Süßer Pakt der Sünde (German Edition)
den
Schultern. „Gearbeitet, mit Ihren Schwestern eigekauft, Mimi und Forbes genervt
und versucht, keine Skandale zu verursachen.“
„Und ist es gelungen?“, fragte er.
„Was davon?“
Sie betraten die Halle, doch von
Loggins war keine Spur zu sehen. Wahrscheinlich bediente er Bella und Mr.
Pierce im Salon.
„Hmm, ich denke, das mit den
Skandalen könnte interessant sein.“
Sie schüttelte den Kopf. „Tut mir
leid. Da ich London wie die Pest gemieden habe, gibt es nichts zu vertuschen.“
Er zog die Augenbrauen hoch, während
er ihr aus dem Mantel half. „Sie meinen, derlei Dinge passieren nur in London?“
„Mitnichten“, stellte sie klar.
„Derlei Dinge, wie Sie es nennen, passieren nur, wenn ich in London auch nur
vor die Tür gehe.“
Edward blieb stumm und schaute sie
aus den Augenwinkeln heraus an.
„Was?“, fragte sie ungeduldig, als
sie seinen Blick bemerkte.
„Ich frage mich gerade, warum sich
Ihre Verehrer haben abschrecken lassen.“ Der Satz war schneller über seine
Lippen gekommen, als er darüber hatte nachdenken können.
„Bitte?“
„Nun, Sie sind eine tolle Frau. Mal
von den kleinen Unfällen als Minuspunkt, wenn ich das so sagen darf, haben Sie
eine Menge Pluspunkte. Also, über das Vermögen hinaus.“ Er senkte die Stimme.
„Sie sind schön, warmherzig, intelligent, haben Humor…“
Er verstummte unter ihrem kalten
Blick.
„Erniedrigen Sie sich nicht, indem
Sie lügen. Unser Handel besteht auch ohne falsche Komplimente“, sagte sie, und
Wut schwang in ihrer Stimme mit.
„Ich mache keine falschen
Komplimente“, verteidigte er sich. „Ich habe lediglich…“
„Lassen Sie es einfach“, sagte sie
abgehackt. „Sie haben keine Ahnung.“
Das war deutlich gewesen.
Steif reichte er ihr den Arm, sie
gingen durch die Halle in den Salon und gesellten sich zu den anderen. Frances
warf Alex einen flehenden Blick zu.
Als sie sich am Abend endlich in
Fergus House eingerichtet hatten, waren Alex‘ Mundwinkel völlig verkrampft. Sie
hatte gelächelt, Tee getrunken, gelächelt, geplaudert, gelächelt…
Das Haus ähnelte im Moment eher einer
Gruft, das Personal war nur minimal besetzt und geheizt war auch nur das
Nötigste. Rasch waren allerdings drei Zimmer hergerichtet worden, damit die
Damen vorerst zur Ruhe kamen.
Jetzt saß sie in eine Wanne voll mit
dampfend heißem Wasser und ließ Frances‘ wüste Beschimpfungen an sich vorbei
rauschen.
Sie war völlig in Gedanken versunken,
dachte an den Nachmittag. Es gefiel ihr gar nicht, in welcher Weise sie auf
Thornhills Nähe reagierte. Es war… verflixt aber auch.
Völlig unplanmäßig traf es nicht im
Mindesten. Sie sollte nicht so fühlen.
Und das, was er über sie gesagt
hatte… Nun, normalerweise war ihr dergleichen egal. Aber bei ihm wollte sie
daran glauben, dass er das auch so gemeint hatte. Es war gefährlich, wenn sie
Schmeicheleien erlag. Sie hatte hunderte unehrlicher Komplimente gehört,
tausende nette Worte, aber bei ihm hörten sie sich an, als wären sie echt.
Es war Wunschdenken, er hätte bei
dieser Farce mehr empfunden als nötig war. Nein, riss sie sich zusammen,
Thornhill hatte getan, wofür sie ihn bezahlt hatte und es ihr dabei so angenehm
wie möglich gemacht. Mehr war da nicht.
Sie verdrängte die Gedanken und sank
noch ein wenig tiefer in die Wanne. Das heiße Wasser lockerte ihre verspannten
Muskeln und sie schloss einen Moment die Augen.
„Hören Sie mir überhaupt zu?“
Alex lächelte dekadent. „Nein, ich
glaube nicht.“
„ Arrgh !
Lassen Sie die zwei endlich heiraten, die machen mich noch völlig irre!“
„Ah, Frances, sie sind noch nicht mal
verlobt und er bemüht sich doch erst seit zwei Monaten um sie. Und du weißt,
das ist nicht meine Entscheidung.“
„Aber sie kennen sich schon länger
als ein Jahr und mindestens genauso lang schmachtet Miss Annabelle ihn an.“
Alex spürte, wie Frances ihr einen
eingeseiften Lappen in die Hand drückte und begann, sich abzuschrubben.
Gleichzeitig machte sich Frances
daran, ihr die Haare zu waschen.
„Ja, das habe ich gesehen. Ehrlich
gesagt wundert es mich, dass Thornhill die Werbung billigt.“
Frances grunzte kurz.
„Was hätten Sie denn getan, wenn er
abgelehnt hätte?“
Alex hielt einen Moment inne. „Ich
weiß nicht. Ich hätte wohl irgendeinen Weg gefunden.“
„Das hab‘ ich mir gedacht. Sie sind
eben doch ein bisschen weichherzig. Sie hätten es im Leben nicht ausgehalten,
Ihren Oliver unglücklich
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