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Suesser Als Blut

Suesser Als Blut

Titel: Suesser Als Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne McLeod
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paar Zauber im Restaurant konnte ich ja noch verstehen, die stammten von der Hauselfe, um mich herzulocken. Aber wieso sie die Küche derart hätte verpesten sollen, war mir ein Rätsel. So viel Magie hätte dem Restaurant ernsthaften Schaden zufügen können – etwas, das die Hauselfe nie gemacht hätte, schließlich gehört es ihren Leuten. Aber es war ja auch nicht die Hauselfe, stimmt’s? Das in
der Küche warst du.« Ich versetzte ihm einen weiteren Schlag. » Du hast die Küche vermint, nicht wahr?«
    »Schon gut, schon gut, ich geb’s zu.« Er hob zerknirscht die Hände. »Und, ja, ich hätte das nicht tun dürfen. Entschuldige. Aber es war doch bloß Hauselfenmagie, ganz harmlos. Hauselfenmagie ist doch sehr nützlich. Viele Leute …«
    Ich wies ergrimmt auf meine Wohnung. »Sieht’s hier so aus, als ob regelmäßig aufgeräumt und geputzt wird? Nein! Ich hab ja nicht mal Möbel . Oder einen Herd. Ich esse immer im Rosy Lee. Und hast du eine Ahnung, was deine harmlose Hauselfenmagie mit mir anstellt? Hast du? Sie sickert zu den unpassendsten Gelegenheiten aus mir raus – zusammen mit meinem Glamour .« Ich ballte meine Hände zu Fäusten. »Ich hätte heute beinahe einen Mann bezaubert , bloß weil er mir leidtat! Findest du das harmlos ?«
    »Beim Zeus, Gen.« Seine Augen waren ganz groß geworden. »Wieso denn das?«
    »Woher, zum Teufel, soll ich das wissen?«, brüllte ich. »Ich hab noch nie Hauselfenmagie absorbiert! Und einfach wieder rauskotzen kann ich sie auch nicht, oder? Diese Sprüche waren nicht gerade verbraucherfreundlich. Meine Nachbarn wären sicher wenig begeistert, wenn ich ihre Küchen verwüsten würde!«
    Finn schaute mich an wie ein verschrecktes Kaninchen. »Kannst du sie denn nicht einfach umwandeln, der Magie befehlen, zu putzen oder …?«
    »Finn!« Ich warf gereizt die Arme hoch. »Wie, zum Teufel, soll ich das machen? Hat Stella dir nicht gesagt, dass ich nicht zaubern kann, auch nicht Magie umwandeln?«
    »Doch, das hat sie, aber das ist doch nur Hauselfenmagie, Gen. Ich hätte nie gedacht …«
    »Dann fang endlich an zu denken!« Ich holte tief Luft. »Ist Hauselfenmagie etwa keine Magie? Das sind Zaubersprüche , Finn.« Ich versetzte ihm einen Stoß, und er stolperte zurück.
Seine Miene war zum Erbarmen. »Geht das jetzt endlich in deinen Dickschädel?«
    »Bei den Göttern, Gen, ich wusste ja nicht …« Er holte tief Luft. »Lady, ich bitte um Vergebung«, sagte er seltsam steif und formell, völlig untypisch für ihn. »Ich würde nie willentlich etwas tun, das dir schaden könnte.«
    Ich starrte ihn fassungslos an. Ich hatte halbwegs erwartet, dass er seinen Charme spielen lassen würde, um sich wieder bei mir einzuschmeicheln, aber nicht diese seltsam förmliche Entschuldigung. Worauf wollte er jetzt wieder hinaus? Ich fuhr mir frustriert durch die Haare; ich hatte genug für heute, genug von Spielchen. Im Übrigen war es ja nicht nur Finns Schuld, oder? Ich wusste, dass das Absorbieren von Magie nicht ohne Nebenwirkungen bleibt, hatte aber versäumt, ihn darauf hinzuweisen.
    »Na gut! Entschuldigung angenommen«, fauchte ich und wandte mich mit einem Ruck von ihm ab. Ich ging zu meiner Küchenzeile zurück und schenkte mir zittrig noch ein Glas ein. Verdammte Hauselfenmagie. Verdammtes 3V. Ich würde morgen wohl oder übel eine der Hexen bitten müssen, einen Kreidekreis für mich zu zeichnen, damit ich die Magie dort loswerden konnte – eine nette Art, seinen Tag zu verbringen. Aber das hatte ich davon, dass ich so ein Esel gewesen war.
    Finn berührte mich an der Schulter, und ich zuckte zusammen, verschüttete meinen Drink. Ich griff zum Lappen und musterte ihn böse. »Du solltest jetzt besser gehen.«
    »Gen, es tut mir ehrlich leid.« Er runzelte die Stirn. »Kann ich’s irgendwie wiedergutmachen?«
    Meine Wut verpuffte. Auf einmal war ich nur noch müde, todmüde. Und verletzt. »Verdammt, Finn, wieso hast du das getan? Wieso konntest du nicht einfach fragen?«
    Es war, als würde er einen Vorhang herunterlassen. Seine Miene wurde ausdruckslos, die Augen undurchdringlich. »Es war ein Fehler, Gen. Wird nicht wieder vorkommen.«

    »Na gut!« Ich warf den Lappen wütend beiseite. »Wenn du glaubst, mir keine Erklärung schuldig zu sein, dann verschwinde.« Ich ging zur Tür und riss sie auf.
    Er kam zu mir, blieb vor mir stehen. Ich weigerte mich, ihn anzuschauen. »Ich werde erst gehen«, sagte er entschlossen, »wenn ich dir das mit den Bäumen

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