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Süßer Mond - Süßer Mond - Dark Guardian - 01 Moonlight

Süßer Mond - Süßer Mond - Dark Guardian - 01 Moonlight

Titel: Süßer Mond - Süßer Mond - Dark Guardian - 01 Moonlight Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Hawthorne
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Lucas
nicht in der Nähe war, fand ich Masons Gesellschaft recht angenehm. Und er war ungefährlich. Er brachte mich nicht dazu, Dinge tun zu wollen, die ich nicht tun sollte, Dinge, die weit über einen Kuss hinausgingen.
     
    Nachdem Brittany, Lindsey und ich uns in unser Zelt zurückgezogen hatten, kroch Brittany in ihren Schlafsack, drehte sich, ohne gute Nacht zu sagen, auf die Seite und schlief ein. Ich sah Lindsey fragend an. Sie zuckte die Achseln. »Sie muss sich über irgendetwas geärgert haben, ich weiß nur nicht worüber.«
    Auch wir krochen in unsere Schlafsäcke. Lindsey löschte die große Taschenlampe und schaltete ihre kleine Stiftlampe ein. Sie warf gespenstische Schatten.
    »Was ist zwischen dir und Mason?«, fragte sie leise.
    »Ich weiß nicht. Ich finde ihn ganz nett.«
    »Du musst vorsichtig sein. Manche Typen denken, dass Sherpas zum Aufreißen da sind - dass wir leicht zu haben sind.«
    »Falls Mason so denkt, wird er schon merken, dass ich ganz und gar nicht leicht zu haben bin.«
    »Sei einfach vorsichtig. Ich möchte nicht, dass du gleich auf der ersten Exkursion enttäuscht wirst.«
    »Vielleicht hänge ich ein bisschen mit ihm ab, aber ich würde mich nie auf etwas Ernstes mit jemandem einlassen, den ich womöglich nie wieder sehen werde.«
    »Ja, das sagen alle«, murmelte Brittany.
    »Ich dachte, du schläfst«, sagte Lindsey.
    »Wie soll ich bei eurem Gequatsche schlafen können?«
    Lindsey streckte hinter Brittanys Rücken die Zunge heraus.
Ich musste mich beherrschen, nicht zu kichern. Lindsey streckte sich in ihrem Schlafsack aus. »Ich will nur, dass du vorsichtig bist«, flüsterte sie und legte sich auf die Seite.
    Ich starrte zur Zeltdecke. Lindsey wollte die Stiftlampe als Nachtlicht anlassen. Als wir im Sommer zuvor in der Wildnis unterwegs waren, hatte ich schon gemerkt, dass sie kein Freund von absoluter Dunkelheit war. Mitten in der Nacht, während meine Eltern fest schliefen, hatte ich mich davongestohlen und war in Lindseys Zelt gekrochen. Wir sprachen stundenlang über die Schule, Kleider und Jungs. Sie war der erste Mensch außerhalb meiner Familie, dem ich erzählte, dass meine Eltern getötet worden waren. Aus irgendeinem Grund hatte ich, abgesehen von der vergangenen Nacht, keine Albträume, wenn ich mit Lindsey zusammen war - vielleicht weil sie mich nicht nach meiner Vergangenheit beurteilte. In gewisser Weise war sie viel verständnisvoller als mein Therapeut.
    Auch Brittany kannte ich seit dem letzten Sommer, aber ich fühlte mich ihr nicht so nah. Vielleicht weil ich ahnte, dass sie ihre eigenen Probleme hatte. Sie hatte inzwischen angefangen zu schnarchen. Es klang wie ein leises Schnüffeln und erinnerte mich an meine kleine Lhaso-Apso-Hündin Fargo.
    Aber es war nicht das Licht oder die Geräusche, die mich wach hielten. Es waren die Wölfe. Sie heulten nicht, trotzdem hatte ich das Gefühl, dass sie in der Nähe umherstreiften. Wenn Lucas’ Aussagen der Wahrheit entsprachen, lebten sie erst seit zwanzig Jahren in diesen Wäldern. Also mussten sie schon hier gewesen sein, als meine leiblichen Eltern und ich in jenem längst vergangenen Sommer hier
gezeltet hatten. Hatten diese Jäger sie gesehen? Wanderten wir nun durch das Gebiet, wo die Wölfe gewesen waren, wo meine Eltern getötet wurden?
    Im vergangenen Sommer hatte ich die Stelle nicht sehen wollen. Abgesehen davon, konnte sich angeblich niemand erinnern, wo genau es geschehen war. Vielleicht hatten sie Angst, das Trauma könnte zu viel für mich werden. Aber heute Nacht erinnerte ich mich an drohendes Geknurre, das keinem Traum entsprang. Waren wir vor Wölfen davongelaufen? Aber Lucas hatte gesagt, sie würden niemals Menschen angreifen, also ergaben meine seltsamen Grübeleien keinen Sinn.
    Was war an jenem Tag wirklich geschehen?
    Ich schob den Schlafsack herunter und setzte mich auf. Plötzlich überkam mich das Gefühl, ich müsste raus aus dem Zelt. Da ich meine Sachen zum Schlafen anbehalten hatte, brauchte ich nur meine Wanderschuhe anzuziehen. Nachdem ich sie zugeschnürt hatte, griff ich nach meiner Taschenlampe. So leise wie ich konnte, öffnete ich den Zeltreißverschluss und schlüpfte nach draußen.
    Ein paar Laternen brannten noch, aber weit und breit war niemand zu sehen. Ich wollte keine Gesellschaft. Ich wollte nur …
    Ich wusste nicht, was ich wollte.
    Stell dich deinen Ängsten , hatte Dr. Brandon mich gedrängt. Das wäre viel einfacher, wenn ich gewusst hätte, wovor ich mich

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