Süßer Pakt der Sünde (German Edition)
genüsslich. „Ich hatte
noch stundenlang blaue Lippen.“
Pemberton blinzelte und versuchte, zu
verstehen.
„Das waren Sie?“ Dann kam ihm die
Erkenntnis. „Das war ein abgekartetes Spiel!“, brüllte er und wollte auf Edward
zu rennen. Unter seinen Füßen knirschte es. Alex erstarrte, Edward sprang einen
Schritt zurück ans Ufer. Aber Pemberton hatte es in seiner Wut nicht gehört und
im nächsten Moment verschluckte ihn der See.
Sie versuchte, die Geräusche des
brechenden Eises aus ihrem Bewusstsein zu verdrängen und schaute nur Edward an.
Im nächsten Moment gab das Eis mit
einem lauten Krachen nach. Alex spürte das eiskalte Wasser über sich
zusammenschlagen und war wie gelähmt. Innerhalb einer Sekunde war die Kälte ihr
in sämtliche Glieder gefahren und machte sie bewegungsunfähig. Es kam ihr wie
eine Ewigkeit vor, bis starke Hände sie nach oben rissen.
Zum Glück war sie schon so nahe am
Ufer gewesen, denn Edward stand nur bis zu den Hüften in dem Wasser, als er sie
heraushob.
Trotzdem durchlief ihn ein Schauer,
als er sie samt ihrer völlig durchnässten Kleider an sich presste und eilig auf
die Kutsche zuschritt.
„Nach Hause. Rasch!“, blaffte er den
glotzenden Kutscher an.
Alex zitterte wie Espenlaub. Edward
schloss sie in die Arme und wiegte sie beruhigend. Sie spürte seine Berührung,
aber die sonst so vertraute Wärme seiner tröstenden Umarmung drang nicht durch
ihre nassen Kleider.
Eigentlich hatte er sich den Tag
anders vorgestellt. Jetzt musste er hoffen, dass sie überlebte. „Das wird
wieder, Alex, Liebling“, versuchte er sie zu trösten und aufzumuntern, doch sie
reagierte gar nicht auf seine Worte. Zumindest eine patzige Erwiderung hatte er
erwartet.
Kaum dass die Kutsche stand, sprang
er heraus und eilte ins Haus.
Loggins blickte sie entsetzt an, als
er sie sah. Alex hatte inzwischen blaue Lippen und Edward war ebenfalls völlig
durchnässt von ihren Kleidern. Edward lief an ihm vorbei, voller Angst dass er
Alex nicht schnell genug aus den nassen Kleidern bekam. „Schicken Sie uns heiße
Brühe und Decken!“ befahl er barsch.
Dann trug er sie die Stufen hinauf, geradewegs in sein Schlafzimmer. Er stellte sie auf den
Teppich und zog ihr den Umhang vom Körper, Handschuhe und Mütze folgten.
Dann versuchte er, die Schnürung ihres
Kleides zu lösen. Als ihm das nicht gelang, riss er das Kleid kurzerhand vom
Ausschnitt bis zur Taille auf. Mit einem schmatzenden Geräusch fiel das Kleid
auf den Boden. Das Unterkleid klebte ihr so dermaßen am Körper, dass er es ihr
gar nicht erst über den Kopf zog, sondern gleich kurzen Prozess damit machte.
Alex sagte nichts, sie hatte die
Augen geschlossen. Sie hatte kaum noch Gefühl im Körper, und hätte sie den
Stoff nicht reißen hören können, sie hätte gar nicht bemerkt, dass er sie
auszog. Es war ihr im Moment völlig egal. Selbst ihre Gedanken schienen
eingefroren zu sein.
Normalerweise hätte er ihren
wohlgeformten Körper bewundern sollen, aber er hatte keinen Blick für ihre
Schönheit, als er sich ein Handtuch griff und sie trocken rubbelte. Er kramte
kurz in seinem Kleiderschrank und fand ganz hinten eins der
Baumwollnachthemden, die er sich strikt weigerte zu tragen. Rasch zog er es ihr
über den Kopf.
Sie öffnete kurz die Augen, sie waren
glasig geworden, und das Zittern hatte nicht nachgelassen. Sie blickte ihn an,
eher durch ihn hindurch, und er fluchte verzweifelt. Er würde sie doch jetzt
nicht aufgeben! Er hob sie auf und legte sie ins Bett, dann steckte er die
Decken um sie fest. Liebevoll strich er ihr über die Stirn.
Im nächsten Moment klopfte es an der
Tür. Loggins trat ein, ein Tablett mit dampfender Brühe und frischem Tee in der
Hand. Geistesgegenwärtig hatte er eine Flasche Brandy dazugestellt.
Edward nickte abwesend und erhob sich
rasch, um die Sachen entgegen nehmen.
„Mylord, vielleicht hilft das ein
wenig. Und Sie sollten dringend aus den nassen Kleidern raus.“ Loggins deutete auf Edwards nasse Hosen.
Edward schaute an sich herab.
Natürlich wusste er, dass sie nass war, aber solange Alex nicht versorgt war,
hatte er das gut verdrängt. „Ja… ja, Sie haben recht, Loggins. Schicken Sie
bitte auch eine Nachricht an Lady Fergus. Schreiben ihr, dass wir uns gut um
sie kümmern und sie sich keine Sorgen machen soll. Ich beziehe inzwischen das
Zimmer der Herzogin. Bereiten Sie alles vor.“
Loggins verbeugte sich steif. Edward nahm sich neue Kleider aus dem Schrank und betrat
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