Sueßer als der Duft der Rosen
der Welt, das du mir verschweigen musst.
Nichts, das etwas an meinen Gefühlen für dich ändern könnte."
"Kannst du Gedanken lesen?"
"Nein, aber ich konnte spüren, wie du dich von mir zurückzogst. Und das werde ich nicht zulassen. Verwandle dich nicht wieder in eine Eisprinzessin, Katie. Diesmal nicht." Er küsste ihr Haar. "Geht es noch immer um die Typen, die dir auf der Highschool das Leben zur Hölle gemacht haben?"
"Zum Teil", gab sie zu. "Als ich ..." Sie schluckte. "Ich war schwanger, als ich aus Waverley wegging."
Kathryn kam es wie eine kleine Ewigkeit vor, bis sie hörte, wie Curt den angehaltenen Atem scharf ausstieß. Auf seine Reaktion zu warten, kostete sie übermenschliche Kraft. Sie hätte es ihm niemals erzählen dürfen...
"Honey, du musst eine wahnsinnige Angst gehabt haben", sagte er schließlich und drückte sie so fest an sich, dass ihr vor Erleichterung fast die Tränen kamen. "Was war mit dem Vater des Kindes? Hat er dich im Stich gelassen?"
"Er hat alles abgestritten."
"Du hättest ihn verklagen können. Vaterschaftstests und so."
"Als es soweit war, wollte ich ihn gar nicht mehr als Vater meines Kindes. Ich war so naiv gewesen." Sie hatte Sex mit Liebe verwechselt und hoffte verzweifelt, dass sie diesen Fehler nicht gerade wiederholt hatte. "Ich musste Waverley verlassen, weil mein Vater mich aus dem Haus geworfen hatte."
Curt setzte sich ruckartig auf. "Dein Vater hat dich hinausgeworfen? Seine eigene Tochter? Als sie Hilfe brauchte?"
Es tat noch immer weh. "Er ist Präsident der Stadtsparkasse, Ratsvorsitzender der ältesten Kirche im Ort und der
selbsternannte Hüter der Moral in ganz Waverley. Sein Ruf bedeutete ihm alles. Es war nicht nur meine Schwangerschaft.
Er wurde nicht damit fertig, dass die ganze Stadt über mich redete."
Curt stieß einige Flüche aus, die ihr Vater vermutlich noch nie gehört hatte. "Ich knöpfe ihn mir vor, das schwöre ich."
Kathryn legte ihm einen Finger auf den Mund. "Es würde nichts ändern."
"Mein Gott, Katie, wie hast du das alles überstanden?"
"Er gab mir eine halbe Stunde, um das Haus zu verlassen. Ich nutzte die Zeit, um zu packen und mir das Geld zu nehmen, das er in seinem Schreibtisch versteckt hatte. Dann bestieg ich den nächsten Bus nach L.A. Etwa drei Jahre später schickte ich ihm einen Scheck über den Betrag, den ich ihm gestohlen hatte.
Ohne Absender."
"Was war mit dem Anruf an dem Abend, an dem wir uns kennenlernten? Du hast mit deiner Schwester telefoniert, nicht wahr?"
"Ich will endlich den Mut aufbringen, mich dem Teil meines Lebens zu stellen ... und meinen Vater wiederzusehen."
"Ich bin nicht sicher, dass er es wert ist", entgegnete Curt zornig.
"Er ist der einzige Vater, den ich habe", widersprach sie.
"Und ich vermisse meine Schwester."
Curt zog sie an sich und hielt sie einfach nur fest. So, wie sie es sich vor zwölf Jahren gewünscht hatte. Aber damals hatte es niemanden gegeben, der sie festhielt. Jetzt gab es Curt.
"Das Baby, Liebling", sagte er nach einer Weile so leise, dass sie es kaum hören konnte. "Was wurde aus dem Baby? Wie hast du das alles bewältigt?"
"Ich hatte Glück. Ich ging in ein Heim für alleinstehende Mütter, und nach der Geburt gab ich das Baby zur Adoption frei.
Ich hatte noch nicht einmal den Highschool-Abschluß. Keinen Job, keine Aussichten. Ich wollte, dass meine Tochter mehr bekam, als ich ihr geben konnte. Es vergeht kein Tag, an dem ich nicht an sie denke. Und fast keiner, an dem ich nicht weine."
"Hast du Kontakt zu ihr?"
"Nein. Wenn sie erwachsen ist... wenn sie es will, wird sie mich finden können. Ich möchte ihr Leben nicht
durcheinanderbringen oder ihr und ihrer Familie weh tun."
"Ich verstehe, was du fühlst, Honey. So gut, wie ein Mann es verstehen kann", versicherte er ihr.
Kathryn glaubte ihm, und das nahm ihr eine Last von den Schultern, die sie lange hatte tragen müssen. Sie schmiegte sich an ihn und spürte, wie er den Schmerz mit ihr teilte, unter dem sie fast zusammengebrochen war. Das Gefängnis der Gefühle, in das sie sich selbst gesperrt hatte, öffnete sich, und sie schlief in Curts Armen ein.
Sie wusste nicht, wie lange sie so dalag, warm und geborgen in seinem Schutz. Mehr als einmal weckte er sie mit zärtlichen Liebkosungen, die nicht lange brauchten, um ihre Leidenschaft zu entfesseln.
Irgendwann erwachte sie von allein. Sie wusste, dass der Tag angebrochen war, aber die schweren Vorhänge dämpften das Licht, und sie hatte keine
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