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Süß wie die Sünde: Roman (German Edition)

Süß wie die Sünde: Roman (German Edition)

Titel: Süß wie die Sünde: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Victoria Dahl
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mich!«
    »Beschuldigen wäre wohl ein zu hartes Wort.«
    »Wie kannst du es wagen! Ich bin ihr Cousin, ein Mitglied dieser Familie. Falls irgendwer von diesem Irrsinn profitiert, dann du.«
    Eigentlich hatte er recht, aber zumindest, was ihn selbst betraf, konnte Jude sicher sein. »Ach, aber ich bin nicht derjenige, der etwas vor dieser Familie verbirgt, Harry. Der bist du.«
    Jude empfand einen kleinen Funken Genugtuung, als Panik in Harrys Blick aufflackerte. Zweifellos verbarg Marissas Cousin etwas, und allem Anschein nach etwas Wichtiges.
    »Ich h … habe …«, stammelte er. »Das tue ich gewiss nicht.«
    »Gewiss doch. Ich sehe es dir an. Ganz zu schweigen von dem, was ich zufällig auf dem Stallhof beobachten konnte. Da gab es ein Paket, das einem der Diener anvertraut wurde …«
    Harry wurde so blass, dass Jude fast Mitleid mit ihm bekam. »Du … hast du nicht.«
    »Warum sagst du mir nicht die Wahrheit, Harry? Andernfalls betrachte ich es als meine Pflicht, Edward zu erzählen, was ich gesehen habe.«
    »Das hat nichts mit dem hier zu tun«, hauchte Harry. »Ich schwöre es bei meiner Ehre als Gentleman.«
    »Derselben Ehre, die dir erlaubt, unter dem Dach deines Cousins zu leben und ihm ins Gesicht zu lügen? Sag mir, was du getan hast. Vielleicht hast du nicht einmal geahnt, dass du Mrs LeMont hilfst.«
    »Es ist nichts dergleichen! Du musst mir glauben.«
    Jude wollte ihm allein um Marissas willen gern glauben. »Was ist es dann?«, fragte er ruhig.
    Harry schüttelte den Kopf. »Edward darf nichts erfahren. Ich verdanke ihm so viel, und ich habe alle Vorkehrungen getroffen, den Namen York herauszuhalten, das schwöre ich. Es ist nur so, dass ich mir so unbedeutend vorkam, ein nutzloser Zweig am Familienstammbaum. Eine Zeit lang habe ich mich um Aidan gekümmert. Da wurde ich gebraucht. Aber danach …«
    Jude war verwirrter denn je. »Was ist es, Mann?«
    »Es war Langeweile, schätze ich. Ich dachte, keiner erfährt davon.«
    Jude packte Harry beim Arm, weil er allmählich die Geduld verlor. »Was hast du getan?«
    »Ich habe ein Buch geschrieben«, antwortete Harry und machte so große Augen, als wäre er selbst erschrocken über sein Geständnis.
    Jude schüttelte den Kopf. »Du hast was?«
    »Ich habe ein Buch geschrieben. Ich hätte nie gedacht … ein Verleger hat es genommen, und er wollte noch eines. Also habe ich ein zweites Buch geschrieben. Und dann ein drittes.«
    Jude löste seine Hand von Harrys Arm. »Bücher? Was für Bücher?«
    Harry errötete wieder und verzog das Gesicht. »Nichts Erbauliches, muss ich gestehen. Aber ich habe penibelst achtgegeben, meine Identität geheim zu halten. Ein bisschen besorgt bin ich trotzdem, denn ich hätte nie erwartet, dass sie so bekannt werden. Das Honorar wird auf ein Konto eingezahlt, das auf den Namen meines Anwalts läuft. Keiner kann eine Verbindung zwischen William Wicket und der York-Familie herstellen, ganz sicher nicht. Ich würde lieber sterben, als meine Cousins zu entehren.«
    »William Wicket«, murmelte Jude. »Warum kommt mir der Name bekannt vor?«
    »Hätte ich geahnt, dass die Bücher so viel gelesen werden …«
    In diesem Moment fiel es Jude ein. »Das Buch! Das Buch, das ich mit Marissa gelesen habe.«
    »O Gott«, stöhnte Harry. »Bitte, sag der Familie nichts. Nach allem, was sie für mich taten …«
    Judes Sorge, die ihm schwer auf dem Magen gelegen hatte, löste sich in Luft auf, und seine grimmige Miene wich einem Lachen. »Du schreibst Liebesromane? «
    »Sch!« Harry blickte entsetzt zur Tür.
    »Das ist doch nicht schlimm. Ich habe die Geschichte sogar genossen. Worum machst du dir Gedanken?«
    »Worum? Um den Klatsch, das Gerede, das empörte Prüfen jeder einzelnen Zeile in jedem einzelnen Buch. Es wäre fürchterlich.«
    Jude überlegte. »Ja, vermutlich hast du recht. Es könnte einiges Aufsehen erregen.«
    »Was noch milde ausgedrückt ist. Hör zu, ich habe gerade mein letztes Manuskript weggeschickt. Mehr schreibe ich nicht, versprochen. Es kommt mir nicht richtig vor, dich zu bitten, meine Familie zu belügen, aber könntest du es vielleicht für dich behalten?«
    Jude zuckte mit den Schultern. »Ich wüsste nicht, was dagegen spricht. Du schadest ja niemandem – abgesehen vom zarten Gemüt junger englischer Damen, schätze ich.«
    Harry wischte sich mit zitternder Hand über seine Stirn. »Ich kann dir gar nicht genug danken.«
    »Schon gut. Ich entschuldige mich für meinen Verdacht.«
    Harry winkte ab

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