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Süße Herzensbrecherin

Süße Herzensbrecherin

Titel: Süße Herzensbrecherin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helen Dickson
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sie scharf. Seine Bemerkung brachte ihr einmal mehr zu Bewusstsein, dass er die schändliche Wette noch immer zu gewinnen beabsichtigte. „Müssen Sie mich so genau mustern?“
    „Ich betrachte Sie gern. Sie sind eine starrsinnige Frau, Miss Greenwood.“
    „Das stimmt.“
    „Und schön. Sie sehen übrigens wunderbar aus heute Morgen. Das Kleid steht Ihnen ausgezeichnet – pfauenblau, würde ich sagen.“
    „Danke. Jede Frau wird gern mit einem Vogel verglichen“, erwiderte sie trocken.
    „Es war ein Kompliment.“
    „Das ist es, was mich beunruhigt.“
    William sah sie verlangend an. „Sie wissen, dass Sie mich in Versuchung führen, Cassandra.“
    Sie senkte den Blick. Kein Mann, gleichgültig wie ansehnlich und intelligent er gewesen sein mochte, hatte je derlei turbulente Gefühle in ihr geweckt wie William. Keiner hatte sie so zärtlich berührt und so leidenschaftlich geküsst, dass allein der Gedanke an seine Umarmung sie in Erregung versetzte und die Sehnsucht in ihr weckte, jene alles verzehrenden Gefühle erneut zu erleben.
    Zutiefst beunruhigt über die Richtung, in die ihre Gedanken wanderten, wandte Cassandra den Blick ab und aus dem Fenster. „Sind Sie jemals verliebt gewesen – richtig verliebt, meine ich?“, hörte sie sich plötzlich zu ihrer eigenen Überraschung fragen.
    Amüsiert hob William eine Braue. „Es gab Zeiten, da dachte ich, ich sei verliebt. Doch jetzt beginne ich zu erkennen, dass ich mich damals irrte.“
    Sie drehte sich zu ihm um. „Seien Sie ernsthaft“, schalt sie. „Waren Sie schon einmal verliebt oder nicht? Das ist doch eine ganz einfache Frage.“
    Er zuckte mit den Schultern. „Es ist nicht so einfach, wie Sie denken. Es gab einmal eine Frau in Spanien … aber inzwischen weiß ich, dass es nur eine Schwärmerei war und keine Liebe.“ Ein leichtes Lächeln lag auf seinem Gesicht, als er mit sanfter Stimme fortfuhr: „Sie war eine junge Witwe mit tiefschwarzem Haar und schwarzbraunen Augen. Ich habe viel von ihr gelernt, doch das ist sehr lange her.“
    „War sie schön?“
    „Sie war sehr schön“, räumte er ein, „mit überaus ansprechenden weiblichen Rundungen, und mit ihren fünfundzwanzig Jahren konnte man sie durchaus als welterfahren bezeichnen.“
    Cassandras Wangen färbten sich rosig, und sie schlug die Augen nieder, um seinem prüfenden Blick auszuweichen. „Sie brauchen nicht fortzufahren.“
    William lachte vergnügt. „Sie wollten es wissen.“
    „Und ich bereue meine Neugier.“
    William seufzte und lehnte sich, die Arme vor der Brust verschränkt, in die weich gepolsterte Ecke seiner Sitzbank. Was sie wohl sagen würde, wenn er ihr erklärte, dass jede ihm bekannte Frau im Vergleich mit ihr verblasste? Er bedachte seine Reisegefährtin mit einem ernsten Blick. „Aus welchem Grund hegen Sie seit Ihrer Abfahrt aus Carlow Park eine Abneigung gegen mich, Cassandra?“
    „Ich möchte Sie nicht ermutigen, mit Ihrer offenkundigen Missachtung meiner Position als unabhängige Frau fortzufahren. Sie kennen meinen Standpunkt zu diesem Thema.“
    Wieder musste er lachen. „Sie scheinen Vergnügen daran zu finden, mich immer wieder zurechtzuweisen. Wussten Sie, dass das Gerücht kursiert, ich würde Ihnen nachstellen?“, fragte er mit halb gesenkten Lidern. „Unsere häufi gen Begegnungen haben manche Mitglieder des ton hellhö rig werden lassen.“
    „Wirklich?“, erwiderte Cassandra trocken. „Ich hätte nicht gedacht, dass unsere Bekanntschaft Grund zu derartigen Spekulationen gibt.“
    „Die Leute reden.“
    „Das ist nichts Ungewöhnliches. So tauschen sie sich nun einmal aus“, gab sie keck zurück, verspürte jedoch ein gewisses Unbehagen über die Richtung, die ihre Unterhaltung nahm.
    „Sie reden über uns.“
    „Und was erzählen sie sich?“
    „Dass Sie im Begriff sind, meine Mätresse zu werden – wenn Sie es nicht bereits sind.“
    Cassandras Augen funkelten wütend. „Tatsächlich? Das kommt Ihnen doch wunderbar zupass. Ihr Ruf als Schürzenjäger ist also nicht in Gefahr. Es kümmert niemanden, wenn Sie sämtliche Frauen verführen, die Ihnen in London über den Weg laufen. Ein solches Verhalten gehört bei Männern zum guten Ton. Ich dagegen bin ruiniert, wenn die Leute zu der Auffassung gelangen, Sie hätten mich verführt“, brach es aus ihr heraus.
    Williams Braue zuckte in die Höhe. „Ganz plötzlich kümmert es Sie, was die Leute über Sie sagen?“
    „Ja, in diesem Fall durchaus.“
    „Wenn nicht ich der

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