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Süß wie die Sünde: Roman (German Edition)

Süß wie die Sünde: Roman (German Edition)

Titel: Süß wie die Sünde: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Victoria Dahl
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genießen. Er mochte Beth, und darüber sollte Marissa froh sein.
    Er begleitete sie zurück zum Kanapee. Auf einmal wirkte sein Lächeln angestrengt. »Wer ist dieser Mann?«, murmelte er.
    Sie blickte auf und sah, dass Mr Bertrand endlich gekommen war. Einen Arm auf den Kaminsims gestützt, unterhielt er sich mit Aidan, beobachtete sie jedoch aufmerksam. Sie hätte erwartet, dass er eifersüchtig reagierte, aber er sah höchst amüsiert aus.
    Dieser Mann war ihr vollkommen unverständlich.
    »Mr Bertrand, ein Freund der Familie.« Und vielleicht bald mein Ehemann. Wie immer überragte er sämtliche anderen Herren im Raum. Und er zog Marissas Blicke selbst dann noch auf sich, als sie sich bei Dunwoody für den Tanz bedankte.
    Dann kam er auf sie zu, und die feinen Härchen in ihrem Nacken stellten sich auf.
    »Miss York«, sagte er leise. »Sie sind eine wunderschöne Tänzerin.«
    »Danke. Tanzen Sie, Mr Bertrand?«
    »Ich beherrsche es.«
    Sie wartete, dass er sie aufforderte, was nicht geschah. Marissa war enttäuscht. Sie konnte keinen Mann heiraten, der nicht tanzen wollte oder konnte. Das Tanzen war eine der großen Freuden in ihrem Leben – Tanzen, Reiten und Romane lesen. Und, bei besonderen Gelegenheiten, Herren aufregende Dinge mit ihrem Körper tun lassen.
    Jünglinge , schien Judes Stimme in ihr Ohr zu flüstern. Marissa zuckte zusammen, und ihr Blick wanderte hinab zu seinen Händen.
    »Nun«, sagte sie, »wenn Sie mich dann entschuldigen. Ich versprach meinem Cousin einen Tanz.«
    »Natürlich. Ich genieße es, Ihre Anmut aus der Ferne zu bewundern.«
    Verlegen eilte sie quer durch den Raum. Sie wusste nicht, wo Harry war oder ob er tanzen wollte. Noch ehe sie ihn entdeckt hatte, bemerkte sie ein Hausmädchen in der Tür. Als es Marissa entdeckte, machte das Mädchen große Augen und neigte den Kopf zur Seite, bevor es verschwand.
    Marissa kannte das Signal und folgte dem Mädchen.
    »Miss«, sagte es, sowie sie allein in der Diele waren, »ein Brief.«
    »Von wem?«
    »Er lag vor der Küchentür, Miss.«
    Kribbelnd vor Spannung versteckte Marissa den Brief in ihren Röcken und eilte auf die nächste Tür zu. Das Nähzimmer. Sie zögerte ein wenig, tat ihre Bedenken mit einem Achselzucken ab und schlüpfte hinein. Die Lampen brannten. Anscheinend traute ihr Bruder sich nicht mehr, unbenutzte Zimmer dunkel zu lassen. Schuldgefühle überkamen sie, und sie ermahnte sich streng. Hier war kein Geisterpaar, das ihre fatalen Abenteuer von gestern nachstellte, und auf dem Sofa war kein Fleck, der den Verlust ihrer Unschuld bezeugte. Es war nichts als ein leeres Zimmer.
    Mit zitternden Fingern öffnete sie den Brief.
    Mein Liebling!
    Meinen harschen Worten zum Trotz würde ich niemals wollen, dass Sie zu Schaden kommen. Bitte verzeihen Sie mir mein Benehmen. Meine Leidenschaft für Sie drückte sich fälschlicherweise in Ungehörigkeit aus. Ich liebe Sie.
    Bitte überdenken Sie Ihre Ablehnung meines Antrags. Ich würde jede Nacht mit Ihnen so verbringen wollen wie jene kurze Stunde in Ihren Armen.
    »Stunde«, murmelte sie. Es waren alles in allem keine dreißig Minuten gewesen, und dennoch hatte es sich wie eine Ewigkeit angefühlt.
    Ich fühle mich überaus geehrt, dass Sie mir dieses Geschenk machten. Bitte, werden Sie meine Frau.
    Für einen kurzen Moment dachte sie voller Zuneigung an Mr Whites Beine, sein glatt rasiertes Kinn und die zarten Hände. Jene Hände hatten so vielversprechend ausgesehen und ihr doch so wenig Wonne bereitet. Auch seine Schenkel bescherten ihr eher Enttäuschung als Freuden. Aber immerhin hatte sein glattes Kinn verhindert, dass ihres wund gescheuert wurde.
    Könnte sie ihn heiraten?
    Ihr Geist sträubte sich gegen den Gedanken. Vielleicht war Tanzen nicht so wichtig, wie sie geglaubt hatte. Sie würde Mr Whites Antrag sicher nicht noch einmal überdenken. Stattdessen faltete sie den Brief seufzend zusammen und wollte gerade wieder gehen, als sie merkte, dass sie nicht allein war. Jude stand in der Tür. »Oh! Ich wollte eben …«
    »Er erpresst Sie doch nicht, oder?«
    Ihr fiel auf, dass das mysteriöse Lächeln verschwunden war. Seine Miene war eisig und bedrohlich.
    »Nein! Nein, so ist es nicht. Er schreibt lediglich, dass er mich liebt.«
    »Aha. Sind Sie geneigt, ihm zu vergeben?«
    »Auf keinen Fall!«
    Alles Eisige wich einem zufriedenen Schmunzeln. »Schön.« Er schlenderte gemächlich hinüber zur Couch. »Also, Miss York, dies ist der Schauplatz des Verlustes Ihrer

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