Süßer Pakt der Sünde (German Edition)
die Schenkel wundzureiten? Bei dem
Gedanken an ihre Schenkel wurde ihm warm.
Es war nicht Alex‘ Art, sich im
Schneckentempo zubewegen und die erzwungene Gemächlichkeit machte sie reizbar.
„Es geht schon wieder“, sagte sie und
versuchte, sich von ihm loszumachen. Er lachte leise über ihre Halsstarrigkeit
und lockerte seinen Griff, ließ sie aber nicht völlig los.
Sie brummte eine unflätige
Beschimpfung. Er hatte etwas an sich, das sie ständig in Rage brachte.
„Bitte?“, fragte er, überzeugt davon,
dass er sich verhört hatte. Inzwischen hatten sie die Halle erreicht. Das
letzte Mal, als sie hier gewesen war…
Sie lächelte ihn liebenswürdig an.
„Ach, ich sagte gerade, dass schon von den Affen in London gehört habe. Ich
muss unbedingt den Zoo besuchen.“
Edward war einen Moment lang
sprachlos. Dann brach er in lautes Gelächter aus.
„Erwarten Sie etwa gewisse
Ähnlichkeiten, was das Verhalten angeht?“
„Seien Sie still!“, schimpfte sie.
„Schauen Sie den beiden Mal Stunde um Stunde zu, wie sie sich anschmachten und
heimlich Händchen halten.“
„Oh, ich vergaß. Sie sind dafür ja
viel zu praktisch. Sie glauben ja nicht an die Liebe, Miss Eisblock!“, schalt
er sie.
Sie verstand selbst nicht, warum es
ihr fast Spaß machte, sich mit ihm zu streiten. Sie drehte sich zu ihm, so dass
er stehen bleiben musste. Dabei fasste sie ihn an seinen Aufschlägen, so dass
sie praktisch an ihm hing. Dass sie quasi auf offener Straße an seiner Brust
hing schien ihr nicht aufzufallen. Und dann warf sie ihm einen schmachtenden
Blick zu, während sie gewaltig mit den Augen klimperte. „Oh, Oliver, sehen Sie
sich nur dieses bezaubernde Cottage an.“ Klimper, Klimper. „Und den
romantischen Rosenbogen im Vorgarten.“ Er schmolz dahin, als sie so zu ihm
aufblickte und wünschte sich, dass sie das nicht nur tat, um sich Luft zu
machen über die Jungverliebten. Sie sollte ihn so anschmachten.
Sie senkte die Stimme, um Mr. Pierce
nachzuahmen. „Nicht halb so bezaubernd wie Sie.“ Dann sprach sie wieder mit
normaler Stimme. „Woraufhin Bella schüchtern kichert und ‚Sie übertreiben‘
stammelt, was Oliver dazu veranlasst ebenfalls zu erröten. Und ihr zu
versichern, dass das die reine Wahrheit ist.“
Ihre Hände fühlten sich warm an,
selbst durch den Stoff seines Rocks und des Hemdes. Erregend warm. Er räusperte
sich und warf einen bedeutungsvollen Blick auf ihre Hände, woraufhin sie mit
einem ‚OH‘ ihre Hände zurückriss.
Sie blickte einen Moment zu Boden, um
sich zu fassen und setzte wieder ihren normalen, kühlen Gesichtsausdruck auf. „Sagen
Sie mir nicht, dass Ihnen das nicht auf den Keks gehen würde“, sagte sie und
einzig ihre Stimmlage verriet, wie ungehalten sie war.
Er stieß ein heiseres Lachen aus. „Na
dann ist es ja gut, dass ich Ihnen Mr. Pierce die nächsten Wochen abnehme.“
Sie schnaubte nur abfällig. „Oh, was
für eine Hilfe. Sie werden ja auch ständig als Anstandswauwau unterwegs sein.
Frances wird sich endlos beklagen und ich kann ohne Oliver nur halb so effektiv
arbeiten.“
Er nahm an, sie meinte die Zofe, aber
die war ihm gerade völlig egal.
Ihm fiel auf, dass ihre Hände sich
noch immer in sein Hemd krallten, aber er hatte nicht die Absicht, sie darauf
aufmerksam zu machen.
„Ich gebe es zu, ja, es würde mich
nerven. Andererseits waren Sie es, die Mr. Pierce ermuntert hat, sie offiziell
zu umwerben.“
Sie löste sich von ihm und drehte
sich wieder von ihm weg, um ihren Weg fortzusetzen.
„Pah!“, schnaubte sie über die
Schulter. „Ich wollte nur verhindern, dass die beiden Unsinn machen.“ Sie hielt
kurz inne, schien mit sich zu hadern, und schaute ihn dann direkt an. „Und
außerdem liegt mir Bellas Glück durchaus am Herzen. Und auch Oliver hat es
verdient, endlich glücklich zu werden.“
Edward hob eine Augenbraue. „Das
Glück eines einfachen Angestellten bedeutet Ihnen viel“, stellte er fest.
„Natürlich“, erwiderte sie, während
sie die Treppen gemächlich heraufstiegen. „Oliver ist ein Bisschen mehr als nur
mein Angestellter. Nicht, dass es Sie etwas anginge“, sagte sie spitz.
Thornhill stutzte, seine Erregung
ebbte schlagartig ab. Er wusste, dass es dumm von ihm war, aber er fragte sich,
wie viel mehr genau der junge Mann war. Gewesen war. Wie auch immer.
„Was haben Sie sonst noch so getan,
außer den beiden über die Schulter zu schauen?“, wechselte er das Thema.
„Das Übliche.“ Sie zuckte mit
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