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Süße Rache: Roman (German Edition)

Süße Rache: Roman (German Edition)

Titel: Süße Rache: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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den Hund füttere, und will ihm das Futter wegessen. Ich halte ihn so gut ich kann auf Abstand, aber sobald ich ihm den Rücken zudrehe, hängt er wieder über der Futterschüssel. Am liebsten mag er Cäsar«, endete sie hilflos.
    »Wenigstens keine Billigmarke«, tröstete die andere Frau sie achselzuckend. »Meine Kinder fressen Dreck. Du kannst dich also glücklich schätzen.«
    Lachend ging Andie mit ihrem Tablett voller schmutziger Teller und Besteck an die Theke. Der Fernseher an der Wand war stumm geschaltet, aber als sie an einem der Trucker an der Theke vorbeikam, sagte er: »Hey, dreh mal den Fernseher laut. Das ist der Wetterbericht.«
    Andie stemmte das schwere Tablett in die Hüfte, griff nach der Fernbedienung und drückte den Lautstärkeknopf. Augenblicklich erfüllte die Stimme eines ortsansässigen Meteorologen den Raum, und alle Gespräche erstarben, während sich die Köpfe dem Bildschirm zuwandten.
    »- hat der Wetterdienst für die folgenden Countys in Ostkansas eine Tornadowarnung bis einundzwanzig Uhr herausgegeben. Die Warnung gilt auch für den Großraum Kansas City. Die Stärke des Sturmes wird als erheblich angegeben -«
    Sie brachte das Tablett an die Durchreiche, wo die Bedienungen das schmutzige Geschirr für die Küchenmannschaft abstellten. Während sie in New York gelebt hatte, hatte sie sich nicht für Unwetterwarnungen interessiert, aber seit sie wieder im Mittleren Westen wohnte, war ihr die Prozedur so schnell in Fleisch und Blut übergegangen, als wäre sie nie woanders gewesen. Sie genoss den Frühling mit seinen längeren Tagen und die warme Erlösung
aus der Eiseskälte und den Schneestürmen, aber im Frühling war das Wetter besonders wechselhaft: am einen Tag warm, am nächsten kalt, die miteinander ringenden Luftmassen jagten hin und her. Erst letzte Woche hatte es wieder zehn Zentimeter geschneit. Jetzt war es warm und feucht, und am Himmel türmten sich gigantische Gewitterwolken.
    Die Menschen im Mittleren Westen und Süden behielten das Wetter ständig im Auge. »Tornadowarnung bis einundzwanzig Uhr«, sang sie durch die Durchreiche.
    »Gott«, sagte eine Kollegin. Denise wischte sich die Hände ab und wühlte in ihrer Schürzentasche nach dem Handy. »Joshua wollte heute bei einem seiner Freunde übernachten. Ich muss ihn anrufen, damit er die Katzen ins Haus lässt, bevor er losgeht.«
    »Den Katzen passiert schon nichts«, sagte Andie gedankenverloren. »Aber sag ihm, er soll unbedingt den Herd ausschalten.«
    »Den Herd? Joshua kocht doch gar nicht – oh!« Ihre Augen wurden rund, als sie bemerkte, dass Andie wieder einmal geistig abgedriftet war, was man hier inzwischen kannte. Cassie hatte nicht den Mund halten können und einigen ihrer Truckerkollegen von Andies Nahtoderfahrung erzählt, einige dieser Kollegen hatten die anderen Bedienungen danach gefragt, die Andie zum Teil schon zuvor für eine Art Hellseherin gehalten hatten und ihren Worten nun wirklich Glauben schenkten.
    Wütend tippte Denise auf die Tasten ihres Handys ein. »Mailbox!«, grummelte sie verärgert und frustriert. Statt eine Nachricht aufzusprechen, schickte sie ihrem Sohn eine SMS; während Teenager ihre Mailbox problemlos ignorieren konnten, konnten sie dem Reiz, eine SMS zu lesen, praktisch nicht widerstehen.
    Keine zwei Minuten später läutete ihr Handy. »Nein, ich habe keine Webcam zu Hause aufgestellt«, sagte sie, nachdem sie einem aufgeregten Teenager gelauscht hatte, der so laut schimpfte, dass Andie ihn noch in zehn Metern Entfernung hörte. »Aber das ist eine gute Idee, danke für den Tipp. Du gehst jetzt sofort nach Hause und siehst nach, ob der Herd abgestellt ist, hast du verstanden? Sofort! Joshua, wenn du noch einmal widersprichst, dann gehst du nicht nur nach Hause, sondern bleibst auch zu Hause. Hast du verstanden? Du darfst jetzt ›ja‹ sagen.«
    Mit zufriedenem Gesicht beendete Denise das Gespräch und zwinkerte Andie zu. »Danke. Entweder glaubt er jetzt, dass ich im ganzen Haus Kameras aufgestellt habe, oder hält mich für eine Hellseherin. So oder so wird er es sich zweimal überlegen, bevor er was Verbotenes tut.«
    »Stets zu Diensten.«
    Leicht überrascht und erstaunt stellte Andie fest, dass sie sich gut fühlte. Sie half den Menschen gern, auch bei Kleinigkeiten, obwohl die Verhinderung eines Küchenbrandes, der unter Umständen Denises Haus verschlungen hätte, kaum als »Kleinigkeiten« zählte, jedenfalls nicht für Denise. Es gefiel ihr, zu arbeiten

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