Süßer Pakt der Sünde (German Edition)
fand ich Sie da drüben.“
Sie zog die Stirn kraus. „Aber
warum…“
„Es war wohl etwas wärmer“, fiel er
ihr verschmitzt ins Wort.
„Oh.“ Sie errötete jetzt vollends.
„Ich glaube, ich verzichte auf jede weitere Information.“ Er schlief nackt,
schoss ihr durch den Kopf. Nackt, nackt , NACKT. Sie musste dringend
wieder zur Besinnung kommen.
Sie reichte ihm ihre leere Tasse.
Er erhob sich und sammelte das
Tablett ein. Dann schürte er das Feuer und schließlich deutete er auf eine der
angrenzenden Türen. „Das Bad ist dort drüben, falls Sie einen Moment der
Ungestörtheit brauchen. Ich werde jetzt Ihre Tante und deren kranke Nichte
besuchen.“ Er zwinkerte ihr verschwörerisch zu und erhob sich, um zu gehen.
Er ging sie besuchen. Das hieß, er
und Mimi hatten einen Weg gefunden, ihre Anwesenheit hier zu vertuschen. Sie
würde ihn nicht heiraten müssen, wenn sie das nicht wollte.
„Edward“, sagte sie leise und er
drehte sich zu ihr um. Sie hatte ihn noch nie beim Vornamen genannt. Er mochte,
wie sie das Wort aussprach.
„Danke.“
„Wofür?“
„Dass Sie mich gerettet haben. Und
dass Sie das nicht ausnutzen. Das bedeutet mir viel.“
Er nickte mit ausdruckslosem Gesicht
und einen Moment später schloss sich die Verbindungstür. Einen Moment lang
lehnte er sich gegen die geschlossene Tür. Sie dankte ihm, was für ein Witz. Er
hasste sich dafür, dass er es nicht ausnutzen konnte, denn er hatte sich
vorgenommen, sie zu umwerben, nicht sie zu verführen. Und sie… in einem Moment
schien er ihr wichtig zu sein, im nächsten dankte sie ihm.
Alex blickte grübelnd die
geschlossene Tür an.
Er wollte sie offenbar nicht mehr.
Der heutige Morgen hatte einmal mehr bewiesen, dass sie Fettnäpfchen anzog.
Da hatte sie sich schon mal Gedanken
gemacht, und dann sowas. Wenn er sie jetzt fragen würde, würde sie ja sagen.
Aber er fragte nicht. Nein, er versuchte eine Hochzeit zu verhindern. Es war
zum Verrücktwerden!
Eine Stunde später besuchten Mimi und
Bella sie, blieben jedoch nicht lang. Alex schlief immer wieder ein und so
bekam sie vom Tag nicht viel mit. Natürlich merkte sie, dass Edward immer wieder
nach ihr schaute, das Feuer nachschürte und ihr immer wieder kleine Portionen
Essen brachte.
Alex traute sich nicht, ihn zu
fragen, was sein Verhalten bedeuten sollte. Mal ehrlich, sie konnte ihn doch
nicht direkt fragen, ob er sie plötzlich nicht mehr haben wollte.
Als er ihr am Abend einen keuschen
Kuss auf die Stirn hauchte, hätte sie vor Enttäuschung platzen können.
Die Nacht brach herein und sie war
schlaflos. Verdammter Kerl, dachte sie und erhob sich gereizt. Erst überfiel er
sie fast und dann behandelte er sie, als wäre sie ein Kind.
Sie öffnete die Verbindungstür und
betrat den nachtschwarzen Raum. Offenbar wollte Edward auch das letzte bisschen
Licht aussperren. Sie hörte ihn atmen und ging auf das leise Geräusch zu. Wenn
sie nicht irrte, stand das Bett…
KLONK.
Ja, genau da. Sie unterdrückte einen
Schmerzensschrei und tastete sich am Rand der Matratze entlang. Schließlich
schlüpfte sie unter die Decken und rutschte näher an Edward.
Sein Atem ging ruhig und entspannt
und mit einem wohligen Schauer kuschelte sie sich an ihn. Jetzt musste sie nur
noch einen warmen Ort für ihre Füße finden.
Edward war schlagartig wach, als er
ihre eisigen Füße an seinen Beinen spürte.
„Himmel, hast du mich erschreckt“,
keuchte er.
„Mir war kalt“, brummte Alex und
schmiegte sich eng an ihn. Er legte die Arme um sie und zog sie näher in seine
Umarmung.
„Jetzt warm genug, kleine Hexe?“
Sie nickte zufrieden und war daran,
einzuschlafen. Sie würde ihn morgen fragen, nahm sie sich fest vor.
„Du solltest nicht hier sein“,
hauchte er und sein heißer Atem streifte ihren Nacken. Er klang alles andere
als glücklich. Eher gequält.
Sie schlug die Augen auf, obwohl sie
wusste, dass sie eh nichts sehen konnte. Er wollte sie nicht hier haben? Ein
scharfer Stich durchfuhr sie und sie wollte von ihm abrücken. Auf keinen Fall
wollte sie sich der Demütigung aussetzen, dass er sie aus seinem Bett warf.
„Soll ich gehen?“, wisperte sie.
„Es wäre sicherer“, gab er zu. Er
hatte sich für Fairness entschieden, aber sie machte es ihm nicht leicht.
Sie wollte sich bewegen, doch er
hielt sie fest. „Nein, bleib. Nur eine Stunde.“ Alex war gleich darauf
eingeschlafen.
Edward drehte sich mit ihr im Arm und
starrte in die Finsternis.
Er musste ganz
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