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Süß wie die Sünde: Roman (German Edition)

Süß wie die Sünde: Roman (German Edition)

Titel: Süß wie die Sünde: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Victoria Dahl
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und nach den Bettdecken greifen, aber er hielt sie davon ab, indem er mit dem Daumen über ihre Wange strich. »Du willst mein Vergnügen gegen mich verwenden? Mich mittels Leidenschaft bewegen, dich zu lieben?«
    »Du wirst mich wohl kaum verurteilen können, weil ich dieselbe List einsetze, die du bereits angewandt hast. Nur bist du wankelmütig, wie es scheint, denn deine Zuneigung versiegt erstaunlich schnell.« Ihre Stimme kippte ein bisschen, und Marissa konnte auch nicht richtig Luft holen, aber wie sollte sie, wenn sie all die Tränen zurückhalten musste, die sich in ihrem Hals sammelten? »Bitte … sag mir bitte nicht, dass es zu spät ist, Jude. Ich habe eben erst begriffen, wie sehr ich dich liebe. Das ist nicht fair!«
    Seine Hand umfasste ihr Kinn, als sich sein Mund schon zu einer bitteren Miene verzog. »Wie kannst du dir sicher sein?«
    Sie blinzelte die Tränen weg und war wütend, als sie ihr dennoch entkamen und Jude erkennen ließen, wie verletzt sie war. »Ich weiß nur, dass ich keine Ahnung hatte, was du dachtest. Aber ich sage dir, was ich fühle. Ich liebe dich, auch wenn es dir vielleicht gar nicht gefällt.«
    »Ach Gott, Marissa.« Sein Daumen strich zitternd über ihre Unterlippe. »Sei keine Närrin. Ich liebe dich.«
    Als sie schluckte, entfuhr ihr ein kleiner Seufzer der Erleichterung. »Wirklich?«
    »Natürlich! Deshalb kann ich den Gedanken nicht ertragen, weniger als alles zu haben.«
    Marissa spürte, wie noch mehr Tränen flossen, die Jude fortküsste. »Und du bereust es nicht?«
    »Ich bereue nichts«, sagte er, legte sich auf sie und küsste sie aufs Neue. Und sie fragte sich gerade, ob sie es wagen durfte, die ganze Nacht in Judes Zimmer zu verbringen, als an die Tür geklopft wurde.
    Jude griff sofort nach den Bettdecken, da flog die Tür auch schon auf.
    »Verzeih die Störung«, sagte Harry, dessen Stimme, Gott sei Dank, aus dem Korridor kam, »aber Marissa wird vermisst, und …«
    Sie sah im selben Moment in Harrys Augen, als dessen Stimme zu versagen schien. Jude hatte sie beide inzwischen halbwegs bedeckt, obgleich Marissa vermutete, dass Harry weit mehr sah, als er jemals sehen sollte.
    »Harry«, hob Jude an, aber ihr Cousin schüttelte nur den Kopf.
    »Ah, schon gut. Entschuldigt. Ich, ähm …«
    »Oh, verdammt«, schimpfte Jude, nachdem die Tür mit einem Laut ins Schloss fiel, der durchs Zimmer zu hallen schien.
    »Wie gut, dass du es nicht bereust«, konstatierte Marissa.
    »Bei Gott, du ziehst Skandale an wie ein Magnet.«
    »Ich weiß! Wer wird mich jetzt noch heiraten?«
    Zumindest wich seine gestrenge Miene einem Schmunzeln, ehe er laut zu lachen begann. »Du brichst mir wahrscheinlich das Herz und ruinierst meinen Ruf, aber ich weiß jetzt schon, dass es all das wert sein wird.« Er küsste Marissa, bis sie nur noch beglückt seufzte.
    »Wie lange dürfen wir noch hier bleiben?«
    Jude schüttelte den Kopf. »Du bist verruchter, als gut für dich ist. Es ist an der Zeit, Nägel mit Köpfen zu machen. Mal wieder.«
    » Mal wieder . Das wird allmählich langweilig. Wenn wir erst verheiratet sind, muss ich wenigstens nicht mehr damit rechnen, in dein Studierzimmer gerufen zu werden.«
    »Dessen wäre ich mir nicht so sicher.«
    Marissa staunte selbst, dass sie trotz des Dramas, welches sie unten erwartete, lachte und scherzte. Sie zog sich an, und Jude versprach ihr mit einem Kuss, sie vor ihrem Zimmer zu treffen, sodass sie nicht allein vor Edward treten musste. Fünfzehn Minuten später fand Marissa sich vor der sehr erschöpften Familie wieder. Angesichts ihrer schockierten Mienen gelang es Marissa, halbwegs ernst zu bleiben.

Kapitel 24
    I n der beklemmenden Stille des Studierzimmers begriff Jude, dass dieser Ausgang von Beginn an unvermeidlich gewesen war: Marissa auf dem Stuhl vor dem Schreibtisch ihres Bruders, Jude hinter ihr stehend und bemüht, reumütig zu wirken. Sie beide waren noch geschwächt von der Intensität ihres Liebesaktes.
    Marissas Zofe hatte sich redliche Mühe gegeben, sie vorzeigbar herzurichten, aber ihre Lippen waren rosig und geschwollen, und es gab mindestens zwei rote Flecken auf ihr, die der hohe Kragen ihres Kleides nicht vollständig bedeckte.
    Jude hoffte, dass er fast normal aussah. Er hatte sein Haar gekämmt, weshalb es noch leicht feucht war; doch gegen die Bartstoppeln, die den Eindruck des Wüstlings noch verschärften, war nichts mehr zu tun gewesen.
    Marissa räusperte sich. »Also …«
    »Ich übernehme die volle

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