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Suesser Als Blut

Suesser Als Blut

Titel: Suesser Als Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne McLeod
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der Zunge über die Fangzähne, dann lachte sie laut auf, ein heiseres, übermütiges Lachen, das im ganzen Raum widerhallte. Darius sank in sich zusammen. Blut lief in einem dünnen Rinnsal aus seinem Mundwinkel.
    »Mehr«, schnurrte sie und presste ihren Mund wieder auf
den seinen. Sie tastete blindlings nach seinem Hemd und zerriss es. Mit langen, spitzen blauen Fingernägeln fuhr sie über seine Brust, ließ tiefe blutige Kratzer zurück. Sie bohrte ihre Fingernägel in seinen Waschbrettbauch, und auch dort quoll dick das Blut hervor. Dann beschrieb sie mit ihren Handflächen größer werdende Kreise und verschmierte sein Blut wie Marmelade auf seinem Oberkörper.
    Okay . Ich versuchte, meine Augen zuzumachen, aber es gelang mir nicht.
    Kacke.
    Rio hob ihren Kopf, und Darius wankte mit geschlossenen Augen. Ihre Zunge schnellte vor, und sie leckte ein Rinnsal von seinem Kinn. Er ächzte unglücklich. Ihr Blick wanderte gierig tiefer, richtete sich auf seine blutverschmierte Brust. Sie senkte den Kopf, aber Darius versuchte, sie davon abzuhalten, die Finger in ihren Haaren verkrallt. Er begann am ganzen Leib zu zittern. »Bitte …«, wimmerte er.
    Sie fletschte grinsend ihre Fangzähne. »Ach, das kannst du besser, mein verängstigter kleiner Pinscher.« Sie drückte ihre flache Hand auf seine glitschige Brust und stieß ihn auf den Rücken.
    Darius landete unbequem, die Beine unter dem Körper abgeknickt. In den Fäusten hielt er kleine Büschel ihres krausen, weißblauen Haars.
    In meinem Eispanzer bildete sich ein Riss.
    Sei still . Maliks Stimme kittete den Riss.
    Rio fuhr sich mit der blutverschmierten Hand über die Brandwunde auf ihrer Brust, dann holte sie ein zierliches Handy aus ihrer Hosentasche. Sie schob den Deckel hoch und drückte mit dem Daumen auf eine Taste, hielt sich das Handy ans Ohr.
    »Ich bin’s«, sagte sie. »Es gibt ein Problem. Es läuft nicht wie geplant.«
    Sie schnippte Darius an, und der zuckte zusammen.

    »Ja«, sagte Rio, »sie ist uns entwischt.«
    Sie grub die Nägel in Darius’ stramme Bauchmuskeln. Noch mehr Blut quoll hervor.
    Er zuckte zusammen und schrie auf, aber sie würgte seine Schreie mit einem einzigen Blick ab.
    »Ja, ich hab’s genau so gemacht, wie du’s wolltest«, sagte sie beschwichtigend. »Aber es lief nicht so, wie wir’s gehofft hatten. Was nach dem Vorfall auf dem Revier zu erwarten war.«
    Maliks Arm um meine Taille spannte sich an. Ich hatte ebenfalls die Ohren gespitzt. Wenn ich doch nur zuhören könnte und nicht auch noch zuschauen …
    Rio tauchte einen langen, schlanken Finger in Darius’ Blut und zeichnete Muster auf seine zuckende Haut. »Interessant.« Sie legte den Kopf schief und bewunderte ihr Werk.
    Darius schaute nun so ängstlich drein, dass ich unwillkürlich an Kaninchen und Scheinwerfer denken musste.
    »Glaubst du wirklich, dass das einen Unterschied machen würde?« Sie leckte ihre Finger ab, lauschte und stieß dann ein entzücktes Quieken aus. »Ach ja, das wäre toll!«
    Hinter mir regte sich etwas.
    Shit . Rio war nicht der einzige Blutsauger, der in Wallung geriet. Angst drohte wie eine kalte Faust meine eisige Ruhe zu zersplittern.
    »Sie könnte uns also immer noch nützlich sein.« Rio grinste den zitternden Darius an. »Ja, später. Ich hab hier erst noch was zu erledigen.«
    Halte dich bereit, Genevieve.
    Rio grinste. »Gleichfalls.« Sie klappte das Handy zu und legte es auf den Schreibtisch. »Und jetzt, mein Puschel, kannst du so laut schreien, wie du willst.« Sie verneigte sich wie im Gebet, dann schlug sie ihre Fänge in Darius’ Brust und saugte. Ein hässliches Geräusch, das den ganzen Raum erfüllte.
    Eine Träne kullerte über Darius’ Wange und tropfte auf den braunen Teppichboden.

    Das Büro verschwand.
    Ich stand im Verlies meiner Erinnerungen. In den Wandhaltern flackerten Kerzen. Es stank nach Sex und Angst, und meine Beine waren nass und kalt von meiner Pisse.
    Sally klebte das blauweiße Haar blutverschmiert am Kopf. Ihre Haut war bleich und leblos. Ihre Augen waren flehentlich auf mich gerichtet.
    Und ich musste zusehen, wie mein Prinz …
    Plötzlich war das Büro wieder da, und Darius’ Schreie zerbrachen meinen Eispanzer. Heiße Wut wallte in mir auf. Mein Herz schlug einmal, zweimal. Ein scharfer, nadelspitzer Schmerz durchfuhr mich, loderte wie Feuer in jeder Zelle meines Körpers.
    Wehr dich nicht dagegen, sonst tut es nur noch mehr weh , hörte ich Malik in meinem Kopf sagen.
    Die Schmerzen

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