Suesse Versuchung
wollte jedoch keine Zeuginnen haben, wenn sie sich
ihrer Leidenschaft mit Jonathan hingab und sich völlig gehen und von ihm in Besitz
nehmen ließ.
Jonathans Züge wurden hart. Er mochte es, bei ihren lustvollen Spielen Macht über
sie auszuüben, aber dieses Mal gab Melinda nicht nach. Als sie sich von ihm
losmachte und einen Schritt zurücktrat, nickte er den beiden zu.
Vergnügt euch in einem der Gästezimmer, meine Süßen. Wir wollen jetzt allein
sein. Er sah den beiden mit einem Ausdruck des Bedauerns nach, aber als er sich
Melinda wieder zuwandte, wusste sie, dass die beiden im nächsten Moment vergessen
sein würden. Und dann war sie auch schon in seinen Armen. Er hob sie hoch, trug sie
zu dem Sofa und legte sie darauf.
Jonathan schob ihr einfach den Rock hoch, presste einen heißen Kuss auf ihren Bauch
und spreizte ihre Knie. Als seine Lippen hart und unerbittlich auf ihre feuchte
Nacktheit trafen, bäumte Melinda sich auf. Er behandelte sie nicht so zart wie Meggie
ihre Freundin. Seine Lippen waren fordernd, die Zunge schob sich tief in sie, bewegte
sich heftig, seine Hände hielten ihre Schenkel auseinander, als Melinda zu flüchten
versuchte, um sich vor seinen leidenschaftlichen Liebkosungen in Sicherheit zu
bringen. Es war lustvoll, aber in seinem Ungestüm schon schmerzhaft. Sie stöhnte,
begann zu wimmern, als er nicht nachließ. Ihre inneren Wände bewegten sich, ihr
Unterleib verkrampfte sich, ihr Leib bäumte sich auf, aber Jonathan ließ nicht von ihr
ab. Sie schrie auf, als der Höhepunkt sie erfasste, sie zu zerreißen drohte. Und sie
schrie abermals auf, als Jonathan ihr danach keine Ruhe gönnte, sondern
weitermachte. Der Raum um sie herum verschwamm in den Farben eines
Regenbogens, als sie sich nicht lange darauf noch einmal wand. Und mitten in den
zweiten Orgasmus hinein warf Jonathan sich auf sie und vergrub sich aufstöhnend
zwischen ihren Schenkeln.
3. K APITEL
Als die Reisekutsche ihrer Eltern vor dem Haus von Lady Elisabeth hielt, hatte Sophie
schon längst ihre Fortbewegungsart gewechselt und war mit Rosalind ihrer lebhaften
dunkelbraunen Stute ein Stück vorangeritten. Zuerst erschienen ihr die Städte, durch
die sie kamen, erschreckend lebhaft und überfüllt, aber als sie Eastbourne endlich
erreichten, war sie wie Rosalind, die bisher ebenso wenig die Schottischen Highlands
verlassen hatte wie ihre Herrin, an die vielen Kutschen, die Menschen, Pferde, Hunde
und Karren gewöhnt.
Rosalind war das einzige Zugeständnis ihres Vaters an Sophies Verbannung gewesen.
Robert McIntosh, der selbst Pferde über alles liebte, hatte dafür gesorgt, dass Sophie
nicht aller Vergnügungen beraubt wurde. Seine Tochter sollte hier ja nicht
verkümmern, sondern nur die strenge englische Luft schnuppern und erkennen, wie
gut es ihr daheim ging. Er hatte ursprünglich ein Jahr angesetzt, sich dann aber falls
sie sich gut aufführte und nicht die geringste Klage bis zu ihm drang! relativ
nachgiebig auf sechs Monate hinunterhandeln lassen. Denn um eine Dame aus ihr zu
machen, hatte er seufzend gemeint, würden selbst sechs Jahre nicht reichen.
Ihre kleine Schwester hatte sie beneidet, die Brüder hatten sie ausgelacht, und ihre
Mutter war gekränkt gewesen, weil Sophie die Vorstellung entsetzte, monatelang in
jener Stadt zu verweilen, in der Annabelle Stourton bis zu dem Tag, an dem sie mit
Robert McIntosh ihre gute Erziehung und Sittsamkeit vergaß, gelebt hatte. Ihre Mutter
sah Eastbourne mit den Augen ihrer Kindheit, ihrer Jugend und verklärte in ihrer
Erinnerung jenen Ort, an dem sie ihren späteren Gatten kennengelernt hatte. Sophie
dagegen hatte Schottland niemals verlassen und auch nie das geringste Bedürfnis dazu
verspürt.
Außerdem hatten sie die Bemerkungen ihrer Mutter über Tante Elisabeth
misstrauisch gemacht. Sie hatte ihr eingeschärft, nur ja zurückhaltend zu sein, sich gut
zu benehmen und nichts zu tun, was die Tante gegen sie aufbringen konnte. Denn
Lady Elisabeth sei, so hatte Annabelle betont, von strengsten moralischen
Vorstellungen durchdrungen und hielte sehr viel auf angemessenes Benehmen. Ihr
Bruder Malcolm, der Sophie begleiten sollte, hatte bei diesen Worten herausgeprustet,
war aber dafür von seiner Mutter gehörig getadelt worden.
Sophie dagegen war jedes Lachen schon längst vergangen. Sie hatte keine Ahnung,
was eine moralisch hochstehende Dame als angemessen empfand, aber als
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