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Süß wie die Sünde: Roman (German Edition)

Süß wie die Sünde: Roman (German Edition)

Titel: Süß wie die Sünde: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Victoria Dahl
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Augenwinkeln tupfte. »Unverblümt ausgedrückt, Madam, Sie können Marissa nicht ausstehen, also beschlossen Sie, den Ruf der Familie York zu ruinieren und ihnen bei der Gelegenheit gleich Geld zu stehlen?«
    »Nein! Ich wollte ja nicht stehlen, aber ich dachte mir, der Schuldige wäre weniger leicht auszumachen, wenn Geld verlangt würde.«
    »Aber Sie hatten sehr wohl vor, die Familie zu ruinieren? Oder zumindest Marissa?«
    Sie versteifte sich, und ihr Kinn bebte vor Wut. »Es ist nicht fair! Er ist mein Ehemann. Er hat mich zur Frau genommen! Ich merkte gleich, dass er sehr zurückhaltend in seiner Zuneigung zu mir war. Zuerst wusste ich nicht, warum, und dann sah ich sie …«
    »Was meinen Sie?«, fragte Aidan barsch.
    Sie zuckte zusammen und presste das Taschentuch auf ihren Mund, als müsste sie sich beruhigen. »Bei einem Erntefest. Da war so ein Ausdruck von … Sehnsucht, Herzschmerz in seinem Gesicht. Und als ich sah, wohin er blickte, entdeckte ich Miss York, die mit einem anderen Herrn vorbeischlenderte.«
    Jude runzelte die Stirn. »Und dafür geben Sie ihr die Schuld?«
    »Wem denn sonst? Meinem Ehemann? Ich liebe ihn! Und sie schien so kühl, als machte seine Liebe keinerlei Eindruck auf sie. Ich wusste, ein grausames Wort von ihr hätte ihn endlich aus ihrem Bann befreit, aber sie blieb stets freundlich genug, dass er nicht aufhörte, von ihr bezaubert zu sein.«
    »Dennoch …«
    »Ich erkundigte mich und fand heraus, dass sie ein Liebespaar gewesen waren. Ich sah, wie sie mit anderen Männern umging, immerfort neckisch und keck. Ich wusste … ich nahm an, dass sie und Charles … und dann …« Sie blickte gequält auf, bekam jedoch sofort einen harten Gesichtsausdruck, als sie Jude ansah. Er wusste, dass er sie voller Verachtung betrachtete, konnte aber nichts dagegen tun.
    »Sehen Sie mich nicht so an. Ich hätte damit leben können. Ich sagte mir, dass ich mir alles nur einbildete, redete mir ein, dass mich meine Augen getrügt hätten. Aber dann … dann flüsterte er ihren Namen. Er flüsterte ihren Namen in meinem Bett!«
    Hitze loderte in Jude auf, entfacht von Eifersucht und einer entsetzlichen, unvermittelten Sympathie für diese Frau.
    »Er bemerkte es nicht einmal. Er nannte mich bei ihrem Namen und bemerkte es nicht.« Ihre Worte klangen mit einem Schluchzen aus, und Edward warf Jude einen strengen Blick zu, als hätte der etwas Schreckliches verbrochen.
    Aidan sprang ihm bei, indem er ebenso hart sagte: »Und da entschieden Sie, sich zu rächen?«
    »Ich liebe ihn«, jammerte sie. »Als ich entdeckte, dass ich guter Hoffnung war, wollte ich unbedingt, dass er mich ebenfalls liebt. Ich werde die Mutter seiner Kinder sein, wie kann er mich da nicht lieben? Ich lockte Tess zu mir in Stellung, weil ich dachte, dass ich ihr zumindest ein paar von Miss Yorks Geheimnissen enthüllen und sie durch Klatsch schlechtmachen könnte. Und da hörte ich, was man neuerdings über sie erzählt, und, na ja, es war fast zu schön, um wahr zu sein. Ich wollte einfach, dass er sieht, wie sie wirklich ist! Ich wünschte mir, dass er sie verachtet, sie hasst.«
    Jude lehnte sich auf seinem Stuhl zurück. Er war froh, dass die Geschichte endlich ans Tageslicht kam. »Wo haben Sie Ihre Lügen verbreitet?«
    »Nirgends. Noch nicht.«
    »Noch nicht?«, fragte Edward.
    Obwohl ihre Hände heftig zitterten, wandte sie sich nicht ab. »Ich … Tess, das Mädchen, erzählte mir, dass Ihre Schwester auch schon mit Fitzwilliam Hess intim war. Aber wenn Sie mir versprechen, meinem Mann nichts zu sagen, schwöre ich, dass ich nie etwas verraten werde.«
    »Potztausend!«, brüllte Aidan. »Sie drohen uns sogar jetzt noch?«
    »Bitte!«, rief sie. »Es tut mir leid, doch ich liebe ihn! Wenn Sie ihm erzählen, was ich getan habe, vergibt er mir nie. Bitte, mehr verlange ich nicht. Sie dürfen mich auf dem nächsten Ball ignorieren, aber sagen Sie bitte Charles nichts.« Beide Arme um ihren runden Bauch geschlungen, schluchzte sie laut.
    »Was Sie tun, ist unverzeihlich«, sagte Edward.
    Sie nickte mit geschlossenen Augen.
    »Gütiger Gott«, raunte er. »Schwören Sie, keine auch noch so leise Andeutung über meine Schwester zu machen?«
    »Ich schwöre. Beim Leben meines Kindes. Gewähren Sie mir nur diese eine Gnade.«
    Jude war geneigt, mit diesem ganzen Durcheinander abzuschließen, und als er zu Aidan sah, stellte er fest, dass der seine Augen abgewandt hatte. Bei aller Reizbarkeit besaß Aidan ein gutes Herz und

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