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Süße Rache: Roman (German Edition)

Süße Rache: Roman (German Edition)

Titel: Süße Rache: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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Dollarstore?«, schlug sie schließlich vor. Dort gab es mehr als eine Zufahrt; zudem lag der Laden an einer Ecke, sodass ihr mehrere Straßen offen standen. Und niemand, der sie auch nur entfernt kannte, würde sie jemals auf dem Parkplatz eines Ein-Dollar-Ladens vermuten.
     
    Es war wie ein Schachspiel, dachte Simon gut gelaunt. Es machte Spaß, sich mit jemandem wie Drea zu messen. Meist waren seine Opfer vollkommen ahnungslos, sogar Leute, die es eigentlich besser wissen sollten. Die meisten seiner Zielpersonen fühlten sich sicher, nachdem sie entsprechende Vorkehrungen getroffen hatten, und wurden dadurch unachtsam. Großer Fehler. Tödlicher Fehler. Am Leben blieb nur, wer immer auf der Hut war und nie davon ausging, dass ihm nichts passieren konnte.
    Er war am Nachmittag des Vortages nach Kansas geflogen, hatte dort einen Pick-up gemietet, um sich der ländlichen Umgebung anzupassen, und damit den Rest der Strecke zurückgelegt. Er trug Jeans, schwarze Arbeitsstiefel und ein kurzärmliges, dunkelblaues Mechaniker-Arbeitshemd. Sein Hemd hatte sogar einen Namen, Jack, der über der linken Brusttasche eingestickt war. Jeder kannte mindestens einen Jack. Jacks waren allgegenwärtig, es war ein so gewöhnlicher Name, dass niemand darauf achtete. Eine fleckige Baseballkappe, Sonnenbrille und Bartstoppeln vervollständigten die Verkleidung.
    Er war in der Wahl seiner Verkleidungen eingeschränkt,
weil er in einer so kleinen Stadt unmöglich seine Rollstuhlnummer abziehen konnte. Die Leute würden ihm helfen wollen, sie würden ihn fragen, wo er wohnte und warum sie ihm noch nie begegnet waren. Trotzdem war er zufrieden mit seiner Aufmachung; er fiel nicht auf, und genau das wollte er.
    Falls Drea bis dahin nicht gewusst hatte, wie kompliziert es war, eine so große Summe verschwinden zu lassen, musste sie es inzwischen begriffen haben. Möglicherweise verhielt sie sich wie die meisten seiner Opfer und nahm an, dass sie hier im Hinterland sicher war, nur weil sie nicht mit Kreditkarte bezahlt hatte und weil sie nicht geflogen, sondern mit dem Auto hergefahren war, aber er ging davon aus, dass sie zu klug dafür war.
    Bis jetzt hatte sie sich geschickt angestellt, aber inzwischen hatte sie bestimmt die Schwachstelle in ihrem Plan entdeckt und begriffen, wie sie aufgespürt werden konnte. Würde sie damit rechnen, dass man ihn auf sie angesetzt hatte? Möglich war das durchaus. Sie kannte Rafael gut genug, um ihn an der Nase herumzuführen, das bedeutete, dass sie ziemlich genau vorhersagen konnte, wie er reagieren würde.
    Sie brauchte einen Internetzugang, um das Geld elektronisch zu überweisen, und sie würde ein paar Formulare für die Online-Kontoverwaltung ausfüllen müssen. Das bedeutete, dass sie zuerst den Internetzugang brauchte. Gestern Abend hatte er die Datenbanken der Provider in dieser Gegend durchforstet, ohne auf ihren Namen zu stoßen. Bis sie einen neuen Ausweis beschafft hatte, musste sie ihren alten Namen verwenden, und die neue Identität kostete mehr, als sie vermutlich noch hatte. Bis sie ihre Identität nicht geändert hatte, könnte sie ihn nicht abschütteln.
    Er saß in seinem Pick-up und durchforstete über Internet die Datenbanken der Internetprovider, angefangen von der größten Gesellschaft – und schon hatte er sie. Effizient, wie die Telefongesellschaften waren, hatte man sie sofort ins System eingespeist.
    Jetzt musste sie die Bankformulare abzeichnen, und das bedeutete, dass sie entweder persönlich zur Bank kommen musste oder mit jemandem aus der Bank gesprochen hatte, der ihr die Formulare bringen würde. Weil er es mit Drea zu tun hatte, tippte er auf Letzteres.
    Die Bankangestellten verließen die Bank nicht durch den Haupteingang, sie benutzten ausnahmslos den Personaleingang an der Seite des Gebäudes. Er parkte so, dass er den Eingang im Auge behalten konnte; jeder, der vor der normalen Bankschließung das Gebäude verließ, fiel in sein Raster.
    Geduldig hielt er Ausschau. Um vier Uhr dreißig wurde der Haupteingang verschlossen. Okay, das würde nicht einfach werden, aber alles andere hätte ihn auch enttäuscht. Er müsste die Bankangestellten in ein optisches Raster einordnen, während sie das Gebäude verließen, und dann dem wahrscheinlichsten Kandidaten folgen.
    Auf keinen Fall ein Mann, das war ihm sofort klar. Drea würde keinem Mann vertrauen, und das mit gutem Grund. Sie verachtete die, die ihr nicht gewachsen waren, und den anderen traute sie nicht über den

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