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Süßer Mond - Süßer Mond - Dark Guardian - 01 Moonlight

Süßer Mond - Süßer Mond - Dark Guardian - 01 Moonlight

Titel: Süßer Mond - Süßer Mond - Dark Guardian - 01 Moonlight Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Hawthorne
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Rest der Welt verbargen.
    »Warum ist das so schwer zu glauben?«, fragte Professor Keane als Reaktion auf meine Frage. Er saß auf einem kleinen Klapphocker und sah sehr professorenhaft aus. Ihm fehlte nur noch eine rote Fliege. »In allen Kulturen gibt es Legenden über Menschen, die sich in Tiere verwandeln. Legenden gründen sich auf Fakten.«
    »Ich bin in diesem Punkt mit Kayla einer Meinung«, sagte Lindsey, die neben Connor saß. »Werwölfe gibt es nur in der Literatur. Genau wie Big Foot, das Ungeheuer von Loch Ness und wie sie alle heißen. Sie wurden alle als Phantasiewesen entlarvt.«
    »Ich weiß nicht«, sagte Connor. »Könnte sein, dass Professor Keane gar nicht so falschliegt. In meinem Studentenheim war ein Typ, der hätte ein Werwolf sein können. Er hat sich weder rasiert noch die Haare schneiden lassen oder geduscht. Man konnte ihn kaum als Mensch bezeichnen.«
    Ich hatte Mühe, nicht erneut loszulachen. Offensichtlich nahm keiner von uns die Theorien des Professors ernst.
    »Und wenn es doch so ist? Dass Werwölfe existieren und in diesem Wald leben?«, fragte Mason. Er saß neben mir auf einem Baumstamm. Er war sehr eigen mit seinen Marshmallows, röstete sie langsam und vorsichtig, bis sie rundherum goldbraun waren. Selbst an einem entspannten Urlaubstag hätte ich niemals so viel Geduld aufbringen können. An diesem Abend war ich so müde, dass ich gar keine Geduld hatte. Ich hielt meine Marshmallows kurz in die Flammen und stopfte sie in den Mund.

    »Dann sind wir alle zum Sterben verdammt«, drohte ich wie ein irregeleiteter Wissenschaftler in einem Horrorstreifen. Es fehlten nur noch Blitz und Donner, und die Szene wäre perfekt gewesen.
    Connor und Lindsey kicherten über meine theatralische Darbietung. Sogar die Studenten des Professors lächelten.
    »Oder wir verwandeln uns alle in Werwölfe«, sagte Lucas unheilvoll. Er saß nicht in unserer Runde, sondern lehnte an einem der umstehenden Bäume. »Funktioniert es nicht so, Professor? Wird man von einem Werwolf gebissen, wird man selbst einer?«
    »Das ist eine Möglichkeit. Die andere ist, dass es genetisch ist. Werwölfe werden mit einer Art genetischer Mutation geboren …«
    »Was? Wie bei X-Men ?«, unterbrach Lucas ihn grinsend.
    »Selbst Literatur enthält ein Körnchen Wahrheit«, beharrte Professor Keane.
    »Aber warum sollen die Werwölfe die ›Mutanten‹ sein?«, fragte Lucas und deutete Anführungszeichen an. »Was wäre, wenn alle anderen die wahren Mutanten sind? Vielleicht waren wir alle anfangs Werwölfe?«
    »Eine interessante Theorie, aber wenn das der Fall wäre, müssten sie doch die dominante Spezies sein, nicht wahr? Sie müssten Jagd auf uns machen, statt wir auf sie.«
    »Wir machen Jagd auf sie?«, hakte Rafe nach.
    »Ich habe mich falsch ausgedrückt«, sagte Professor Keane. »Wir wollen sie aufspüren, wollte ich sagen.«
    »Wenn sie nicht aufgespürt werden wollen, werden sie uns vielleicht angreifen«, sagte Brittany. »Was dann?«
    »Ich glaube, heute Nacht müssen wir uns keine Sorgen
machen«, sagte Lucas und blickte himmelwärts. »Kein Vollmond.«
    »Das trifft nur zu, wenn die Umwandlung lunar gesteuert wird«, sagte Professor Keane. »Was ist, wenn sie sich willkürlich verwandeln können?«
    »Dann stecken wir in großen Schwierigkeiten.« Lucas’ Tonfall war vollkommen neutral, und ich war mir nicht sicher, ob er es ernst meinte oder sich lustig machte.
    »Du kannst doch unmöglich an diesen Humbug glauben, oder?«, fragte ich. Ich konnte mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass ausgerechnet Lucas auch nur einen einzigen ernsthaften Gedanken an diese lächerlichen Werwolfgeschichten verschwendete.
    Er zwinkerte mir zu, woraufhin ich ein Ziehen in der Herzgegend spürte. »Also wenn der Reißverschluss von meiner Zelttür zugezogen ist, komme ich vor morgen früh nicht mehr raus.«
    »Als ob ein Werwolf sich von einem Zelt aufhalten lassen würde!« Mason pustete auf seinen gerösteten Marshmallow.
    »Es gab noch keinen dokumentierten Fall, bei dem ein gesunder Wolf einen Menschen angegriffen hat«, sagte Lucas herausfordernd.
    »Wir reden hier nicht von Wölfen, du Depp«, sagte Mason in scharfem Tonfall und musterte Lucas mit finsterem Blick. Währenddessen senkte sich sein Stock und sein zähflüssiger Marshmallow landete im Dreck. Ich wusste nicht, warum mich das unangenehm berührte. All die Arbeit für nichts und wieder nichts, vielleicht. »Wir reden von Werwölfen. Von Menschen,

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