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Süße Teilchen: Roman (German Edition)

Süße Teilchen: Roman (German Edition)

Titel: Süße Teilchen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stella Newman
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versucht, Sie nach unserem Gespräch zu erreichen, aber Sie waren verschwunden. Deshalb Folgendes: Der Kurswechsel, den unser Vorstand verlangt, betrifft auch Ihr Puddingprojekt. Genau genommen geht es um die Kürzung Ihres Budgets. Bitten Sie Ihre Lieferanten, die Arbeit an den laufenden Projekten zu stoppen. Nächste Woche mehr.«
    Ich rufe Maggie an.
    »Hilfe«, sage ich. »Devron hat mich gerade aufgefordert, meine neue Puddingreihe einzustellen.«
    »Wann sollte sie auf den Markt gehen?«
    »In zwei Wochen.«
    »Welchen Grund hat er dafür angegeben?«
    »Er schreibt, der Vorstand will unsere Budgets kürzen.«
    »Dann kannst du die Sache vergessen. Wenn es ums Geld und den Vorstand geht, wird er dich hängen lassen.«
    »Aber Appletree arbeitet seit einem Jahr an diesem Projekt. Will kann jeden Augenblick hier auftauchen, um mit mir die Endprodukte durchzusprechen.«
    »Tut mir leid, Sophie, aber gegen die Interessen der Shareholder kommst du nicht an.«
    Will nimmt die Nachricht mit Fassung auf, aber ich weiß, ein so weit fortgeschrittenes Projekt abzubrechen ist das Schlimmste, was man einem Lieferanten antun kann.
    »Es tut mir so leid«, sage ich. »Ich glaube, Devron hat etwas anderes im Auge. Nächste Woche kann ich dir hoffentlich mehr darüber sagen.«
    »So was kommt vor, mach dir keine Sorgen. Ich bin sicher, wir finden eine Lösung.«
    »Sollen wir in der Kantine einen Tee trinken gehen?«
    Will schaut auf die Uhr. »Wie wäre es denn diesmal mit dem Shake Away ?«
    Dazu fehlt mir eigentlich die Zeit. Ich muss ja auch allen anderen Projektbeteiligten E-Mails schreiben und ihnen mitteilen, dass die neue Serie abgebrochen wird.
    »Wir müssen doch nur nach Islington fahren«, setzt Will hinzu. »Mit dem Taxi schaffen wir das in zwanzig Minuten.«
    Und mit allen anderen Arbeiten bin ich auch schon eine Woche im Verzug.
    »Denk an die interessanten Milch-Shakes«, sagt Will.
    Ach, und meine Tabletten muss ich ebenfalls aus der Apotheke holen.
    »So was magst du doch«, erinnert mich Will.
    Ich könnte meinem Leben aber auch mal für eine Stunde entfliehen.
    »Okay, ich hole meinen Mantel.«
    »Dieser Laden ist gefährlich.« Ich vertiefe mich in die Karte mit den Milch-Shakes.
    »Man könnte hier ein Jahr lang jeden Tag einen anderen Milch-Shake trinken und hätte immer noch nicht alle durch«, erklärt Will so genüsslich, als hätte er schon etliche getestet.
    »Welchen empfiehlst du denn?«
    »Ich nehme einen Hot Norah. Das ist der mit Schoko-Muffin, Schokoriegel und Schokokugeln.«
    »Und das soll ein Getränk sein?«
    »Ja, aber keins für Schlappschwänze«, antwortet er grinsend.
    »Wenn ich das trinke, kriege ich einen Zuckerschock.«
    »Na, was meinst du?«, erkundigt sich Will. »Findest du, er ist zu schwer?«
    »Könnte ruhig noch schwerer sein.« Ich nehme noch einen Schluck. Wer braucht schon Antidepressiva, wenn er einen warmen Milch-Shake voller Schokolade hat?
    »Glaubst du, daraus könnten wir auch noch andere Produkte entwickeln?«
    Ich überlege. Doch, ich denke schon. Das Konzept ließe sich durchaus auf Kuchen oder Kekse übertragen. »Warum nicht? Ich muss nur noch ein bisschen darüber nachdenken.«
    »Prima.« Will strahlt. »Trink in Ruhe aus. Ich muss jetzt leider los, sonst verpasse ich meinen Zug.«
    »Nimm den mit.« Ich reiche ihm meinen Milch-Shake. »Für mich ist der zu gefährlich.«
    »Was soll das denn heißen?«
    »Der macht dick.«
    »Was redest du denn da?«
    »Ich spreche von der Fett- und Zuckermenge darin.«
    »Ich weiß, was da drin ist, aber was interessiert dich das? Du musst dir darum doch keine Sorgen machen.«
    »Doch, ich wiege zu viel.«
    »Unsinn.« Will lacht. »Oder bist du auf ein Kompliment aus?«
    »Nein. – Komm, wir laufen zur U-Bahn. Ich möchte nicht, dass du deinen Zug verpasst.« Wir treten hinaus auf die Straße. Der Himmel ist jetzt schiefergrau, und es ist windiger als vorhin.
    »Hier, leg den um.« Will nimmt seinen Schal ab und wickelt ihn um meinen Hals.
    »Aber jetzt wird dir doch kalt.«
    Der Schal ist noch warm von seiner Haut. Ich werde rot.
    »Ach was, ich friere nicht. Aber du siehst aus, als könntest du ihn gebrauchen. Du hast ja schon ganz rote Wangen.«
    »Von der Kälte«, murmele ich verlegen und gehe schneller.
    Will holt mich ein. »Habe ich vorhin etwas Falsches gesagt? Ich wollte dir nicht zu nahetreten.« Unsicher schaut er mich an.
    »Nein, nein. Bitte, mach dir keine Gedanken. – Was machst du am Wochenende? Hast

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