Suesse Versuchung
anders geworden. Sie mochte Männer
wie ihn. Ihr Bruder Edward war früher so gewesen. Aber das war vor seiner
geheimnisvollen Reise nach Frankreich, als er aufgebrochen war, um James zu finden,
der als verschollen galt. Edward war verändert von dort zurückgekommen, sie hatte
jedoch niemals erfahren können, was wirklich geschehen war. Nur, dass auch Jonathan
damit zu tun hatte.
Melinda verhielt ihren Schritt, als sie Jonathan auf der anderen Seite des Raumes
erblickte. Dort stand er in der Maske eines Fauns. Er sah zu ihr herüber, und sie
verharrte, um ihn zu betrachten. Sie genoss jeden Millimeter, den ihr Blick
hinaufwanderte von den muskulösen, in hautfarbenen Hosen steckenden Beinen
aufwärts. Der enganliegende Stoff gab keinen Grund für Rätselraten, was Jonathans
männliche Ausstattung betraf, und vermittelte bis zum Bauch hinauf den Eindruck von
Nacktheit. Seine Brust war bis auf ein Schaffell, das er lässig über seine rechte
Schulter geworfen hatte, unbekleidet. Bei einem anderen Mann hätte dies lächerlich
gewirkt, aber Jonathan sah in jeder Art von Kleidung umwerfend aus. Melinda ließ
sich Zeit ihn anzusehen, und er vergönnte sie ihr, rührte sich nicht von der Stelle,
sondern stellte sich noch so, dass sie ihn gut sehen konnte. Vor allem die deutliche
Ausbuchtung, die bei ihm keines Hilfsmittels bedurfte, um die Fantasie einer Frau
anzuregen.
Zwei Mädchen kamen auf Jonathan zu, beide unter durchsichtigen
Schleiergewändern nackt. Es waren als Grazien verkleidete Prostituierte, die Jonathan
um die Stimmung etwas zu lockern und den männlichen Gästen entsprechend willige
Damen zu bieten eingeladen hatte. Melinda kannte beide. Sie nahmen meistens an
Jonathans Festen teil und lebten wohl nicht schlecht davon.
Etwas wie leise Eifersucht keimte in Melinda, als die beiden Frauen sich an Jonathan
schmiegten, aber dann bemerkte sie, dass er immer noch zu ihr herübersah, und war
beruhigt. Mochten sie ihn nur für sie bereit machen und seine Lust bis zur Weißglut
schüren. Wenn ihre Zeit gekommen war, mussten sie ohnehin den Platz für sie
räumen, und in der Zwischenzeit war es erregend, ihnen zuzusehen. Sie wurde gewahr,
dass sie mit Jonathan und den beiden Frauen allein im Raum war. Sein Diener hatte
die Gäste zu einem Spiel in ein anderes Zimmer gebeten und hinter ihnen die Türen
geschlossen. Melindas Atem ging schneller. Was hatte Jonathan vor? Es wäre nicht
das erste Mal, dass er sehr fantasievolle Ideen hatte. Mit ihm war es niemals wie das
Zusammensein mit ihrem Mann, der zu ihr ins Zimmer kam, sie küsste, streichelte, ein
wenig erregte, sich selbst ebenfalls, und dann einige Minuten später schwer atmend in
ihr lag, bis sich sein Samen in sie ergoss, und er zufrieden neben ihr einschlief.
Kein Wunder, dass sie bisher noch keine Kinder hatten. Und ebenso wenig
verwunderlich, dass sie Jonathans Verführung nicht lange standgehalten hatte. Sie
hatte sich schon oft gefragt, ob die Anziehungskraft, die er auf sie ausübte, über seine
erotischen Künste und das Versprechen auf ein Abenteuer hinausging. Ob sie etwa
begann, sich in ihn zu verlieben. Im Moment war sie sogar davon überzeugt.
Sie sah, wie sich die größere der beiden Grazien an Jonathan schmiegte. Eine
bezaubernd schöne Frau mit üppigen Formen. Sie war eine Zeit lang sogar in festen
Händen gewesen, bis ihr Liebhaber eine ehrbare Heirat eingegangen war und sie
großzügig abgefunden hatte. Sie hatte die Abfindung klug angelegt, und nun besserte
sie ihr ohnehin schon gutes Einkommen mit Jonathans Geschenken etwas auf.
Jonathan sah immer noch herüber. Es schien ihm zu gefallen, dass sie dort, im
Halbdunkel, verharrte und ihm zusah. Er tat nichts, um die beiden Frauen
aufzufordern, stand nur einfach da und ließ sich streicheln, verführen, erregen. Jetzt
zog die kleinere der beiden Frauen den Fellumhang weg. Melinda versank in der
Betrachtung von Jonathans Schultern, der kräftigen Brust, den Muskeln, die unter der
Haut spielten. Sie wusste, wie weich seine Haut war, wie kräftig sich sein Körper
anfühlte, wenn er sie an sich presste, auf ihr lag. Wie hart sein Glied war, wenn er in
sie stieß.
Melinda schloss fest die Finger um ihren Fächer, als sie sah, wie die blonde Frau sich
vor Jonathan niederkniete. Ihr Gesicht war genau vor seiner Männlichkeit, ihre Hände
glitten langsam und sinnlich von seinen Waden aufwärts über die Knie, die Schenkel,
bis sie
Weitere Kostenlose Bücher