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Sündiges Abenteuer: Roman (German Edition)

Sündiges Abenteuer: Roman (German Edition)

Titel: Sündiges Abenteuer: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Dodd
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so etwas Provozierendes zu Fürst Sandre zu sagen … Versuchte etwa auch er, den Fürsten von Aimées Plänen abzulenken?
    »Das stimmt, Sandre. Unsere Vorfahren waren keine besonders liebenswerten Leute.« Traurig schüttelte Lady Fanchere den Kopf.
    »Ich kenne diese Geschichte gar nicht«, sagte Emma.
    »Der Count de Guignard wurde von der königlichen Familie Moricadias eingeladen, sie in ihrem Palast zu besuchen«, berichtete Lady Fanchere. »Schon vor seiner Ankunft hat er seine Leute an Schlüsselpositionen im Speisesaal positioniert. Er brachte Wein aus seiner Heimat als Geschenk mit und war damit sehr freigiebig. Als die königliche Garde sich um den Verstand getrunken hatte, gab er ein zuvor vereinbartes Signal. Seine Leute öffneten die Tore und ließen die Soldaten ein. Sie schlachteten jedes Mitglied der königlichen Garde und alle Diener ab, sie vergewaltigten die Frauen und zerrten den König aus der Halle und hängten ihn auf.«
    »Schrecklich«, flüsterte Emma.
    »Der Trick mit dem trojanischen Pferd ist ein altbekannter Weg, einen Krieg zu gewinnen.« Fürst Sandre schien von den Verbrechen seiner Vorfahren merkwürdig unberührt.
    »Unsere Vorfahren haben alle Regeln der Gastfreundschaft verletzt!«, erwiderte Lady Fanchere.
    »Aber sieh doch nur, was ihre Nachkommen für uns erreicht haben.« Fürst Sandre zeigte auf den strahlenden, lauten Ballsaal. »Der Palast, das Land … das viele Geld …«
    Emma sah ihre Gelegenheit gekommen. »Von der Terrasse aus kann man sehen, wie unzugänglich das Terrain Eures Lands ist. Kein Wunder, dass der Schnitter Euch bisher entkommen konnte.« Sie hielt einen Moment den Atem an und wartete gespannt, ob er die Herausforderung annahm.
    »Nicht mehr lange.« Fürst Sandre wirkte sehr mit sich zufrieden. »Ich habe meinem Cousin Jean-Pierre meine Wünsche sehr deutlich gemacht, und er hat versprochen, sich persönlich um die Angelegenheit zu kümmern.«
    »Wo ist Jean-Pierre überhaupt?« Lady Fanchere schaute sich um.
    »Er ist auf der Jagd.« Ein Lächeln glitt über Fürst Sandres Lippen. Ein Lächeln, das Emma Angst einjagte.
    »Nach dem Schnitter?«, fragte sie bewundernd.
    »Ja. Er ist mein bester Gefolgsmann.«
    Emma spürte, wie alle Farbe aus ihrem Gesicht wich. »Wird er ihn erschießen? Wird er ihn umbringen?«
    »Es ist gut, wenn er das schafft«, erklärte Lady Fanchere. »Der Schnitter hat die arme Aimée zu Tode geängstigt.«
    »Der Schnitter hat Rickie ermordet«, fauchte Fürst Sandre.
    »Vielleicht hat der Schnitter Rickie ermordet. Vielleicht war es auch ein anderer. Zwar war er unser Cousin, doch Rickie war nicht besonders beliebt.« Bevor Fürst Sandre auffahren konnte, fügte sie hinzu: »Gott möge seiner Seele Frieden schenken.«
    »Egal, ob er’s war oder nicht. Der Schnitter wird hängen«, erklärte Fürst Sandre. »Angesichts von Verbrechern wie ihm ist es gut, dass man Leute hängen kann.«
    Die Verzweiflung schenkte Emma Mut. »Ich dachte, Euer Cousin werde ihn erschießen .«
    »Ihr seid ein kleines, blutdurstiges Ding, kann das sein?« Fürst Sandre lächelte wohlwollend. »Nein, ich will den Schnitter lebend. Ich werde an ihm ein Exempel statuieren. Wir werden ihn so lange leben lassen, bis wir ihn vom Galgen schneiden müssen.« Er verbeugte sich. »Er soll dafür leiden, dass er einer so hübschen Lady wie Euch Angst eingejagt hat.«
    »Ja«, sagte sie, und weil er zu glauben schien, das sei eine Würdigung ihrer Person, fügte sie hinzu: »Ich danke Euch.«
    »Genug zu diesem ernsten Thema. Dies ist ein Ball. Ich habe über eine Stunde darauf gewartet, mit Euch tanzen zu dürfen, Miss Chegwidden.« Fürst Sandre bot ihr seinen Arm. »Der nächste Walzer gehört uns!«
    Emma starrte ihn an. Alles, was sie soeben erfahren hatte, verstärkte nur ihre Abscheu ihm gegenüber. In ihr reifte die schreckliche Erkenntnis, dass sie nicht einmal zum Wohl des Schnitters diesen Weg weiterbeschreiten konnte.
    »Miss Chegwidden?« Erstaunt hob er eine Augenbraue.
    Emma konnte ihn nicht berühren. Bei der Vorstellung bekam sie Gänsehaut. Sie ertrug es einfach nicht.
    Lady Fanchere legte eine Hand auf ihren Rücken und schob sie sanft in Sandres Richtung.
    Eine melodiöse Altstimme, die amüsiert klang, bewahrte Emma vor der Katastrophe. »Sandre, Liebster.« Countess Martin trat in den kleinen Kreis und schob Emma beiseite. Sie streichelte sein Gesicht. »Hast du schon das neueste Gerücht gehört, das im Ballsaal die Runde macht? Der

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