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Süße Fesseln der Liebe

Süße Fesseln der Liebe

Titel: Süße Fesseln der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Feather
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das Kleid bügeln, Ma'am?«
    »Nein, Hester, ich glaube, das ist nicht nötig. Aber ich möchte Sie bitten, mir bei der Frisur zu helfen. Sie vollbringen wahre Wunder mit der Brennschere.«
    »Oh, danke, Ma'am. Ich gebe mein Bestes.« Hester errötete vor Freude über das Kompliment, half Aurelia in das Kleid und legte die Brennschere auf den Rost über den Kamin, während Aurelia sich die Nadeln aus dem Haar zog und die hellen Locken über die Schultern fallen ließ. Die geringelten Strähnen verlangten viel Aufmerksamkeit, damit sie sich hielten, und jetzt verloren sie langsam die Spannkraft.
    Ihr Haar war sehr glatt. Unglücklicherweise waren Locken gerade in Mode gekommen, weshalb sie sich mehrmals täglich dem heißen Eisen in Hesters begabten Händen anvertrauen musste. Schon immer hatte sie Livias dunkle Lockenpracht bewundert, die mühelos auf alle mögliche Arten frisiert werden konnte.
    Beim Geruch des versengenden Haars rümpfte sie die Nase.
    Hester schien vollkommen versunken, während sie die weichen, blassen Strähnen wickelte, drehte und an ihnen zog, bis sie wie glänzende Korkenzieher zu beiden Seiten des Gesichts herunterhingen.
    »Wundervoll. Danke, meine Liebe.« Aurelia griff nach dem Pinsel, um sich ein wenig Rouge aufzutragen, bevor sie sich vom Frisiertisch erhob. Hester half ihr in den Umhang.
    »Möchten Sie das kleine Samthütchen tragen, Ma'am? Das braune?«
    »Ja. Großartig.« Aurelia nahm den Hut entgegen und platzierte ihn vorsichtig auf den Locken. Der kleine Klecks von Hut mit dem Anflug eines Schleiers sah auf ihrem blassen Haar sehr gut aus. Aurelia betrachtete sich im Spiegel und quittierte ihre Eitelkeit mit einem sanften Lächeln. Sie wirkte elegant, eine Erscheinung, die die Blicke auf sich zog. Obwohl eine Witwe mit einer sechsjährigen Tochter sich für solche Dinge nicht interessieren sollte. Aber ich interessiere mich trotzdem dafür, grübelte sie trotzig, und wenn's eine Sünde ist, dann sei's drum.
    Sie zog sich die Handschuhe an, nahm ihr Retikül und verließ das Haus, um den kurzen Weg zum Anwesen des Bischofs und seiner Frau am Hanover Square zu Fuß zu gehen. Draußen war es ein wenig wärmer geworden, und die blasse Sonne schien schwach vom hellblauen Himmel, wann immer die dichte Wolkendecke es erlaubte. Am Square war es ruhig, und sie beschloss, durch den Park zur Holles Street auf der anderen Seite zu gehen.
    Aurelia öffnete ein schmiedeeisernes Gatter und betrat den kühlen, feuchten Park. Die Narzissen blühten bereits, und die Forsythien begannen zu knospen. Nach den Regenfällen im Winter prangte das Gras in üppigem Grün, und in der Luft lag ein wunderbar erdiger Duft. Es war der Duft einer Frische, eines neuen Anfangs, und sie beschleunigte ihren Schritt, als würde ihr erneut eine Welle jener seltsamen Energie durch die Adern fluten.
    Der Park schien leer und verlassen. Noch nicht einmal ein Gärtner stutzte die Büsche. Die Kinder, die gewöhnlich in dem grünen Square spielten, saßen bestimmt in ihren Schulzimmern und lernten. Trotzdem war es unüblich, dass noch nicht einmal ein Kindermädchen mit einem Baby im Wagen zu sehen war. Aurelia spazierte den Kiesweg mit den Ligusterhecken entlang, die mit Elfenbeinpalmen durchsetzt waren. Mit den Zähnen zog sie sich einen Handschuh aus, brach einen Palmenzweig ab und rieb ihn zwischen den Fingern. Der leicht zitronige Duft des Zweigs rief ihr die Kinderjahre in Erinnerung, die großen Hecken rund um das Haus, in dem sie aufgewachsen war.
    Der Duft weckte Erinnerungen, die ihr Frederick glasklar vor Augen treten ließen. Er hatte ihr an einem heißen Sommertag einen Heiratsantrag gemacht, als sie sich im Schatten einer Elfenbeinpalme aufgehalten und das getan hatte, was sie jetzt auch tat: Sie hatte sich das Öl in die Finger gerieben und den Duft tief eingesogen. Sein Antrag war alles andere als unerwartet gekommen. Es war niemandem verborgen geblieben, dass die Familien von Frederick Farnham und Aurelia Merchant ihre Verbindungen immer enger geknüpft hatten, seit die Kinder klein gewesen waren. Die Kinder hatten ihnen einen Gefallen damit getan, dass sie sich ineinander verliebt hatten.
    Aurelia konnte sich nicht mehr genau daran erinnern, wann es gewesen war, dass die Gefühle für ihren Freund aus Kindertagen viel tiefer reichten, als es für eine Freundschaft üblich war und das gemeinsame Aufwachsen es gestattet hätte. Und als Frederick ihr einen Antrag gemacht hatte, hatte sie sich so glücklich

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