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Süße Rache: Roman (German Edition)

Süße Rache: Roman (German Edition)

Titel: Süße Rache: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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Handy besorgt, woraufhin er, gleich nach ihrem Einzug, ein einziges Mal ein echtes Risiko eingegangen und in ihre Doppelhaushälfte eingebrochen war, um einen Ortungssender in ihrem Handy zu installieren. Außerdem hatte er einen zweiten Sender an ihrem Explorer angebracht, allerdings würde sie das Handy wahrscheinlich behalten, selbst wenn sie den Explorer verkaufte.
    Danach hatte er sie mehr oder weniger in Ruhe gelassen. Etwa einmal im Monat sah er nach ihr, um sich zu überzeugen, dass es ihr gut ging, und er hielt weiterhin die Ohren offen, um sicherzustellen, dass Salinas nicht irgendwie von ihrem Weiterleben erfahren hatte, aber das war alles.
    Er ließ den Wagen an und lenkte ihn in aller Ruhe vom Bordstein weg. Selbst wenn sie den Motor anspringen hörte, war inzwischen so viel Zeit vergangen, dass sie bestimmt nicht annahm, jemand hätte vom Straßenrand aus beobachtet, wie sie in ihre Einfahrt gebogen war.
    Sie sah gut aus, überlegte er, viel besser als noch vor einigen Monaten. Als sie aus dem Krankenhaus entlassen worden war, hatte sie so zerbrechlich gewirkt, dass er versucht gewesen war, sie von der Straße weg zu entführen, nur damit sie sich nicht hinters Lenkrad setzte. Damals war sie dünn wie ein Skelett und blass wie ein Geist gewesen. Anfangs hatte sie nur eine halbe Stunde fahren können,
ehe sie müde wurde und am nächsten Motel anhalten musste. Manchmal verging dann ein ganzer Tag, ehe sie sich wieder aus den Zimmer wagte, während er Angst hatte, sie könnte dort verhungern.
    Mehrmals war er in Versuchung gekommen, ihr eine Pizza aufs Zimmer liefern zu lassen, aber damit hätte er sie zutiefst erschreckt. Also hatte er sie aus sicherer Entfernung beobachtet und gehofft, dass sie ihr selbst gesetztes Ziel erreichen und sich niederlassen würde, bevor sie die Kräfte verließen.
    Sie hatte es bis nach Kansas City geschafft; er wusste nicht, ob das von Anfang an ihr Ziel gewesen war oder ob sie nicht weiter gekommen war und eigentlich nur ein paar Tage pausieren wollte, bevor sie beschlossen hatte, sich hier niederzulassen. Er hatte erleichtert aufgeseufzt, als sie die windschiefe kleine Doppelhaushälfte gemietet hatte.
    Dass sie inzwischen ein paar Kilo zugelegt hatte, stand ihr gut; sie war inzwischen schwerer als damals in New York, aber damals war sie eigentlich zu dünn für seinen Geschmack gewesen; dass sie nach dem Unfall so viel Gewicht verloren hatte, hatte sie sich eigentlich nicht leisten können. Er hatte sie bei der Arbeit beobachtet, er wusste, dass sie ununterbrochen ackerte, aber immerhin bekam sie genug zu essen, und ihre Arme zeigten die Muskeln, die sie aufgebaut hatte, indem sie den ganzen Tag schwere Tabletts schleppte.
    Sie hatte zwei Millionen auf der Bank in Grissom liegen, trotzdem wohnte sie in einem Viertel, das man beinahe als Slum bezeichnen konnte, und arbeitete als Kellnerin in einer Raststätte. Die Ironie war, dass ihn das nicht verblüffte; er wusste genau, warum sie das Geld nicht antastete.
    Salinas hatte sich wieder mit ihm in Verbindung gesetzt,
vermutlich war es Zeit für den nächsten Mord oder was Salinas auch planen mochte. Er hatte nicht zurückgerufen. Er hatte in den vergangenen sieben Monaten keinen Job mehr angenommen, obwohl er sich bisweilen fragte, ob er nicht ein letztes Mal zuschlagen sollte, denn es stank zum Himmel, dass Salinas immer noch atmete.
    Er würde darüber nachdenken. Einstweilen war in Kansas City alles okay.

24
    »Dürfen Kinder eigentlich Hundefutter essen?«
    Andie blieb wie angewurzelt stehen und starrte die beiden Gäste an ihrem Tisch an. Es waren jüngere Frauen in Jeans und Pulli, die Haare zu Pferdeschwänzen zurückgebunden, beide mit der gleichen ausgezehrten Miene. Sie sahen sich kein bisschen ähnlich, aber sie steckten in der gleichen Situation: junge Mütter, mehrere Kinder, vollgepackte Terminpläne. Dass sie hier um drei Uhr nachmittags im Glenn’s saßen, ließ darauf schließen, dass sie ein paar Stunden für sich selbst herausgeschlagen hatten, während die Kinder im Kindergarten oder bei der Oma untergebracht waren.
    »Beachten Sie mich gar nicht«, sagte sie und lauschte schamlos. Als Bedienung bekam sie so manchen interessanten Gesprächsfetzen zu hören, aber das hier war wirklich außergewöhnlich.
    Die Frau pickte nach einem Pommes frites und zog es durch die Ketchuppfütze, ehe sie innig seufzte. »Mein
Kleinster ist ein Jahr alt. Seit er laufen kann, kommt er jedes Mal angerannt, wenn ich

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