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Suesser Als Blut

Suesser Als Blut

Titel: Suesser Als Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne McLeod
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erzählt habe.«
    »Dann spuck’s schon aus«, forderte ich ihn ungnädig auf.
    »Keine gute Nachricht, fürchte ich.« Er senkte seine Stimme. »Du wirst von einem Vampir beobachtet, Gen.«
    Nein, keine gute Nachricht. Aber wenigstens überraschte es mich nicht . »Wie sieht er aus?«, fragte ich ausdruckslos.
    »Dunkelhaarig und irgendwie südländisch, sagen sie.« Er musterte mich besorgt. »Lungert in und um Covent Garden herum, zwischen hier und dem Büro.«
    Die Beschreibung passte auf Mr. Armani – Malik al-Khan. Ich schaute unwillkürlich die Blutergüsse an meinem Handgelenk an, und mein Magen flatterte. Warum beobachtete er mich? Ging es nur um die Sache mit Mr. Oktober, oder steckte mehr dahinter?
    Finn griff nun auch nach der Tür; seine Hand berührte dabei fast die meine. Ich sah aus den Augenwinkeln, wie goldene Funken zwischen uns übersprangen. »Gen, ich weiß, du stehst unter dem Schutz der Hexen«, sagte er langsam, fast widerwillig, »aber vielleicht solltest du etwas vorsichtiger sein als sonst.«
    »Okay. Danke jedenfalls für die Warnung.« Ich ließ die Tür los und verschränkte die Arme. »Aber das ist wahrscheinlich bloß ein Blutsauger, der ein bisschen neugierig ist.« Ich zuckte wegwerfend die Schultern. »Kommt in den besten Familien vor.«
    Mist, diese Anspielung hatte er hoffentlich nicht verstanden.
    »Gen, ich hab dich sehr gern.«
    Ich schnaubte.
    »Ich weiß, das ist schwer zu glauben, nach allem …« Er
schwieg besorgt. »Aber ich möchte wirklich nicht, dass dir was zustößt.« Es roch nach Brombeeren, vermischt mit seiner Angst, und ich spürte, wie sich die Hauselfenmagie in mir regte und meinen Zorn auf ihn und meine Enttäuschung, so hereingelegt worden zu sein, besänftigte. Auch verspürte ich plötzlich den starken Drang, ihn zu trösten. Seufzend blicke ich zu ihm auf. Ohne es zu wollen, hob ich die Hand und berührte seine Wange. »Mach dir keine Sorgen, okay? Mir passiert schon nichts.«
    Er schaute mich ernst an. Seine moosgrünen Augen verdunkelten sich. Auch seine Magie regte sich. Er nahm mich sanft bei den Schultern. Ich konnte nicht anders und zeichnete die Linie seiner Augenbrauen nach, seine ausgeprägten Wangenknochen. Grüngoldener Glanz stieg von meinen Händen auf, die sein Gesicht hielten.
    Gott, ich war so scharf auf ihn.
    Ich machte die Augen zu, atmete langsam aus und zog meine Magie wieder in mich zurück. Er war ein magisches Wesen, ein Fae – mein Glamour konnte ihm also nicht schaden, meine Blutkrankheit aber schon.
    »Du gehst jetzt besser, Finn«, flüsterte ich und ließ widerwillig meine Hände sinken.
    Er ergriff meine Arme, umschloss zärtlich und behutsam meine Handgelenke, streichelte meinen Puls. Mir stockte unwillkürlich der Atem. »Gen, schick mich nicht weg …«
    Ich schüttelte den Kopf.
    »Gen«, flehte er.
    Ich spürte einen Ruck in meinem Innern.
    »Fühlst du das?«, murmelte er, »fühlst du die Verbindung?«
    Ich wurde jäh von einer derart heftigen Lust überwältigt, dass ich nach Luft schnappte und die Augen aufriss. »Das ist bloß unsere Magie, Finn, deine, meine und die Hauselfenmagie. Sie versucht, uns zusammenzubringen. Das bedeutet in Wirklichkeit gar nichts.«

    »Aber natürlich bedeutet es was! Glaubst du, dass so was jeden Tag passiert?« Er legte seine Stirn an die meine. »Wenn du das glaubst, dann irrst du dich. Ich habe so was noch nie erlebt.« Sein warmer Atem drang in mich ein, betörte mich, erregte mich. »Denk nur, wie wir diese Magie …«
    Ich blickte zu ihm auf. Smaragdgrüne Splitter tanzten in seinen dunkelgrünen Augen. Aber da war noch mehr …
    Ich zog seinen Kopf zu mir herab und hob ihm meine Lippen entgegen. Er küsste mich zärtlich, tastend, dann drängender, mit Zähnen, Zunge und Lippen, fordernd, leidenschaftlich.
    Ich hätte so gerne nachgegeben …
    Mein Herz zuckte, und ich spürte den bevorstehenden Blutrausch in mir aufwallen.
    Da hatte ich meine Antwort.
    Ich stieß ihn zurück. »Tut mir leid, ich kann nicht.«
    Seine Brust hob und senkte sich. Er warf den Kopf in den Nacken. Seine Hörner sahen länger, bedrohlicher aus als zuvor. Wie hypnotisiert starrte ich seine hervortretende, pochende Halsschlagader an.
    Dann trat er einen Schritt zurück; seine Züge glätteten sich. Er streckte den Arm aus und fuhr mit seinem Finger in meinen V-Ausschnitt, öffnete erst einen, dann einen zweiten Knopf meiner Weste. Ein lustvoller Schauder überlief mich. Er berührte die erhitzte Haut

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