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Suesses Gift Der Liebe

Suesses Gift Der Liebe

Titel: Suesses Gift Der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
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von ihren Bewunderern und dem ganzen Projekt nicht viel hält. Ich glaube, er hält Patricias Suche nach einem Ehemann für zu nüchtern und geschäftsmäßig. So ließ er verlauten, dass er das Gefühl hätte, einer Auktion von Vollblütern bei Tattersall beizuwohnen.«
    Caleb furchte die Stirn. »Merkwürdige Ansicht. Lady Mildens Beratung in Anspruch zu nehmen, erscheint mir als sehr effektive und logische Lösung des Problems.«

    »Ja, Mr Jones, das hatten Sie schon klargemacht.« Sie ging ihm voraus.
    »Wie geht es Ihrer Schulter heute?«
    »Sie schmerzt noch ein wenig, doch das war zu erwarten. Shute geht es auch schon besser. Ich nehme an, Sie sind gekommen, weil Sie etwas Neues vom Fortgang Ihrer Ermittlungen zu berichten haben?«
    »Nein.« Er öffnete die Glastüren und schob sie vor sich ins Gewächshaus. »Ich kam, da wir nach all dem Wirbel keine Gelegenheit zu einem Gespräch hatten.«
    »Worüber?«
    »Über den Trockenschuppen.«
    Erschrocken drehte sie sich zu ihm um. Sie spürte, wie ihr heiße Röte ins Gesicht stieg, doch sie schaffte es, in kühlem und gefasstem Ton zu antworten - ganz erfahrene Frau, die sie dank der Vorkommnisse im Trockenschuppen nun tatsächlich war.
    Sie räusperte sich leise. »Ich glaube kaum, dass ein Gespräch über dieses Thema nötig ist. Zwischen reifen Meschen geschehen diese Dinge.«
    »Mir nicht. In meinem ganzen Leben hatte ich kein Erlebnis dieser Art in einem Trockenschuppen.« Er schloss die Tür mit Bedacht und sah sie mit beunruhigend stetigem Blick an. Sein hartes Gesicht war noch mürrischer als sonst. »Auch für Sie war es eine neue Erfahrung.«
    »Nun ja, ich hatte nicht viele Gelegenheiten in dieser Richtung, Sir«, sagte sie wenig freundlich. »Was gibt es also zu bereden?«
    »Unter normalen Umständen eine Heirat.«
    » Heirat ?!«

    »Leider bin ich nicht in der Lage, Ihnen eine Ehe bieten zu können.«
    Als sie spürte, wie sie schwankte, suchte sie automatisch am nächsten stabilen Objekt, einem Arbeitstisch, Halt und versuchte, gleichmäßig zu atmen.
    »Ich versichere Ihnen, dass ich ein solches Angebot nie erwartete.« Sie vollführte eine, wie sie hoffte, lässige Handbewegung. »Es ist ja nicht so, dass ich eine unschuldige junge Dame wie Patricia bin und auf meinen Ruf achten müsste. Du lieber Himmel, mein Ruf wurde unwiderruflich geschädigt, als mein Verlobter starb.«
    »Sie waren unschuldig«, sagte er. »Ich wusste es, ehe ich Sie in den Trockenschuppen brachte, ignorierte es aber lieber.«
    Endlich verstand sie. Er gab ihr nicht die Schuld. Er klagte sich selbst eines Verbrechens an.
    Sie straffte ihre Schultern. »Ich bin siebenundzwanzig, Sir. Sie können mir glauben, wenn ich sage, dass die Freuden der Unschuld begrenzt sind. Ab einem gewissen Punkt ist Unwissenheit kein Segen mehr. Ich fand die Vorkommnisse der letzten Nacht sehr erhellend und … und belehrend.«
    »Belehrend?«, wiederholte er neutral.
    »Und erhellend.«
    »Nun, ich bin erleichtert, dass Sie nicht das Gefühl haben, unsere Zweisamkeit wäre vergeudete Zeit gewesen.«
    Sie blinzelte. Sein Ton hatte sich nicht verändert, doch etwas sagte ihr, dass sie ihn gekränkt hatte. Sehr gut. Sollte er beleidigt sein. Im Moment empfand sie ihm gegenüber nicht das geringste Mitgefühl. Sie griff nach einer Gartenschere und machte sich daran, von einer Orchidee abgestorbene Blüten abzuschneiden.

    »Vergessen Sie die Episode, Mr Jones«, riet sie ihm.
    »Da gibt es ein Problem. Ich kann an nichts anderes mehr denken.«
    Sie war so verblüfft, dass sie fast eine frische Blüte abgeknipst hätte. Ihr Puls geriet ins Schleudern. Behutsam legte sie die Schere aus der Hand.
    »Was sagen Sie da?«, fragte sie.
    Er fuhr sich durchs Haar. »Mir wurde klar, dass die Erinnerung an die vergangene Nacht mich immer begleiten wird.«
    Eine Entdeckung, die ihn nicht zu begeistern schien.
    »Es tut mir leid, dass Sie das als Problem betrachten, Mr Jones.« Jetzt klang sie richtig gereizt. »Vielleicht hätten Sie diese Möglichkeit ins Auge fassen sollen, ehe sie den Spaziergang zum Schuppen vorschlugen.«
    »Ich sagte nicht, dass die Erinnerungen das Problem wären. Aber es wird eine Weile dauern, bis ich mich an sie gewöhnt habe.« Er runzelte die Stirn. »Ich habe es immer geschafft, störende Gedanken zu verdrängen, wenn ich mich konzentrieren wollte.«
    »Und jetzt bin ich ein störender Gedanke?« Sie verschränkte die Arme. »Mr Jones, vielleicht interessiert es Sie, dass dies

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