Suesse Hoelle
seinen Augen. »Ich weiß, was sie fühlt«, flüsterte Marlie und küsste ihn auf das Kinn. Ihr Herz klopfte schneller, als sie tief den warmen Duft seiner Haut einatmete, der sich mit dem Geruch des Öls mischte, das auf dem Tisch stand. Sie bewegte sich ein wenig näher auf die Beule in seiner Hose zu.
»Warte.« Sein Protest war nur schwach. »Ich habe Öl an den Händen.«
»Na und? Ich bin abwaschbar«, murmelte sie, und mehr brauchte er nicht zu hören.
Das Wochenende war herrlich. Sie ignorierte die kleinen Alarmzeichen, die ständig dafür sorgten, dass sich ihre Nerven sträubten, und genoss das Beieinandersein. Es gab keine Visionen, auch keinen falschen Alarm wegen irgendwelcher nachgeahmten Morde. Marlie schlug vor, zu Danes Haus zu fahren, um zu sehen, wie weit es gediehen war, doch er war zu faul, diesen Vorschlag in die Tat umzusetzen. Sie sahen fern und lasen, probierten Rezepte aus ... oder wenigstens Marlie schälte und brutzelte, während Dane ihr Gesellschaft leistete und Kostproben nahm. Und sie liebten sich oft. Es war genau die Art von Leben, nach dem Marlie sich immer gesehnt hatte und das sie nie für möglich gehalten hatte.
Am Montag, nach einem ereignislosen Wochenende, klangen die Berichte in der Presse bissig: Die Polizeibehörde von Orlando hatte überreagiert, sie waren wie die Hühner, die Angst hatten, dass ihnen der Himmel auf den Kopf stürzte. Ein Reporter behauptete, dass sie nicht nur unnötiges Theater wegen der beiden Morde veranstaltet hätten, die einander vielleicht ähnelten, sondern dass sie für den Mord an Felicia Alden sogar verantwortlich seien.
»Diese Menschen vergessen ganz, dass nicht wir es sind, die den ganzen Presserummel auslösen«, meinte Dane sarkastisch. »Die Medien selbst kochen die Sensationen auf. Wir haben versucht, so wenig Aufhebens wie möglich von alldem zu machen.«
Marlie warf ihm einen besorgten Blick zu. »Aber jetzt, nachdem sie die Vorkommnisse einen falschen Alarm genannt haben, werden die Leute nicht mehr so wachsam sein. Und das eröffnet dem Verbrecher noch größere Möglichkeiten.«
»Das solltest du der Presse erzählen. Von denen bekommst du nur die schlaue Antwort, dass nicht sie es sind, die die Nachrichten machen, sondern sie veröffentlichen sie nur.«
»Wenn das wirklich so wäre, hätte niemand etwas dagegen. Aber sie verdrehen die Fakten und legen eine andere Bedeutung hinein.«
Er sah, dass sie sich wirklich aufregte. Auch er ärgerte sich, doch die Reporter berührten Marlie auf einer anderen Ebene. Es fiel ihm ein, dass ihre Erfahrung mit den Medien bis jetzt nicht sehr angenehm gewesen war, und wechselte schnell das Thema.
Janes war zufrieden mit dem, was er am Wochenende erreicht hatte. Er war einige Male rein zufällig am Haus der Elrods vorbeigefahren, und von dem, was er bis jetzt entdeckt hatte, war er begeistert. Das Haus war groß und elegant, es stand in der Mitte eines sehenswerten Grundstücks; drumherum gab es zahllose Möglichkeiten, sich zu verstecken. Sechs Fuß hohe Zäune fassten beinahe alle Grundstücke in der Nachbarschaft ein, und sie vereitelten neugieriges Beobachten.
Einen Mr. Elrod hatte er nicht entdecken können, auch wenn im Adressbuch einer angegeben war. Hatte er die Stadt verlassen? Doch diese Frage war wirklich lächerlich einfach zu lösen gewesen. Marilyn Elrod hatte erfreulicherweise ihr Haus fünf Minuten vor der Ankunft des Briefträgers verlassen, und Janes hatte diese Gelegenheit genutzt, um sich ihre Post anzusehen. Einige der üblichen Reklamesendungen waren an einen Mr. James Elrod gerichtet und hatten seine Existenz bestätigt. Ein viel interessanterer Umschlag jedoch trug den Stempel einer Anwaltsfirma in Orlando. Janes zögerte nicht, diesen Umschlag zu öffnen, und was er darin entdeckte, erfreute ihn. Wie es schien, waren Mr. und Mrs. Elrod gerade mit den Vorbereitungen einer Scheidung beschäftigt, und Mr. Elrod hatte vor kurzem Heim und Hof verlassen. Wie schade.
Er behielt den Brief, da er ihn geöffnet hatte, und legte die andere Post wieder in den Kasten. Ein rascher Rundgang um das Haus zeigte ihm, dass es keinen Hund gab - wenn einer dagewesen wäre, hätte er losgekläfft -, doch es gab eine Alarmanlage. Sie sah nicht besonders raffiniert aus, dennoch würde sie ein Problem sein. Aber jedes System hatte seine Schwächen, und er hegte keinen Zweifel, dass es ihm irgendwie gelänge, es zu überlisten. Alles zu seiner Zeit. Er würde nicht noch einmal den
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