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Suesse Versuchung

Suesse Versuchung

Titel: Suesse Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mona Vera
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Nachricht, und Sophie hatte Mühe,
    nicht enttäuscht das Gesicht zu verziehen, sondern gefasst zu wirken, wie es einer
    Lady geziemte. „Hat er gesagt, wie lange er fort bleiben wird?“
    „Etwa drei Tage. Aber er wird Nachricht senden, falls seine Abwesenheit länger
    dauern wird. Er ist, falls Sie es wünschen ihm eine Nachricht zukommen zu lassen, in
    seinem Stadthaus erreichbar.“
    So. Ihr Mann hatte also ein Stadthaus. Sophie war dankbar, dass sie diese Nachricht
    nicht mit Staunen aufnahm, sondern nur nickte und so tat, als wäre ihr dies
    selbstverständlich bekannt. Aber da sah sie einmal mehr, wie wenig sie von ihm
    wusste. Was ihn wohl nach London gezogen hatte? Familie? Geschäfte? Vielleicht
    sprach er gar mit der Polizei? Sie tastete nach ihrem neuen Anhänger, Edwards
    Geschenk an sie. Hieß dies, er versuchte tatsächlich, die Schmuggler loszuwerden?
    * * *
    Am Nachmittag besuchte Sophie Rosalind in ihrem neuen Stall. Edward hatte noch
    vor Sophies Einzug in dieses Haus dafür gesorgt, dass auch Rosalind ein neues Heim
    fand, und sowohl Sophie als auch ihre Stute waren mit der Unterbringung zufrieden.
    Rosalind hatte eine doppelt so große Box wie in Tante Elisabeths Haus, und da
    Edwards Domizil etwas am Rande von Eastbourne lag, verfügte das Anwesen auch
    noch über eine umzäunte Wiese, die für die Pferde als Weide verwendet wurde.
    Edward hielt keinen großen Stall. Er besaß lediglich seinen hübschen Rappen, den
    Sophie nun ausgiebig und in Ruhe bewunderte, dann zwei Kutschpferde und das
    temperamentvolle Paar, das er zuletzt vor den Phaeton gespannt hatte, als er Sophie
    von Tante Elisabeths Obstgarten heimgebracht hatte.
    Sophie hatte Rosalind sofort auf die Weide geführt, ließ sie nun – lediglich mit dem
    Halfter – frei herumlaufen, sah ihr bei ihren übermütigen Sprüngen zu und fütterte sie
    dazwischen mit Karotten und duftenden Äpfeln, die sie beim Rundgang aus dem
    Vorratskeller hatte mitgehen lassen.
    Als Mrs. Drarey die Idylle mit der Mitteilung störte, dass Sophies Base Augusta und
    deren Busenfreundin Aurelia zu Besuch gekommen wären, verdrehte Sophie die
    Augen. Sie zog Rosalinds Kopf, die soeben begierig nach einer weiteren Karotte
    schnappte, zu sich und flüsterte: „Die beiden haben mir noch gefehlt. Soll ich sie
    überhaupt empfangen? Was meinst du?“
    Mrs. Drarey hatte zwar kleinere Ohren als Rosalind, aber offenbar ebenso gute. „Ich
    möchte Mylady nicht vorgreifen, aber ich würde vorschlagen, den Damen von Manson
    Erfrischungen servieren zu lassen. Für den Tee ist es noch zu früh.“

    Sophie seufzte. Sie musste es wohl hinter sich bringen. Sie fühlte sich äußerst
    unbehaglich bei der Vorstellung, ihrer Cousine entgegentreten zu müssen. Es war nicht
    einmal vierundzwanzig Stunden her, seit Edward ihr in der Kirche seinen Siegelring
    angesteckt hatte, und sie das unerfreuliche Diner über sich hatte ergehen lassen
    müssen. Sie hatte zu dieser Zeit gehofft, zumindest für ein bis zwei Wochen keinen
    aus der Familie sehen zu müssen. Henry vielleicht ausgenommen.
    Sie schlenderte, gefolgt von Rosalind, die sie in den Rücken stupste, missmutig über
    die Weide, verabschiedete sich dann mit einem Kuss auf die weiche Pferdenase von
    ihrer Stute und betrat das Haus, um in ihr Zimmer zu eilen und sich ein wenig frisch zu
    machen, wie Susan, ihre Zofe, die schon am Fuß der Treppe auf sie wartete, vorschlug.
    Nur wenig später betrat Sophie den Salon und zwang sich zu einem freundlichen
    Lächeln, als sie die beiden Frauen begrüßte. Beide schenkten ihre eine ausführliche
    Musterung von oben bis unten, als hätten nicht nur das elegante neue Kleid, sondern
    vierundzwanzig Stunden Ehestand eine neue Person aus Sophie gemacht. Das hatten
    sie zwar auch, dachte Sophie, aber sie glaubte nicht, dass man diese Unterschiede auf
    den ersten Blick erkennen konnte.
    Manson trat ein, servierte die von Mrs. Drarey vorgeschlagenen Erfrischungen, und
    zog sich dann mit einer tiefen Verbeugung vor Sophie wieder zurück.
    Zuerst ging alles gut. Sophie unterdrückte ihre Unsicherheit Augusta gegenüber, die
    sich so viel besser in den Gepflogenheiten der vornehmen Welt auskannte und
    zurechtfand, und dies immer wieder durchblicken ließ.
    „Schade, dass Edward sich zur Zeit in London aufhält. Du musst ihn sicher sehr
    vermissen“, sagte Augusta endlich, nachdem sie Sophie mit einer ausführliche
    Schilderung über eine Hutmacherin gelangweilt hatte.
    Sophie lächelte

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