Süßer Pakt der Sünde (German Edition)
zu sehen. Lehnen Sie sich mal zurück, dann spüle ich
Ihnen die Haare aus.“
„Es ist nicht mein Oliver!“,
schnauzte Alex.
Frances plapperte noch eine Weile
bevor es ruhig wurde im -Haus.
Alex hatte ihren Spaß daran, Mimis
Haus wieder vorzubereiten.
Zusammen mit Bella hatten sie das
Personal aufgestockt und Arbeiter gesucht, die den Ballsaal wieder
herrichteten. Nicht, dass der es wirklich nötig gehabt hatte, aber er war ein
wenig aus der Mode.
Und wenn die Mädchen in die
Gesellschaft eingeführt werden sollten, musste der Weg dahin gut durchdacht
sein. Nicht nur sie, sondern auch das Ambiente mussten perfekt sein, gute
Vorbereitung würde den Erfolg garantieren.
Und obwohl Alex eigentlich nicht zu
Verschwendung neigte, Geiz war hier fehl am Platze. Und Qualität zahlte sich
letzten Endes aus, zu Mimis Lebzeiten würde dieser Saal nicht mehr renoviert
werden.
Es gab neue Tapeten, sie suchten
Stoffe für die Deko heraus und ließen das Podest für
die Musiker wieder aufpolieren. Das Parkett wurde gebohnert bis man sich darin
spiegeln konnte. Der Stuck an den Decken wurde erneuert und wieder weiß
gestrichen. Grässlich, diese Mode, das Zeug bunt anzumalen, dachte Alex.
Sämtliche Zimmer wurden gelüftet und
geputzt, Sie bestellten neues Leinen, einige Zimmer wurden neu gestaltet. Und
während die Arbeiten in Fergus House vorangingen tickte die Uhr unerbittlich.
Zuerst würde es nur einen kleinen
Empfang geben, nur etwa hundert Gäste, um die Leute zu ködern. Hatte die
Gesellschaft erst einmal Interesse an den Thornhill-Schwestern, würde das
eigentliche Debut einschlagen wie eine Bombe. Um dem ganzen die Krone
aufzusetzen würde das dann in Dinston House stattfinden, Margaret hatte
begeistert auf den Vorschlag reagiert.
Da Mr. Pierce Annabella jeden
Nachmittag abholte zu einem Spaziergang oder einer Ausfahrt, hatte Alex die
Nachmittage über meist ihre Ruhe, denn Frances war als Anstandsdame eingesetzt.
Abends hörte sie sich dann ihr Gejammer an, wie entsetzlich verliebt die beiden
waren. Frances bettelte sie förmlich an, sie solle mit Thornhill sprechen,
damit das endlich ein Ende haben möge. Nicht, dass die
beiden irgendwie Ärger machen würden. Sie benahmen sich tadellos, versuchten
nicht, sich abzusetzen oder Frances abzuhängen. Es war einfach anstrengend, ihnen
hinterherzulaufen und ihnen zuzuschauen, wie sie sich belanglose Komplimente
gaben und sich warme Blicke zuwarfen.
Ende August dann saßen Bella und Alex
in der Bibliothek und widmeten sich der Buchhaltung, als der Butler Mr. Pierce
und Ihre Gnaden ankündigte. Bella sprang aufgeregt auf. „Oh, ich habe gar nicht
auf die Uhr geschaut!“ und verschwand nach oben, um sich umzuziehen.
Alex runzelte die Stirn. Was wollte
Thornhill hier? Sie war ihm die letzten zwei Wochen äußerst erfolgreich aus dem
Weg gegangen.
Langsam setzte sie sich in Bewegung.
In der Halle gab es einen kleinen Tumult, als Bella in einer Wolke aus
mintgrünem Samt die Treppe hinunterkam und Frances förmlich hinter sich her
schleifte. Die Zofe verdrehte entnervt die Augen und versuchte, mit der freien
Hand, sich den Schal umzulegen.
„Bis nachher!“, rief Bella, als sie
mit der einen Hand Frances und der anderen den verdutzten Mr. Pierce hinauszog.
Alex und Thornhill blieben stumm in der Halle zurück.
Sie schauten auf die Tür, die hinter
den dreien ins Schloss fiel. Dafür gab es keine Worte. Edward räusperte sich
ein wenig verlegen und Alex blickte ihn fragend an.
„Ähm, Miss Alex, hätten Sie einen
Augenblick Zeit?“
„Aber sicher doch.“ Am liebsten hätte
sie nein gesagt und ihn wieder weggeschickt. „Folgen Sie mir.“
Sie betrat die Bibliothek und er
folgte ihr. Dann trat sie an die Anrichte. „Die Kinder sind ja jetzt weg!“,
versuchte sie, die Spannung ein wenig zu lösen und schenkte ihnen einen Cognac
ein. Den brauchte sie auch in seiner Nähe.
„Ah, das trifft ich außerordentlich
gut. Dann können wir gleich anstoßen.“
Alex zog die Brauen hoch. „Auf?“ Sie
reichte ihm das Glas und ignorierte die Wärme seine Finger. Er trug keine
Handschuhe, obwohl er von draußen gekommen war.
Er lächelte verhalten. „Ich habe den
Wechsel dabei. Für das Darlehen.“
Sie legte den Kopf schief. „Ah. Wie
erfreulich.“ Das war es dann wohl.
Er reichte ihr das Dokument und sie
überflog es kurz. „Meinen Glückwunsch.“ Ein Lächeln brachte sie indes nicht
zustande.
Sie deute auf die Sitzgruppe am Kamin
und sie setzten sich
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