Süßer Pakt der Sünde (German Edition)
in die altmodischen Sessel. Obwohl der Stoff deutlich
abgesessen war, hatte sie es nicht übers Herz gebracht, die Sessel zu erneuern,
sie waren einfach zu bequem und eingesessen. Dass sie alt aussahen störte sie
kein bisschen. Eine Weile schauten sie nur schweigend ins Feuer, während sie
hin und wieder am Cognac nippten.
„Ich wollte Ihnen noch danken, für…“
Sie blickte zu ihm auf. Eine leichte
Röte überzog seine Wangen und er brach ab.
„Ich wollte sagen für das Darlehen.“
Sie machte eine wegwerfende Bewegung.
„Geld kommt und geht.“
„Nun, Sie waren die einzige, die an
mich geglaubt hat. Sie haben ja viel mehr getan, als mir Geld zu leihen.“
Sie wandte sich wieder dem Feuer zu
und schwieg einen Moment.
„Ohne Sie und Mr. Pierce wäre ich
erledigt gewesen. Und ich werde immer in Ihrer Schuld stehen, für das was sie
für meine Schwestern getan haben.“
„Ihre Schwestern haben ja auch etwas
für mich getan. Und Tante Mimi war auf dem besten Weg, eine alte Matrone zu
werden.“
Er deutete eine Verbeugung an. „Ihr
Wunsch ist mir Befehl.“
„Dann also auf die Freiheit!“
Das war es also, das Ende ihrer kaum
existenten Beziehung. Die Mädchen würden in zwei Wochen ihr Debut geben, und
dann würden sich ihre Wege wieder trennen. Nicht, dass sie sich übermäßig nahe
standen, sie und Thornhill. Aber schade war es schon.
„Ich wusste, dass Sie es schaffen“,
sagte sie leise.
„Verraten Sie mir, was Sie dabei
gewonnen haben? Außer natürlich ihre persönliche Unabhängigkeit zu wahren.“
Sie grinste. „Nun, es ist nicht
unpraktisch, wenn Thornhill zu meinen Investoren gehört. Es macht meine Firmen
wesentlich… man könnte sagen ernsthafter. Sie wissen schon, die Leute denken
dann nicht nur daran, dass ich eine Frau bin.“
Er zog die Augenbrauen hoch. „Die
Investitionen in die Stahlfirmen?“, tippte er.
Sie nickte nur stumm. Zufriedenheit
spiegelte sich in ihren Zügen. „Denken Sie nicht, ich hätte Ihnen diesen Handel
aus reiner Sympathie oder gar Mitleid vorgeschlagen. Ich bin Geschäftsfrau und
ich habe meine Karten wohlüberlegt ausgespielt. Und schließlich haben wir alle
daraus profitiert. Betrachten Sie uns als Quitt.“
Er nickte und setzte gedanklich die
restlichen Puzzleteile zusammen. Sie war wirklich gerissen, durch und durch,
alles gut kalkuliert. Er könnte sich ärgern, dass sie ihn letztendlich auch nur
benutzt hatte. Aber er hatte doch keinen Nachteil davon gehabt.
„Ohne es böse zu meinen, aber Sie
sind ganz schön hinterlistig.“
Alex grinste. „Ja. Aber es wurde ja
niemand verletzt.“
Das einzige, was vielleicht verletzt
wurde, war sein Stolz. Was war schon Stolz! Er hatte nicht faul dagesessen, er
hatte unermüdlich mit Mr. Pierce und auch Bellas Hilfe gearbeitet. Er hatte seinen Lebensstandart zurückgestellt, und hatte mehr oder
weniger aus eigener Kraft geschafft, sein Herzogtum zu retten. Sie hatte ihm
nur die Mittel dafür in die Hand gegeben. Wenn man es so betrachtete, waren sie
sich wirklich nichts mehr schuldig.
Und doch wäre es verdammt schade,
wenn sie sich jetzt einfach aus den Augen verlören. Edward genoss es, jetzt
endlich frei von Verbindlichkeiten. Jetzt konnte er einfach freundschaftlich
mit ihr hier sitzen und das Kaminfeuer genießen. Obwohl ein Teil von ihm an gar
nicht freundschaftliche Dinge dachte.
Er riss sich zusammen. Irgendwie
musste er doch ein Thema finden, über das sie sich unterhalten konnten.
„Vielleicht können Sie mir helfen“,
sagte er leise.
„Wobei?“, fragte sie erstaunt.
„Nun, ich weiß nicht, wie ich Bella
danken soll. Ich hatte den Eindruck, dass sie nicht wenig beigetragen hat, das
Chaos in den Papieren zu ordnen.“
Alex nickte. „In der Tat.“ Sie
überlegte kurz. „Nun, vielleicht können Sie ihr ein unerhörtes Gehalt bieten,
wenn sie Sie weiterhin unterstützt. So könnte sie ihren Standard zumindest teilweise
aufrechterhalten, sollte sie tatsächlich…“, sie seufzte. „…Oliver heiraten.
Natürlich erst nach der Saison.“
Edward hob die Augenbraue.
„Was denken Sie, wie das mit
Annabelle und Mr. Pierce weitergeht?“, fragte er.
Alex Lippen umspielte ein leises
Lächeln. „Wenn ich richtig liege, werden wir Ende der Saison noch einen
Hochzeit ausrichten. Mimi brennt förmlich darauf.“
„Ah“, war alles, was er antwortete.
Natürlich hatte er bemerkt, dass die beiden sich offenbar ehrlich zugetan
waren. Er hoffte, dass Annabelle sich sicher war. Wenn er
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