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Suesse Hoelle

Suesse Hoelle

Titel: Suesse Hoelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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ist so gut wie jedes andere auch. Ich kann... ich konnte Schwingungen empfangen, Gefühle, Energie aus Aktionen. Auch Gedanken, manchmal, aber meistens waren es eher Emotionen und keine normalen Überlegungen. Die magnetischen Wellen waren unglaublich.«
    »Deshalb haben Sie sich für Dr. Ewells Untersuchungen zur Verfügung gestellt, um in den Schutz einer abgeschirmten Umgebung zu gelangen?«
    Sie biss sich auf die Lippe. »Ja. Ich konnte keine Straße hinunterfahren, in keinem Geschäft einkaufen oder ins Kino gehen. Es war, als hätten Tausende von Stimmen gleichzeitig auf mich eingeschrien. Die meisten Menschen kontrollieren nicht ihre Energien; sie lassen alles aus sich heraus, wie Kanonen ihr Pulver. Sie verstreuen ihre Impulse in alle Windrichtungen.«
    »Aber Sie haben nicht im Institut gelebt ?«
    »Nein. Ich hatte eine kleine Wohnung außerhalb von Boulder. Es war ein sehr friedlicher Ort.«
    »Ich weiß, was vor sechs Jahren geschehen ist.«
    Seine plötzliche Bemerkung traf sie wie ein Peitschenhieb. Sie zuckte zusammen, wich ein paar Meter zurück und stieß gegen die Anrichte. Er bewegte sich, weichen, katzengleichen Schrittes kam er auf sie zu, mit einer Anmut, die bei einem so großen Mann überraschte. Benommen, erschrocken streckte sie ihm eine Hand entgegen, um ihn abzuwehren. Doch er schob sie zur Seite und zog sie in seine Arme.
    Das Gefühl seines harten Körpers, der sich an ihren drängte, raubte ihr den Atem. Er war unglaublich heiß, selbst durch ihre Kleidung hindurch drohte er sie zu verbrennen. Seine muskulösen Arme hielten sie unnachgiebig wie Stahl, zogen sie noch näher an sich, bis ihre Schenkel sich an seine pressten, bis ihre Brüste an die festen Muskeln seines Bauches gedrückt wurden. Sie fühlte sich schwach, orientierungslos und klammerte sich automatisch an ihn, um nicht zu fallen.
    »Hab keine Angst«, murmelte er und senkte den Kopf. Sein warmer Atem kitzelte ihr Ohr, als er seinen Mund auf ihren Hals drückte. Er leckte mit der Zungenspitze über die kleine Stelle unter ihrem Ohr, es war ein so zärtliches Gefühl wie der Kuss einer Mutter, und Marlie begann zu zittern. »Ich werde nicht zulassen, dass dir noch einmal etwas zustößt. Verständlicherweise bist du vorsichtig, was Männer angeht, Kleines, aber ich werde gut für dich sorgen. Ich werde ganz bestimmt auf dich aufpassen.«
    Marlie legte den Kopf zurück, damit sie ihn ansehen konnte. Ihre Augen waren weit aufgerissen, ein Anflug von Panik stand darin. »Wovon reden Sie überhaupt ?« rief sie kläglich. Sie fürchtete sich, hatte Angst, die Dinge entgleiten zu sehen, wann immer sie in seiner Nähe war. Sie wollte das nicht, wollte sich nicht mit den Erinnerungen und der tiefen Pein, die sie hervorriefen, auseinandersetzen. Aus irgendeinem Grund war er wohl entschlossen, nicht länger gegen die heftige Attraktion, gegen die beide sich bis zu diesem Zeitpunkt gewehrt hatten, anzukämpfen und kam jetzt mit erschreckender Geschwindigkeit auf sie zu. Er hatte nichts mehr von einem Detektiv an sich, war nur noch Mann, und aus seinen leuchtenden Augen strahlte ihr blanke Sinnlichkeit entgegen.
    Er legte den Mund an ihre Schläfe. »Im Bett, Kleines, wenn wir uns lieben.«
    In ihrer Verwirrung wollte sie ihn von sich stoßen, doch er war so massiv, dass sie es nicht schaffte. Er rührte sich nicht. »Nein, das will ich nicht. Lassen Sie mich los!«
    »Pssst«, sagte er und zog sie noch näher an sich. »Ich halte dich doch nur, Marlie. Das ist alles. Ich habe es mir gewünscht, seit ich dir am Montag zum ersten Mal begegnete.«
    »Es muss doch ein Gesetz geben, das es einem Detektiv verbietet, sich an eine Tatverdächtige heranzumachen«, platzte sie heraus und suchte verzweifelt nach etwas, mit dem sie ihn treffen konnte. »Wenn Sie glauben, dass ich mich nicht über Sie beschweren werde...«
    »Du bist doch gar keine Tatverdächtige«, unterbrach er sie und verzog den Mund. »Vielleicht hätte ich dir das schon viel früher sagen müssen: Der Polizist, der dich am Freitag Abend nach Hause begleitete, hat dir ein makelloses Alibi verschafft, da du ja nicht gleichzeitig an zwei verschiedenen Orten sein konntest.«
    Marlie blieb ganz still und konzentrierte sich auf das, was er gerade gesagt hatte. Ihre Blicke hielten einander gefangen, und er bemerkte auf einmal einen alarmierten Ausdruck in ihren Augen. »Wann haben Sie mit ihm gesprochen?«
    Von dem ruhigen Ton ihrer Stimme ließ er sich nicht in die Irre führen.

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