Sueße Luegen, Heiße Kuesse
schnaufte. „Damit sie mich hasst?“
„Sie wird dich nicht hassen. Sie liebt dich.“
Luke starrte geradeaus, verloren in seinen Gedanken.
„Du kannst mir vertrauen.“
Luke setzte das Glas an die Lippen und trank, ließ ihre Aussage in der Luft hängen, bis sie sich schwer wie Blei anfühlte.
„Es ist vorbei. Ich bin drüber weg.“ Doch die angespannten Schultern und der Ausdruck in seinen Augen sagten etwas anderes.
Sie berührte seinen Arm. „Okay.“
Er sah auf ihre Hand, dann blickte er in ihre Augen. Ihr stockte der Atem, als sie sah, wie sehr er unter dem Vergangenen litt.
„Manchmal holt es mich ein, verstehst du?“
„Gino?“
„Gabrielle“, sagte er mit belegter Stimme. „Dann frage ich mich: Ist da etwas, das ich gesagt oder getan haben könnte, was verhindert hätte, dass sie …“ Er räusperte sich und runzelte die Stirn. „Wir waren beide achtzehn, als sie schwanger wurde. Damit ist sie einfach nicht klargekommen. Das Baby war sechs Monate alt, da hat sie erst ihm das Leben genommen und dann sich selbst. Ich hab sie beide gefunden und …“
Er starrte auf den Boden, seine Kiefer mahlten. „Ich hab eine private Filmvorführung, genau hier…“ Er tippte gegen seine Schläfen. „Und die läuft die ganze Nacht.“
Ihn nun ihrerseits in den Arm zu nehmen schien die natürlichste Sache auf der Welt zu sein. Absolut richtig. Selbstsüchtig genoss sie das Gefühl, sog den Geruch seiner Haut ein und spürte seine Wärme.
„Wenn du einen Tag überstehst, ohne daran zu denken, möchtest du jubeln“, sagte sie leise, ihr Kinn ruhte an seiner Schulter. „Eine Woche vergeht, dann ein Monat. Mit einem Mal ist ein Jahr vorbei, oder lass es zwei sein, und du hast ihr Lächeln vergessen, oder wie sie gesprochen oder eine bestimmte Melodie vor sich hingesummt hat, wenn sie glücklich war. Und du fragst dich, ob sie zu vergessen der beste Weg ist, dich an sie zu erinnern.“
„Ja.“ Er atmete tief durch.
Zu Beths Bedauern entzog er sich dann ihrer Umarmung.
„Gefällt dir, was du tust, Luke? Mal abgesehen von der letzten Woche, meine ich.“
Er strich sich durchs Haar. „Als meine Eltern gestorben sind, lebten sie an der Armutsgrenze, hatten keine Krankenversicherung, dafür jede Menge Schulden. Ich war fest entschlossen, es besser zu machen als sie. Mehr …“ Er seufzte. „Mehr Kontrolle zu haben.“
Sein leises Geständnis schlug eine Saite in ihr an. Plötzlich spürte sie seine Nähe überdeutlich. Hitze stieg in ihrem Gesicht auf und auch in anderen, verborgeneren Bereichen ihres Körpers.
Auch Luke bemerkte diesen Moment der Intimität, der unmittelbaren Nähe. Plötzlich aufflackerndes Verlangen ließ seine Stimme rau klingen, als er fragte: „Vermisst du das alles nicht?“
„Was alles?“
„Intimität. Sex.“
„Offen gesagt, nein.“ Sie schaute weg, ihr Unbehagen stand ihr deutlich ins Gesicht geschrieben. „So gut war es nicht.“
„Vielleicht hast du was falsch gemacht.“
Sie blickte zum Fenster.
Die ruhige, warme Stille im Zimmer wirkte intimer als eine Liebkosung.
Luke wusste, dass Beth argwöhnisch war, weil sie in ihrer Vergangenheit so sehr verletzt worden war. Zum Teufel, das war er auch. Aber dieses Mal spürte er mehr als bloße körperliche Anziehung.
Beth faszinierte ihn, ihr sexy Körper zusammen mit dieser Ausstrahlung, die fortwährend signalisierte, dass sie niemanden an sich heranlassen würde. Sie war so sehr um Kontrolle und Ruhe bemüht, doch wenn man etwas an der Oberfläche kratzte, kamen vielfältige Gefühle zutage.
Er verschränkte seine Finger mit ihren und beobachtete gespannt, wie die intime Berührung von Haut an Haut sie erbeben ließ.
Sanft nahm er ihr das Weinglas aus der Hand, bevor er sich zu ihr beugte.
Sie schloss die Augen, die dunklen Wimpern senkten sich wie ein Vorhang. Er näherte sich ihrem Mund, doch im letzten Moment wanderte er hinüber zu ihrer Wange, liebkoste sie mit seinen Lippen, um dann sacht einen Mundwinkel zu küssen.
Beths Puls raste, als sie sich an ihn schmiegte und tief einatmete. Haut, Wärme und Luke. Ein Zuhause.
Als er endlich ihren Mund mit seinen Lippen berührte, seufzte sie zufrieden auf. Alles, was hinter ihnen lag, wollte sie vergessen. Er war Hitze und Leidenschaft und Zärtlichkeit, alles in einem. Seine Lippen, seine Zunge, sein Atem neckten, kosteten, genossen sie.
Als er ihren Mund schließlich wieder freigab, presste sie die Augen fest zusammen.
„Nervös,
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