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Süße Rache: Roman (German Edition)

Süße Rache: Roman (German Edition)

Titel: Süße Rache: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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Weg. Dass er alle Männer von seiner Liste strich, nutzte ihm jedoch wenig, denn in der Bank arbeiteten mehrheitlich Frauen.
    Am wahrscheinlichsten war eine Frau mittleren Alters, überlegte er; jemand mit Erfahrung und in einer verantwortungsvollen Position. Eine ältere Frau würde eher das Gefühl haben, jemanden in Dreas Alter schützen zu müssen.
Außerdem musste sie die notwendigen Papiere bei sich tragen, entweder in der Hand, in einer Aktentasche oder einer Einkaufstüte. Nachdem er alle Parameter festgelegt hatte, wartete er ab und hielt Ausschau.
    Sie fiel ihm sofort ins Auge. Zum einen ging sie um Punkt fünf Uhr, was darauf schließen ließ, dass sie etwas vorhatte. Möglicherweise hatte sie nur vor, Abendessen zu kochen, aber sie hielt eine Aktenmappe in der Hand. Die Gute, dachte er mit leiser Ironie. Sie wollte helfen, aber das hier war ganz und gar nicht ihre Welt. Hätte sie noch auffälliger sein können?
    Sie stieg in einen beigen Chrysler. Er hasste beige Autos; die fielen kaum auf. Wenigstens war der Verkehr hier nicht besonders dicht.
    Die große Frage war, wo würde sie hinfahren? Grissom bot nur eine beschränkte Anzahl von geeigneten Treffpunkten. Vielleicht wollte sie sich in ihrem Haus mit Drea treffen, was die Sache kompliziert machen könnte, weil er sie dorthin nur schwer verfolgen konnte.
    Er hängte sich nicht direkt an ihre Stoßstange, sondern wartete, bis der Wagen einer zweiten Bankangestellten zwischen seinem Pick-up und dem Chrysler auf die Straße gebogen war. Er hielt großzügig Abstand, weil er sie keinesfalls verschrecken wollte, auch wenn er das für praktisch ausgeschlossen hielt.
    Sie fuhr zwei Blocks und bog an der zweiten Ecke rechts ab auf den Parkplatz eines Dollarstores. Simon bremste nicht, er sah nicht einmal auf den Chrysler, als er vorbeifuhr, aber er suchte aus dem Augenwinkel den Parkplatz nach Autos ab, in denen jemand saß. Würde Drea in den Chrysler steigen, oder würde sich die Lady von der Bank zu ihr setzen? Er wettete darauf, dass die Banklady diejenige wäre, die sich aus dem Schutz ihres Wagens wagte;
Drea war zu schlau, um sich in der Öffentlichkeit zu zeigen, wenn sie den Verdacht hatte, dass jemand sie verfolgte.
    Im Rückspiegel sah er, wie die Banklady ausstieg, kurz innehielt und dann mit langen Schritten über den Parkplatz eilte.
    »Bingo«, sagte er leise. »Dein Arsch gehört mir, Süße.«

14
    Ein kalter Schauer überlief Dreas Rücken und ließ sie abrupt den Kopf nach links und rechts drehen. Plötzlich fühlte sie sich bedroht und hätte am liebsten sofort den Gang eingelegt und das Gaspedal durchgetreten. Sie konnte nichts Ungewöhnliches entdecken, aber ihr Stammhirn kreischte so hektisch Hau ab!, dass sie tatsächlich zitterte, so musste sie sich anstrengen, nicht zu fliehen. Er war nicht hier. Sie wusste, dass er nicht hier war. Nur noch fünf Minuten, dann war alles geklärt. Sie konnte verschwinden. Sie konnte nach Denver fahren und dort ihre zwei Millionen kassieren, dann würde sie so gründlich von der Bildfläche verschwinden, dass nicht einmal er sie finden würde.
    Sie hatte den ganzen Parkplatz abgecheckt, als sie vor fünfzehn Minuten hier eingetroffen war, obwohl weder er noch irgendwer sonst wissen konnte, dass sie sich hier mit Mrs Pearson treffen wollte. Das einzige Fahrzeug, in dem jemand saß, war ein verbeulter viertüriger Chevy. Der Motor lief, damit die Klimaanlage gegen die knapp
vierzig Grad draußen ankämpfen konnte. Auf dem Beifahrersitz saß eine ältere Frau, das Gesicht von vielen Jahren und Müdigkeit gezeichnet; hinten im Kindersitz greinte ein gefesseltes Kleinkind. Hier drohte keine Gefahr, solange das Kind nicht türmte.
    Sie erkannte Mrs Pearson, sobald die ältere Frau auf den Parkplatz bog, und konzentrierte sich daraufhin sofort auf den vorbeifließenden Verkehr. Direkt hinter Mrs Pearson fuhr eine rote Limousine mit einer Frau am Steuer vorbei, dann folgte ein Mann in einem Pick-up. Drea starrte den Mann an, konnte ihn aber kaum erkennen, weil sich die Sonne auf der Windschutzscheibe spiegelte. Sie konnte allerdings sehen, dass er eine Baseballkappe trug und sich auf die Straße konzentrierte, denn er blickte nicht in Mrs Pearsons Richtung.
    Die rote Limousine und der Pick-up verschwanden aus ihrem Blickfeld. Während Mrs Pearson, die Aktenmappe in der Hand, quer über den Parkplatz auf sie zueilte, beobachtete Drea furchtsam die Straße hinter ihr und rätselte, was ihr gerade eine

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