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Süßer Tod

Süßer Tod

Titel: Süßer Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Brown
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Er war ein erfahrener Schwimmer gewesen und trotzdem ertrunken, als sein Fischerboot gekentert war. Zwei Kajakfahrer waren tagelang vermisst worden, bevor man ihre Leichen mehrere Meilen flussabwärts von jenem Punkt gefunden hatte, an dem sie den nach einem schweren Frühlingsregen angeschwollenen Fluss befahren wollten.
    Wenn sie die Brücke erst überquert hatte, würde sie sich sicherer fühlen. Aber als sie noch einmal beschleunigte, passte der Fahrer hinter ihr seine Geschwindigkeit an und rückte noch näher auf.
    Verzweifelt trat sie das Gaspedal durch. Trotzdem wurde sie nicht schnell genug, um dem anderen Fahrzeug zu entkommen. Gerade als sie das Hinweisschild erreicht hatte, drängte sie der andere Fahrer von der Straße ab. Er schob sie mit seinem Wagen nach rechts, vom Asphalt hinunter auf den weichen, steil abfallenden Seitenstreifen.
    Ihr Wagen schlug mit hundert Meilen pro Stunde auf dem Wasser auf. Er knallte mit einer solchen Wucht auf die Wasseroberfläche, dass der Airbag ausgelöst wurde. Das rettete ihr das Leben, war aber keineswegs ein Glück. Denn so war sie noch bei Bewusstsein, als ihr Wagen von den trüben Strudeln verschlungen wurde.

R aley raste in Richtung Charleston und ließ seinen Wagen dabei Meile um Meile fressen, bis er endlich zwei Paar Heckleuchten sichtete. Sie zuckten immer wieder kurz hinter den Bäumen auf und waren mehrmals minutenlang verschwunden, bevor er sie wieder sah.
    Selbst auf diese Distanz konnte er erkennen, dass der zweite Wagen viel zu dicht auffuhr. »Idiot.« Es war blanker Wahnsinn, so aggressiv zu fahren, vor allem auf einer so kleinen Landstraße wie dieser. Warum überholte der Fahrer nicht einfach, wenn er es so eilig hatte?
    Im Stillen hoffte er, dass der Fahrer im vorderen Wagen kein genauso großer Idiot war und sich nicht aus reiner Sturheit weigerte, irgendwen überholen zu lassen. Er musste so schnell wie möglich nach Charleston und Britt warnen, es vorsichtig anzugehen. Dabei wusste er nicht einmal, wie er Verbindung zu ihr aufnehmen sollte. Sie war bestimmt von Polizisten umzingelt und …
    »Was soll das denn?«
    Der vordere Wagen zog halb auf den Seitenstreifen, doch der zweite Wagen fuhr trotzdem nicht vorbei. Im Gegenteil, es sah so aus, als wollte der Typ im hinteren Wagen den ersten Wagen von der Straße schubsen.
    Ein grauenhafter Gedanke zuckte in ihm auf. Britt. Praktisch im selben Moment waren die Autos verschwunden.
    Hatte er genug Zeit gehabt, sie einzuholen? Dazu hätte sie schon besonders langsam fahren müssen. Oder sich verfahren haben.
    »Scheiße!«

    Er schien eine Ewigkeit zu brauchen, um die Kurve zu durchfahren, die ihm die Sicht auf die beiden anderen Wagen genommen hatte, als er es geschafft hatte, kniff er angespannt die Augen zusammen. Dummerweise war er zu weit entfernt, als dass er die Form der Heckleuchten bestimmen und daraus auf die Marke der beiden Wagen schließen konnte, die in dieses gefährliche Katz-und-Maus-Spiel verwickelt waren. Er trieb den Pick-up auf Höchstgeschwindigkeit, aber die anderen Wagen waren leichter und schneller, darum holte er nicht auf.
    Wieder waren sie verschwunden.
    Er zählte die Sekunden. Vielleicht zwanzig? Dreißig?
    Dann bekam er für einen Sekundenbruchteil zu sehen, wie die vorderen Heckleuchten endgültig von der Straße verschwanden und die des Verfolgers über die Brücke rasten.
    Raley stieß einen scharfen Schrei aus und presste das Gaspedal in den Boden. Er schien tausend Jahre zu brauchen, bis er endlich zur Brücke kam. In seiner Verzweiflung schlug er auf das Lenkrad ein, als wollte er den Pick-up anpeitschen.
    Nur wenige Handbreit vor der steil abfallenden Böschung unter der Brücke kam sein Wagen mit quietschenden Reifen zum Stehen. Raley war aus der Kabine gesprungen, noch bevor der Wagen richtig stand. Hektisch öffnete er die Werkzeugkiste, suchte die große Stablampe heraus, die er schon vorhin benutzt hatte, und griff dann nach dem ersten schweren metallischen Objekt, das ihm zwischen die Finger kam. Ein Schraubenschlüssel. Der musste reichen.
    Halb rutschend, halb hüpfend kletterte er die Böschung hinunter und zog gleichzeitig die Turnschuhe aus. Bis er am Wasser angekommen war, war er barfuß und hatte mehrmals tief schnaufend Luft geholt, um seine Lungen zu füllen, bevor er, ohne zu zögern, untertauchte.
    Seine Taschenlampe funktionierte zwar auch unter Wasser, aber er hätte damit genauso gut durch Zuckersirup leuchten können. Er kannte den Fluss, er

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