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Süße Herzensbrecherin

Süße Herzensbrecherin

Titel: Süße Herzensbrecherin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helen Dickson
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dass wir dem Skandal um die beiden ein Ende setzen können. Wäre ich es nicht, würde ich Ihnen diesen Vorschlag nicht unterbreiten. Ich gebe zu, dass ich mir über die Details noch keine Gedanken gemacht habe, doch ich wüsste keinen Grund, weshalb Emma nicht als verheiratete Frau in die Gesellschaft eingeführt werden könnte.“
    Cassandra sah ihn prüfend an. Hier zeigte sich ihr ein William Lampard, den sie nicht kannte. Er verstand es, sie mit seiner unbeschwerten und ruhigen Art und seinem Mitgefühl zu trösten und ihr neuen Mut zu geben. Aber weshalb bot er seine Hilfe an und kehrte ihr nicht den Rücken? Dachte er womöglich noch immer, er könne seine Wette mit Sir Charles gewinnen, indem er sich wieder bei ihr einschmeichelte? Falls es sich so verhielt, würde er enttäuscht werden. Weil sie auf das Süßholzraspeln eines Don Juan kein zweites Mal hereinfiel. Allerdings war sie nicht abgeneigt, seine Hilfe anzunehmen, wenn sie auf diese Weise einen Weg aus der Krise fand. Erst jetzt gewahrte Cassandra, dass er ihre Finger nicht losgelassen hatte. Sie spürte, wie ihre Sinne aus der segensreichen Betäubung erwachten, in die die schmerzhaften Ereignisse in Carlow Park sie versetzt hatten, und wieder für ihn empfänglich wurden. Hastig entzog sie ihm ihre Hand.
    „Weshalb tun Sie das? Noch vor Kurzem waren Sie bereit, alles Erdenkliche zu unternehmen, um eine Heirat der beiden zu unterbinden.“
    „Das hatte nichts mit Ihrer Schwester zu tun. Edward sollte zum Militär gehen. So war es seit Jahren geplant. Und je nachdem, wohin man sein Regiment beordert, wird er sich unter Umständen lange außer Landes aufhalten – einsame Zeiten für eine junge Ehefrau.“
    „Diese Möglichkeit besteht, egal wann ein Soldat einen Hausstand gründet.“
    „Mit dem Problem müssen die beiden zurechtkommen. Viele junge Damen heiraten mit achtzehn. Das ist nichts Ungewöhnliches. Edward und Emma mögen noch sehr jung sein, aber sie lieben sich. Und wenn ihre Liebe nicht verblüht, werden sie vielleicht glücklicher sein als jene, die eine Vernunftehe eingehen.“
    Cassandra musste lachen. „Lord Carlow! Ich wusste gar nicht, dass Sie romantisch werden können.“
    Seine Augen funkelten schelmisch. „Oh, es gibt durchaus Momente, in denen mir romantisch zumute ist. Ich wäre Ihnen jedoch dankbar, wenn Sie das für sich behielten. Sollte herauskommen, dass ich derlei Anwandlungen habe, wäre dies ein Schlag für meinen männlichen Stolz, und mein Ruf als Frauenheld würde nicht wiedergutzumachenden Schaden nehmen.“
    „Dann geben Sie es also zu, dass Sie Ihren Ruf als Frauenheld pflegen?“
    Erleichtert darüber, dass ihr Kummer für einen Augenblick vergessen war, musste er lachen. „Niemand ist vollkommen, Miss Greenwood.“
    „Wie recht Sie haben. Was sagt Edward zu Ihrem Vorschlag?“
    „Ich habe bislang nur mit Ihnen darüber gesprochen. Wenn Lady Monkton Emma nicht mehr in die Gesellschaft einführen kann, soll sie ihr doch die Hochzeit ausrichten – eine prächtige, glanzvolle Feier, damit der ton sich etwas zu erzählen hat. Natürlich vorausgesetzt, dass Mrs. Greenwood ihre Einwilligung gibt.“
    „Ich denke, sie ist für jede Lösung dankbar, die Emma aus ihrer schwierigen Lage heraushilft. Und Tante Elizabeth wird begeistert sein von Ihrem Vorschlag, wie ich sie kenne.“
    „Ich werde meiner Großmutter schreiben und sie bitten, nach London zu kommen. Die Dowager Countess of Carlow ist eine enorm einflussreiche Dame.“
    „Denken Sie, es ist notwendig, die Hilfe Ihrer Großmutter in Anspruch zu nehmen?“
    „Oh ja. Zu ihrer Zeit gehörte sie zu den gefragten Mitglie dern des ton. Es verging kein Tag, an dem sie nicht in der Zeitung erwähnt wurde. Sie ist einigermaßen exzentrisch, und als sie jung war, lehnte sie sich gegen die bestehenden Konventionen auf. Dabei ging sie oft bis an die Grenzen – wobei sie stets darauf achtete, mal ihre Anhänger, mal ihre Kritiker zu enttäuschen. Bis vor ein paar Jahren hatte sie eine nachgerade diabolische Freude daran, dem ton ihren Willen aufzuzwingen. Niemand wird es also wagen, in ihrer Gegenwart auch nur ein böses Wort über Emma zu verlie ren.“
    „Oh, du liebe Güte, die alte Dame scheint recht schwierig zu sein.“
    „Das ist sie – und Sie werden sich hervorragend mit ihr verstehen“, versicherte William mit bedeutsamer Miene.
    „Sie scheinen an alles gedacht zu haben.“ Cassandra stand auf und seufzte. Wie gern wäre sie noch geblieben,

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