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Sueße Prophezeiung

Sueße Prophezeiung

Titel: Sueße Prophezeiung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shana Abe
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geändert und musste mit in die Überlegungen einbezogen werden. Bryce tot; Warner der neue Baron. Was bedeutete das für sie? Für ihre Rachepläne? Wie sollte es weitergehen?
    Warner würde jetzt schnell handeln und drängen, dass er ihre Hand erhielt. Daran bestand kein Zweifel. Als Baron besaß er etwa genauso viel Macht wie Marcus. Wenn es Warner gelang, seinen Anspruch auf sie geltend zu machen, würden die Gesandten schon bald zurückkehren. Und dieses Mal hatten sie vielleicht eine Armee im Gefolge.
    Gütiger Himmel! Die Leute von Sauveur würden bis zum Tod um sie kämpfen, ob sie es nun wollte oder nicht.
    Marcus drehte sich um und gab der Gruppe, die ihm gefolgt war, einen Wink. Avalon stellte fest, dass sie sich zurückzogen und die Tür hinter sich schlossen, sodass sie allein zurückblieben. Das neblige Licht, das von draußen hereinfiel, wurde schnell schwächer.
    »Und es gibt noch mehr Neuigkeiten«, fuhr Marcus fort. »Man teilte mir mit, dass Warner mit der zusätzlichen Baronswürde noch entschlossener ist, Eure Hand zu gewinnen.«
    Anmutig hob sie eine Schulter, um ihre Gleichgültigkeit zu bekunden, die jedoch nur ihre wachsende Sorge verbergen sollte. »Das ist ohne Belang.«
    »Ohne Belang?« Marcus stieß ein ungläubiges Lachen aus. »Ihr beliebt wohl zu scherzen? Natürlich ist das von Belang! Er hat jetzt die Mittel, um der Kirche eine großzügige Zahlung zukommen zu lassen – und verfügt sogar über noch mehr Einnahmen als aus seinen Gütern in Frankreich.«
    »Aber seine Dokumente können nicht echt sein. Ich bin mir sicher, dass mein Vater nie sein Einverständnis gegeben hat, mich mit ihm zu verheiraten.«
    »Da stimme ich Euch zu«, unterbrach Marcus sie kühl. »Doch das tut nichts zur Sache. Warner wird Papiere beibringen, die echt genug aussehen. Und sollte es irgendwelche Einwände hier und da geben, tja, werden ein paar versteckte Zahlungen in Gold dem schon abhelfen, nicht wahr?«
    Sie starrte zu ihm auf. Die Chimäre in ihr drehte und wand sich weiterhin knurrend in ihren Gedanken.
    »Die Kirche ist dabei, zu seinen Gunsten zu entscheiden.« Marcus trat näher an sie heran. Was vom gespenstischen Licht des Nebels noch übrig war, beleuchtete ihn und ließ seine Augen wie gefrorenes Wasser erscheinen. »Sie werden alles daransetzen, schnell wiederzukommen und Euch mitzunehmen.«
    »Ich werde Warner nicht heiraten«, sagte sie leise.
    »Nein«, stimmte er ihr zu. »Das werdet Ihr nicht tun.«
    Sie presste die Fingerspitzen gegen ihre Schläfen. »Ich muss nachdenken.«
    »Denkt über dieses nach: Wir werden morgen heiraten.«
    »Was?«
    »Morgen«, wiederholte er mit fester Stimme und eisigem Ton.
    Avalon erhob sich und blickte auf seine zusammengekniffenen Lippen: Es waren die Anfänge der Schlange, erkannte sie jetzt. Der Albtraum erwachte vor ihren Augen zum Leben.
    Die Chimäre wurde immer empfänglicher für die von ihm ausgehende Bedrohung, und sie musste ihre leise hervorgestoßenen Warnungen übertönen.
    »Ich habe gesagt, dass ich Warner nicht heiraten werde. Das muss genügen, Mylord. Doch auch hier gibt es morgen keine Heirat.«
    »Falsch«, verkündete er. »Es gibt eine. Sie können Euch nicht haben.«
    »Sie werden mich nicht haben! Das habe ich doch bereits gesagt!«
    Die Schlange wurde jetzt deutlicher und nahm mit Leichtigkeit schlau und stark Gestalt an. Die Chimäre stellte das Knurren ein und fing stattdessen zu lachen an. Sie lachte und lachte in ihr. Sie bremste ihre Fähigkeit zu denken und wurde immer größer, sodass sie ihre heimliche Angst überdeckte.
    »Marcus Kincardine«, sagte Avalon mit klarer Stimme. »Hört mir gut zu! Welche Beweise Warner auch vorweisen mag – sie sind ohne Belang. Ich werde nicht seine Braut. Da braucht Ihr nichts zu befürchten.«
    Voller Arroganz hob sich eine seiner Brauen. »Angst? Ich habe keine Angst, meine Liebe! Das weiß ich mit Gewissheit. Ihr könnt nicht seine Frau werden. Eigentlich seid Ihr sogar bereits meine.«
    »Ich bin niemandes Frau! Ihr hört mir nicht zu ...«
    »Oh, das tue ich sehr wohl. Ich höre auf die Wünsche meines Volkes, auf die Gebote einer störrischen Legende ... sogar auf die Musik der Sterne. Lady Avalon, und alle sagen mir genau das Gleiche.«
    Nein, wollte sie schreien, aber das Wort drang nicht aus ihrem Mund. Die Chimäre erstickte es; dann hörte sie plötzlich eine Stimme in ihrem Kopf, die Hanoch gehörte.
    Du gehörst zum Fluch ...
    Marcus lächelte, doch es lag keine Wärme

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