Suesse Versuchung
plötzlich auf ihrer
Schulter und drückte sie beruhigend.
Der Anführer der Polizisten erhob wieder das Wort. Jonathan Hendricks, Sie sind
verhaftet. Wegen Piraterie, Schmuggel und dem Umgang mit Kindern männlichen
Geschlechts.
Das ist kein Kind mehr, widersprach Jonathan. Und wir befinden uns nicht auf
einem Kriegsschiff der Marine. Was immer ich hier tue, können Sie mir nicht
anlasten.
Stehen Sie auf. Sonst sehen sich meine Männer gezwungen, Sie nackt aus dem Bett
und bis ins Gefängnis zu zerren. Und ihr, Leute, durchsucht das Haus.
Einen Moment. Das war Edward. Er stand immer noch dicht neben ihr, und so
peinlich es auch Sophie war, dass er sie erwischt hatte, so froh war sie, dass er sie vor
diesen Männern beschützte. Nicht auszudenken, was ohne ihn geschehen wäre! Darf
ich vielleicht erfahren, mit welchem Recht Sie hier eindringen, Mr. Parson?
Papier raschelte. Hier habe ich die Erlaubnis des Friedensrichters, Sir Winston. Der
Sprecher wirkte sehr selbstsicher. Sie erinnern sich vielleicht an unser letztes
Gespräch, Lord Edward? Als ich Sie um Hilfe bei dem Vorgehen gegen die
Schmuggler bat?
Damals wie heute habe ich mich gewundert, inwiefern Sie das interessieren kann,
erwiderte Edward kühl. Und ich habe Kontakt mit gewissen anderen Stellen
aufgenommen. Hier, er hielt Parson ein Dokument hin, das ist ein Befehl Ihrer
vorgesetzten Behörde. Allerdings ist der Inhalt streng vertraulich. Er ist nur für Ihre
Augen bestimmt. Deshalb ersuche ich Sie, Ihre Männer hinauszuschicken.
Offenbar gab Parson seinen Leuten einen entsprechenden Wink, denn mehrere Füße
trampelten zur Tür hinaus, über den Gang und polterten die Treppe hinab. Sophie
lauschte angestrengt. Parson murmelte den Text beim Lesen mit, aber so leise, dass sie
nichts verstehen konnte.
Dann sagte er: Das hier ist eine Anweisung, Jonathan Hendricks Ihnen zu
übergeben? Sie tragen die Verantwortung?
So ist es. Man hat mir in London eine spezielle Vollmacht erteilt, mit den
Schmugglern nach Belieben zu verfahren. Wie Sie vielleicht nicht wissen, befindet
sich dieses Haus im Besitz meiner Gattin. Die Schmuggler haben es sich in
Abwesenheit ihrer Familie widerrechtlich angeeignet. Und Sie haben kein Recht, es zu
durchsuchen, Mr. Parson. Ferner läuft gegen Jonathan Hendricks bereits eine Anklage,
aber noch inoffiziell. Er ist nicht der Einzige, der in diese Verbrechen verwickelt ist.
Nehmen Sie ihn jetzt fest, so gehen die anderen straffrei aus.
Das steht so aber nicht da, widersprach der andere.
Selbstverständlich nicht. Sonst wäre es auch nicht geheim, entgegnete Edward
ungeduldig.
Sind Sie sicher, Mylord? Sir Winston
Sir Winston hat in dieser Angelegenheit keinerlei Autorität, unterbrach ihn Edward
kalt. Diese Entwicklung, Sophie hörte an seiner Stimme, dass er jetzt in ihre
Richtung sprach, ist allerdings sehr bedauerlich. Aber es ist nichts, womit ich nicht
umgehen könnte. Und nun muss ich Sie bitten, Mr. Parson, das Haus meiner Frau
ebenfalls zu verlassen. Ich verlasse mich auf Ihre Diskretion und werde bei Ihren
Vorgesetzten eine entsprechende Belobigung fallen lassen.
Moment, so geht das nicht!, dröhnte die Stimme des Admirals, dem bisher offenbar
vor Staunen die Luft weggeblieben war. Das
Das besprechen wir später, William. Edwards Stimme klang scharf, als er den
Büttel zur Tür hinausbegleitete. Er überzeugte sich davon, dass Parson und seine Leute
das Haus verließen, dann kehrte er zurück.
Als er das Zimmer wieder betrat, hatte sich nichts geändert, außer dass der Admiral
fluchend versuchte, Sophie unter der Decke hervorzuzerren, um den jungen Bengel,
der seiner Familie da Schande machte, mal näher anzusehen . Jonathan hatte genug
Gewissen, um ihn daran zu hindern, aber Ruhe kehrte erst ein, als Edwards befehlende
Stimme durch das Zimmer donnerte. William! Lass das!
Ich will mir diesen Burschen ansehen!
Du wirst gar nichts. Das ist auch gar kein Mann, sondern eine mir bekannte junge
Frau, erwiderte Edward schroff.
Also doch! Melinda! Sofort machte der Admiral Anstalten, sich wieder auf Sophie
zu stürzen.
Nein, nicht Melinda, ich gebe dir mein Wort darauf. Und jetzt bitte ich dich zu
gehen.
Oh nein!
William, wenn du nicht gehst, muss ich dich hinauswerfen. Und mir wird dabei
jedes Mittel recht sein. Deine Kutsche steht noch unten. Benutze
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