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Sueß, naiv und intrigant

Sueß, naiv und intrigant

Titel: Sueß, naiv und intrigant Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cecily von Ziegesar
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hell ist. 
 EasyWalsh: 
  ok. vor bio? 
 CallieVernon: 
  von mir aus. hab dir auch was zu sagen. 
 EasyWalsh: 
  gut. du fehlst mir. nacht. 
  CallieVernon hat ausgeschaltet. 

     
     
 Eulen.Net 
  SMS-Eingang 
     
     
 JulianMcCafferty: 
  hey, mann, hast du aufm rückweg letztes wochenende die tunnel wieder verrammelt? 
 HeathFerro: 
  was meinst du? die tür von lasell? 
 JulianMcCafferty: 
  von dumbarton. 
 HeathFerro: 
  oooh, schnucki – die ist abgeschlossen. damit keine fremden reinschleichen, weißt du... 
 JulianMcCafferty: 
  gibts nen andern weg raus? 
 HeathFerro: 
  was zum teufel machst du dort? von tinsley zum stelldichein zitiert worden, hu? 
 JulianMcCafferty: 
  lass das, du arsch. 
 HeathFerro: 
  hör mal, smarti, wenn du nen weg in ihren schlüpfer gefunden hast, findest du auch nen weg aus dem wohnhaus. 

9
    Waverly-Eulen schleichen sich nicht in die Wohnhäuser des anderen Geschlechts – außer sie wissen, wie sie wieder herauskommen
    Jenny balancierte zwei Becher mit Apfelglühwein hinüber zu Callie, die auf dem Rand eines roten Sofas kauerte und geschäftig eine SMS tippte. Seit sich das Treffen des Waverly-Frauen-Clubs vor zehn Minuten offiziell aufgelöst hatte, waren Brett und Kara von seligen Mädchen belagert, die den zweien für ihre Initiative schier die Füße küssen wollten, und Jenny und Callie waren sich selbst überlassen. Als Jenny mit den Bechern näher kam, sah sie, wie Callie das Handy in die Tasche ihres dunkelblauen Ralph-Lauren-Regenmantels gleiten ließ.
    »Danke.« Callie blickte überrascht auf, als Jenny ihr den Becher reichte. Ihre Wangen waren gerötet, und Jenny überlegte, ob das an der Wärme im Atrium lag oder an dem, was Callie gerade per SMS geschrieben hatte.
    »Wollen wir gehen?«, fragte Jenny und stellte ihren Becher ab. Ihr war eigentlich viel zu warm, um etwas Heißes zu trinken. Obwohl sie ihren dicken Wollpullover ausgezogen hatte und nur noch ein dünnes schwarzes Club-Monaco-Shirt trug, war ihr BH völlig durchgeschwitzt. Igitt.
    »Ja.« Callie wirkte erleichtert. »Gehen wir.«
    Zusammen traten sie in die dunkle, kühle Nacht hinaus, und Jenny hielt einen Augenblick inne, um ihre heiße Haut in der frischen Luft abzukühlen, ehe sie wieder in ihren Pullover schlüpfte. Vor ihnen ging einer Gruppe Mädchen ebenfalls auf die Wohnhäuser zu. Callie und Jenny ließen sich zurückfallen und bald war nur noch das Geräusch von Laub unter ihren Sohlen zu hören. Sie sprachen nicht, aber zum ersten Mal hatte Jenny das Gefühl, dass sie ein einvernehmliches Schweigen verband.
    Ja, es war traurig, dass die Geschichte mit Easy vorbei war. Sie hatte einen Pakt mit Callie geschlossen, und sollte Easy zu ihr zurückkommen, würde sie ihn abweisen müssen. Aber als sie Callie in die Augen gesehen und ihr vor halb Waverly versprochen hatte, dass ihre Freundschaft immer vor Easy oder irgendeinem anderen Jungen Vorrang hatte, da war Jenny bewusst geworden, wir groß ihre Schuldgefühle die ganze Zeit über gewesen waren. Wäre sie wie Tinsley gestrickt, dann hätte sie vielleicht ohne Schuldgefühle mit Easy zusammen sein können und alles wäre perfekt gewesen. Aber Jenny wollte nicht mehr versuchen, jemand anderes zu sein als sie selbst. Sie war Jenny Humphrey, ob es ihr gefiel oder nicht, und Jenny Humphrey machte anderen nicht den Freund abspenstig.
    »Du, ich lasse Brett mal eben’ne Nachricht da«, sagte Jenny, als sie die Eingangshalle von Dumbarton betraten. Der Boden war übersät mit Laub und Dutzenden Schuhabdrücken der Mädchen. Der Pardee würde die Galle übergehen, wenn sie morgen die Sauerei entdeckte.
    »Yep.« Callie grinste Jenny über die Schulter an und ging auf die Treppe zu. Jenny sah ihr nach. Obwohl Callie die Bändel ihrer grauen L.A.M.B-Flanellhose so festgezurrt hatte wie menschenmöglich, rutschte ihr das gute Stück immer noch auf die Hüften, und ein winziges erdbeerförmiges Muttermal auf ihrem Rücken spitzte hervor. Jenny hatte den Wunsch, ihre Mitbewohnerin mit Keksen abzufüttern, aber nicht mal die leckeren warmen Ingwerkekse hatten Callie bei dem Treffen heute Abend in Versuchung geführt. »Bis nachher!«, rief Callie und winkte, als sie um die Ecke verschwand.
    Jenny lächelte. Sie fühlte sich ganz warm und wohlig von dem Treffen eben. Beschwingt steuerte sie auf Bretts Zimmer zu. Als sie an der Besenkammer im Gang vorbeikam, blieb sie stehen. Was piepste denn da so?

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