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Süßer Zauber der Sinnlichkeit

Süßer Zauber der Sinnlichkeit

Titel: Süßer Zauber der Sinnlichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Hale
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erfasste jeden Einzelnen der Reihe nach, so dass den meisten sichtlich mulmig wurde. "Dasselbe gilt für den Rest von euch!"
    Nachdem sie Gesinde und Gefolgsleute tüchtig zurechtgewiesen hatte, nickte sie Armand kurz zu. "Ich bitte Euch, fahrt fort, Mylord!"
    Nach einem kurzen dankbaren Kopfnicken wies er auf die Karte. "Einerlei, um wessen Arbeit es sich handelt – unsere Hauptaufgabe besteht darin, vornehmlich die Ernte der abgelegenen Gehöfte zu beschützen."
    "Wie soll die jemand schützen?" erkundigte sich ein stämmiger Bursche mit angegrautem Haar, welcher nun vortrat. "Die Geißel und ihre Wolfsmeute, sie wissen immer sogleich, wo sie uns packen können. Wir aber können nicht einmal raten, wo oder wann sie zuschlagen werden!"
    "Eine berechtigte Frage, Harold Bybrook!" Armand erkannte den Pächter, den sein Vater stets geschätzt hatte. Er bewirtschaftete ein recht großes Gut an der Nordgrenze des Lehens der Flambards.
    Des der De Montfords, mahnte er sich stumm, bemüht, den schmerzhaften Stich des Verrats zu unterdrücken, der ihm durchs Herz fuhr, wenn er nur daran dachte.
    Master Bybrooks feindseliges Gehabe mäßigte sich ein wenig, als Armand ihn beim Namen ansprach. Fühlte er sich wohl im Stich gelassen von dem Mann, der einst sein Lehnsherr gewesen war? Dachten sie alle so?
    Armands Finger fuhr über die Karte und folgte der Grenzlinie zwischen der Ackerflur und den moorigen Fenns von Ostanglien. "St. Maur und seine Meute können nicht ohne weiteres überall von dieser Linie aus zuschlagen. Es gibt nur eine begrenzte Anzahl trockener Pfade durch dieses Sumpfgelände, und noch wenigere, welche für Pferde gangbar sind."
    "Wohl wahr!" Harold Bybrook nickte nachdenklich und schaute die Männer in seiner Nähe an. "Dennoch bleiben ihm noch zu viele Wege, auf denen er mir auf den Pelz rücken kann – zumindest für meinen Geschmack!"
    "Für meinen desgleichen!" bestätigte Armand. "Doch zumindest wäre diese Linie ein Anfang. Wir müssen die vermutlichen Anmarschwege des Gegners erkunden, damit wir Feldposten einrichten und Hinterhalte legen können!"
    Eine Hand voll jener Pächter, von denen Armand wusste, dass sie den Fenns am nächsten wohnten, fanden offenbar Gefallen an seinem Vorschlag. Andere hingegen besprachen sich missmutig und blickten Armand hin und wieder mit düsteren Mienen an.
    Schließlich trat einer aus dieser Gruppe vor, vorwärts gedrängt von seinen Genossen. "Warum, so möchte ich gerne erfahren, hat man uns herbestellt? Ich muss das Pflügen und Säen überwachen, habe Zäune zu flicken und dergleichen mehr. All dies Geschwafel von Wachposten aufstellen und Hinterhalt und Verteidigung ist schön und gut, doch habe ich damit nichts zu schaffen … keiner von uns hat das!"
    Dumpfes, beipflichtendes Gemurmel erhob sich von den Umstehenden, was den Sprecher nun ermutigte, seinem Unmut weiter Luft zu machen. "Unsere Lehnsherren sind die De Montfords. Wir bezahlen die Pacht und arbeiten unsere vereinbarte Zeit auf ihrem Grund und Boden ab. Als Gegenleistung haben sie uns unsere eigene Scholle bestellen zu lassen und uns vor solchem Gesindel wie der Geißel der Fenns zu beschützen. Müssen wir nun etwa zusätzlich zu allem anderen auch noch selbst für unseren eigenen Schutz sorgen?"
    Ein Blick verriet Armand, wie Dominies ebenmäßiges Gesicht kreidebleich wurde und ihre grünen Augen vor Zorn loderten.
    "Allmählich reicht es mir, was ich mir da von dir anhören muss, Roald Fowler!" Sie sah aus, als könne sie ihm allein mit den scharfen Worten die Haut stückchenweise abziehen.
    Armand wechselte einen Blick mit ihr und schüttelte den Kopf. "Ich denke, ich kann deine Frage beantworten, Master Fowler. Aber nicht hier!" Er begab sich zum Tor der Großen Halle. "Wir reiten." Als die Männer noch zögernd miteinander tuschelten, wurde er barsch. "Auf der Stelle!" brüllte er.
    Im Nu hastete alles hinter ihm drein, und Dominie trieb die Nachzügler hinaus. Als er ihr kurz darauf aufs Pferd half, lehnte sie sich dicht zu ihm und raunte: "Was hatte das zu bedeuten, Flambard? Bist du dir sicher, dass dies eine gute Idee ist?"
    "Du brauchst nicht unbedingt mitzukommen, wenn dir nicht danach ist!"
    Als Dominie äußerte, sie werde natürlich mitreiten, konnte Armand einen eigenartigen Anflug von Genugtuung nicht unterdrücken. "Dann wirst du mit eigenen Augen sehen, was ich im Schilde führe!" Er schaute zu ihr empor, während er ihr schmales Handgelenk umfasste. "Ob es indes ein guter

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