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Süßer die Glocken (German Edition)

Süßer die Glocken (German Edition)

Titel: Süßer die Glocken (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Olga Krouk , Inka Loreen Minden , Emilia Jones , Svenja Ros ua.
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türmte sich hoch und höher auf und gerade, als sie glaubte, es gar nicht mehr aushalten zu können, da brach die Welle und riss sie mit sich fort.
    Erschöpft lagen sie noch lange auf der Decke vor dem Kamin. Sie auf der Seite und er hinter ihr und so blickten beide ins Feuer und beobachteten die knisternden Funken. Sie kuschelte sich noch ein wenig enger an ihn, er hielt sie in einer festen Umarmung. Dann küsste er sanft ihren Nacken und flüsterte ihr ins Ohr: »Sag mal … Was genau passiert eigentlich mit deinem Plan, wenn der Stollen im Ofen verbrennt?«

Feuer frei!
Olga Krouk
     

     
    »Delta zwei auf Position!« Jay entsicherte das Sturmgewehr. In seinem Ohrstecker knarzte die mechanische Stimme des Einsatzleiters: »Bereit machen zum Angriff!« Eine kurze Pause. Und schließlich, etwas menschlicher, als würde irgendwo am anderen Ende der Leitung tatsächlich ein Mann stecken und nicht bloß eine Befehle gebende Hülle: »Wir haben nur noch eine Stunde Zeit. Findet diesen verdammten Mikrochip!«
    Jay spähte über die moosbedeckte Steinmauer. Die Villa ragte auf der verschneiten Wiese wie ein schwarzer Tempel aus der Dunkelheit. Kein Licht in den Fenstern. Keine Bewegung. Gleich würde sich hinter dem Wolkenschleier der volle Mond zeigen, um die zarten, in der Luft wirbelnden Schneekristalle zu versilbern. Es passte zur Stimmung, und natürlich passierte es. Der verdammte Mond tauchte auf und hüllte die Gegend in ein gleißendes Licht.
    Verflucht. Da würde er bei jedem Versuch, sich der Villa zu nähern, so viel Aufmerksamkeit auf sich ziehen wie die gefüllte Festgans seiner Tante. Den Heiligen Abend hatte er sich anders vorgestellt.
    Die Familie Kurkov bestimmt auch.
    »Angriff!«, bellte es aus dem Ohrstecker.
    Jay sprang über die Mauer und stürmte zum Gebäude. Seine schweren Stiefel traten die feine Schneeschicht in den Matsch der halb gefrorenen Erde und zerstörten die Idylle. Ein Ruck nach rechts – und eine kurze Salve zerfetzte einen der Terroristen hintereinem Busch. Eine Wendung nach links – und der Nächste fiel mit einem gellenden Aufschrei vom Dach.
    Er hatte die Gegner nicht einmal gesehen. Seine Bewegungen waren wie einstudiert, die Instinkte führten ihn sicher durch den Tod – und weit darüber hinaus.
    Mit einer Schulter schlug er die Eingangstür auf und brach in die kühle Eleganz einer Design-Küche ein: Edelstahl und Politur, an denen sich das Licht seines Gewehrs spiegelte, schwarz-weiße Akzente, unzählige Elektrogeräte, die sich harmonisch in die Umgebung einfügten. Auf dem langen Holztisch in der Mitte des Raumes boten drei Teller angenagte Brötchen dar. Die Terroristen hatten die Familie beim Frühstück überrascht: Professor Kurkov, Russlands führenden Computerexperten, seine Frau Alissa und seinen fünfzehnjährigen Sohn Vadim.
    »Küche – gesichert.« Seine Sohlen hinterließen eine Matschspur auf den jungfräulich wirkenden Fliesen. Als er in den dunklen Flur eintauchte, schien das noble Parkett seine schweren Schritte ebenso widerwillig zu empfangen. Er hielt inne und lauschte. Durch die Tür, die einen Spalt breit offen stand, hörte er ein Rascheln und ein leises Männertimbre: »Was mag da draußen sein, Professor?«
    Jay schnaubte. Was wohl.
Kling, Glöckchen, klingelingeling
bis zum Erbrechen mit
Lasst uns froh und munter sein
obendrauf. Eine Welt, die sich vor Güte beschwingt gab und keinen Platz für jemanden wie ihn hatte, der sich weder froh noch munter in die Einsamkeit seiner Wohnung zurückzog. Dabei kam ihm diese Einsamkeit, an die er sich schon längst gewöhnt haben musste, so falsch vor. Denn …
    … wie konnte sie mit der Erinnerung an einen Frauenkörper gefüllt sein, der sich an ihn schmiegte, an die kalten Zehen, die seine Füße kitzelten, und an sein eigenes Lachen, das keinen Platz mehr in ihm hatte, aus ihm drang und über ihn brandete?
    »Was, Professor, was?«
    Jay spähte durch den Spalt. Der Professor schaukelte sanft im Bürostuhl, die Beine ausgestreckt und in der Knöchelhöheverschränkt. In einer Hand balancierte er ein Weinglas. Der Geiselnehmer mit einer Ski-Maske über dem bulligen Kopf stand hinter ihm am Fenster und ließ den Lauf seiner Pistole durch den Gardinenspalt nach draußen linsen.
    »Die Freiheit, nehme ich an«, kam die besonnene Antwort. »Haben Sie keine Angst.«
    Was zum … Er schüttelte den Kopf, zerklirrte mit dem Funken seines gesunden Menschenverstandes die Erinnerungen an das, was nicht sein

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