Süßer Pakt der Sünde (German Edition)
alles in ihr. Er hätte. Damals. Jetzt
nicht mehr.
„Ich hätte sie trotzdem nicht
geheiratet“, sagte sie in einem Anflug von Trotz.
„Ich weiß“, seufzte er und wandte
sich ihr zu. „Warum?“, fragte er dann schlicht.
„Warum?“, blaffte sie ihn an. Hektisch
machte sie ein paar Schritte von ihm weg und unterstrich ihre Empörung mit
einem Armwedeln. „Weil es Wahnsinn gewesen wäre. Sie wollten mich nur aus Lust
und wir beide wissen, dass Lust nicht lange anhält.“
Er blickte sie fassungslos an und
blinzelte. „Lust?“, würgte er hervor. Hatte sie das so verstanden?
„Das haben Sie doch gesagt!“, schoss
sie zurück.
Einen Moment stand er wie gelähmt da
und schüttelte den Kopf. Diese dumme, dumme Frau! Dann setzte er sich in
Bewegung und lief ihr nach. „Sie glauben, ich habe Sie nur aus Lust gebeten,
mich heiraten?“
Sie drehte sich zu ihm um. „Ja, das
haben Sie mir deutlich zu verstehen gegeben. In der Bibliothek, wenn Sie sich
erinnern wollen“, sagte sie, inzwischen ziemlich zornig und stapfte weiter. Er
runzelte die Stirn, bis ihm einfiel, wie er ihr zugeraunt hatte „nenn es wie du
willst“. Wie hatte sie das nur so verstehen können? Als wäre er ein Junge von
vierzehn Jahren, der einen Anfall von Lust nicht von einem echten,
tiefergehenden Gefühl unterscheiden konnte.
„Himmel, wie können Sie so clever
sein und gleichzeitig so verdammt dumm“, schimpfte er und eilte auf sie zu.
„Sie müssten doch wissen, dass Sie mir etwas bedeuten!“
„Bestimmt“, gab sie nur zurück und
Edward wusste, dass sie ihm nicht glaubte. Er hielt inne. Oder nicht glauben
wollte. Sie konnte doch nicht wirklich denken, er würde ihr aus irgendwelchen
anderen Motiven den Hof machen wollen. Er fasste sie am Arm.
Sie drehte sich zu ihm um und er sah,
dass Tränen in ihren Augen standen. „Sie wollten mich gar nicht wirklich. Oh
warum habe ich nur davon angefangen!“, klagte sie herzzerreißend.
„Ich wollte dich. Mehr als alles
andere“, sagte er nur, denn er wusste, dass es die Wahrheit war.
„Das glaubten Sie vielleicht. Und
wenn die Jagd vorbei ist, wären Sie aufgewacht. Was Sie brauchen ist eine
Herzogin, keine Frau die ständig sich und andere blamiert. Eine Frau, die
nichts als Schande über Sie bringt.“
Nun, vielleicht hatte sie nicht
unrecht, das Pech verfolgte sie tatsächlich. Aber das war ein Teil von ihr und
er wollte alles. Er liebte sie.
Es schien, als wäre ihm endlich ein
Licht aufgegangen, als er erkannte, dass er sie nicht einfach attraktiv,
intelligent, wunderbar warmherzig und erregend fand, dass er mehr als Sympathie
und Lust für sie empfand. Nein, er liebte sie mit all ihren Fehlern und denen,
die nicht ihre waren und ihr trotzdem folgten.
„Das ist mir egal“, sagte er.
Sie schüttelte traurig den Kopf.
„Aber mir nicht. Tut mir leid, dass ich es kaputt gemacht habe.“ Dann schniefte
sie noch einmal und straffte die Schultern. „Leben Sie wohl. Ich wünsche dir
alles Glück der Welt.“
Dann wandte sie sich um und eilte
davon. Einen Moment lang blickte er ihr wie erstarrt hinterher. Es war ihr
nicht egal, wenn er sich blamierte? Das hieße doch, dass er ihr etwas bedeuten
musste, wenn ihr sein Ruf am Herzen lag. Und es ihr nicht egal war, was er
dachte und fühlte.
Wie konnte diese unglaubliche Frau
so… es fiel ihm kein Wort ein, um das zu beschreiben. Sie schien sich selbst
als eine Last zu empfinden, und das macht ihn traurig.
Aber aufgeben war keine Option für
ihn. Er würde sie überzeugen. Und wenn er noch zwei Jahre der Begleiter an
ihrer Seite war, bis sie endlich erkannte, dass für ihn wirklich nur sie
zählte.
Das war das Schwerste, was sie je hatte
tun müssen und es würde ihr zweifelsohne das Herz brechen. Alex irrte umher,
Tränen raubten ihr die Sicht, außerdem hatte sie ihre Kapuze tief ins Gesicht
gezogen. Sie wollte nur noch weg von hier, vielleicht eine Weile nach
Schottland. Oder nach Amerika. Oder Sibirien. Obwohl, sie würde es schaffen,
bei Minusgraden einen Waldbrand auszulösen.
Oh verdammt, sie hätte niemals
nachfragen dürfen. Sie hätte einmal in ihrem Leben einfach abwarten sollen.
Aber sie konnte nicht warten, die Frage nach seinen Gefühlen war ihr inzwischen
zu wichtig geworden für sie. Wie hätte sie weiter in dieser Ungewissheit leben
können?
Dass sie dann so platt herausgeplatzt
war, hatte es nur noch schlimmer gemacht. Aber wie fragte man jemanden so
etwas? Entschuldige, bist du zufällig noch in
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