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Sündiges Geheimnis: Roman (German Edition)

Sündiges Geheimnis: Roman (German Edition)

Titel: Sündiges Geheimnis: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Mallory
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etwas anhaben. »Bin ich etwa das Opfer einer schändlichen Verleumdung?«
    »Keineswegs.« Abwartend trommelten ihre Finger auf den Tisch. »Wollen Sie nun bitte das Päckchen öffnen und die Bücher begutachten?«
    »Nein.«
    »Soll ich sie auspacken?«
    »Nein.«
    »Nein? Wie kann ich dann …?«
    Würde er ihr die Regeln dieses seltsamen Spiels erklären? Miranda atmete tief ein und rang sich zu einem sanften Lächeln durch, das er freundlich erwiderte. Weiterhin schwieg er allerdings beharrlich. Offenbar gab er sich damit zufrieden, sie zu beobachten. Sie hielt seinem Blick stand, zuckte nicht mit der Wimper, las jedoch eine Frage in seinen Augen, die an ihren Nerven zerrte. Suchte er die Lösung eines Rätsels?
    Schließlich raffte sie sich auf und bemühte sich, es anders zu versuchen. »Wie geht es Ihnen heute, Mylord?«
    »Danke, sehr gut. Wer mir nahesteht, spricht mich mit meinem Vornamen an.« Als sie nach Luft schnappte, vertiefte sich sein Lächeln. »Auch jene Leute, die ich näher kennenlernen möchte.« Ermutigend nickte er ihr zu. Immer noch fassungslos starrte sie ihn an, und er fügte hinzu: »Wenn Sie wollen, können wir den ganzen Tag hier sitzen.«
    Mehrmals öffnete und schloss sie den Mund, und es dauerte eine ganze Weile, bis sie stotternd das Gewünschte herausbrachte. »Äh – wie geht es Ihnen also, My…, ich meine, Maximilian?«
    »Wie ich bereits sagte, sehr gut, Miranda.«
    Mühsam schluckte sie. Wann würde sie endlich erwachen und merken, dass diese ganze bizarre Situation nur ein Traum war?
    »Ich habe mich nach Ihrem Namen erkundigt«, beantwortete er ihre unausgesprochene Frage. »So heißen Sie doch?«
    Langsam ließ sie ihren Blick durch den Raum schweifen. Gold und Silber. Schwarze Schatten, dunkles Ebenholz. Und ihr gegenüber ein unwiderstehlicher Mann. Es musste ein Traum sein.
    »Ja. Erstaunlich, dass Sie sich die Mühe gemacht haben, das herauszufinden.«
    »Bald werden Sie merken, wie eifrig ich sein kann, wenn mir etwas am Herzen liegt.«
    Erneut überfiel sie dieses fremde, drängende, fast wilde Gefühl, das nicht nur ihre Hände zittern ließ. Konfus schlang sie die Finger ineinander und deutete mit ihrem Kinn auf das Papier. Sie brauchte die Quittung. Etwas Konkretes, Greifbares. »Kann ich Ihren Eifer irgendwie steigern?«
    »O ja. Würden Sie mir helfen?«
    »Auf welche Weise?«, fragte sie vorsichtig, von verrückten Visionen heimgesucht.
    »Keine Bange, ich erwarte nichts zu Perfides.« Ein charmantes Lächeln entblößte schneeweiße Zähne.
    »Und wenn ich auf Ihre Bedingungen eingehe, unterschreiben Sie dann die Quittung?«
    »Möchten Sie weitere wechselseitige Besuche vermeiden?«
    »Nun, ich dachte eigentlich, Sie legen Wert auf die Bücher.« Miranda versuchte ihre wirren Gedanken zu ordnen, die Reaktionen ihres Körpers auf Downings Stimme und seine Nähe zu kontrollieren. »Sie waren deswegen bereits zweimal im Laden, also müssen sie Ihnen wichtig sein.«
    »War ich das?«
    Ihre blauen Augen verengten sich. »Erst gestern habe ich Sie dort gesehen.«
    »Wie gradlinig Sie denken! Manchmal allerdings scheinen Sie auch in den Wolken zu schweben.«
    »Sie dürften meine normalen Gedankengänge kaum verfolgen können, Euer Lordschaft.«
    »Mm. Maximilian. Oder eine Variation meines Vornamens, Miranda.«
    »Mir wäre Miss Chase lieber, Mylord.«
    »Schade. Ich hatte inständig gehofft, Sie Miranda nennen zu dürfen.«
    »Keine Ahnung, warum …«
    Er stand auf und ging um den Schreibtisch herum. Reglos und zu keiner Bewegung fähig blieb sie stehen wie ein verschrecktes Reh beim Anpirschen des Jägers. Dicht neben ihr, sodass er sie fast berührte, lehnte er sich an den Tischrand.
    »Ein schöner Name. Klingt nach Shakespeare.«
    Wegen seiner gefährlichen Nähe wagte sie kaum zu atmen. »Machen Sie sich über mich lustig, Mylord?«
    »O nein. Ich versuche nur von Ihnen ein Versprechen zu erhalten.« Die Finger ineinandergeschlungen, strich er mit einem Daumen langsam über den anderen. »Und ich garantiere Ihnen, ich bin ein Mann, der sein Ziel bis zum Ende verfolgt.«
    Miranda mobilisierte den letzten Rest Vernunft und zeigte auf das Päckchen. »Dann quittieren Sie bitte Ihre Lieferung.«
    In seinen Augen blitzte ein Anflug von Ärger auf. Und etwas anderes. »Eins zu null für Sie, Miss Chase.«
    Er nahm das Papier, drehte es hin und her, legte es schließlich auf den Schreibtisch zurück und schaute sie erwartungsvoll an. Entschlossen griff sie nach

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