Süßes Spiel der Sehnsucht
zu.«
»Ich beabsichtige vielmehr, alles in meiner Macht Stehende zu tun, um Ihr Werben zu vereiteln. «
Sein verwegenes Grinsen raubte ihr den Atem, als er sein Madeiraglas erhob. »Mögen die Spiele beginnen.«
Er betrachtete sie über den Rand seines Glases hinweg, worauf Arabellas Herz in einen höchst ungesunden Rhythmus verfiel. Zum Glück löste sich die greifbare Spannung zwischen ihnen, kaum dass er seinen Wein gekostet hatte.
Marcus zog eine Grimasse und stellte das Glas ab. »Ich hätte nie gedacht, dass dein Stiefonkel solch minderwertigen Wein einlagerte. Dem sollte ich sofort abhelfen, wo ich doch mindestens zwei Wochen zu bleiben gedenke. Morgen lasse ich mir ein paar Kisten aus meinem Weinkeller in London kommen. «
Arabellas Mut schwand zusehends. Die heute beginnenden zwei Wochen erschienen ihr auf einmal unendlich lang. Aber vielleicht ging sie diesen Wettstreit einfach falsch an. Könnte sie den Earl nicht schlicht davon überzeugen, dass er sie gar nicht heiraten wollte? »Wissen Sie, Mylord ... «
»Marcus. Und bleiben wir beide beim Du. «
»Nun gut, Marcus. Ich glaube, du hast nicht in vollem Umfang bedacht, wie eine Heirat mit mir aussähe. Wenn doch, wäre dir aufgefallen, dass wir ganz und gar nicht zusammenpassen.«
»Warum nicht? «
»Zunächst einmal würde ich dir keine bequeme Gattin sein.«
Seine Mundwinkel zuckten. »Wie kommst du auf die Idee, dass ich eine bequeme Gattin will? «
»Die meisten Adligen wollen eine. Ihr wollt eine Lady, die euch Erben schenkt, den Haushalt führt und wegsieht, wenn ihr euch mit euren Gespielinnen brüstet oder anderweitigen fragwürdigen Beschäftigungen frönt, beziehungsweise Indiskretionen begeht. Ich könnte nichts dergleichen.«
Als Marcus nichts sagte, sondern sie schweigend ansah, fuhr Arabella fort: »Lady Freemantle erzählte mir viel von dir und deinen Freunden. Ihr alle seid berüchtigte Junggesellen." Sie erwähnte mit keinem Wort, dass Lady Freemantle außerdem größte Bewunderung für den neuen Earl of Danvers äußerte.
»Meine Freunde? «
»Deine Fechtpartner von letzter Woche. Sie sind deine engsten Freunde, der Duke of Arden und der Marquess of Claybourne, stimmt's?«
»Ja.«
»Nun denn, die Geschichten von deinen Eroberungen und sportlichen Heldentaten kursieren selbst in den hiesigen Salons, weit weg von London. Und all den Erzählungen zufolge kann ich mit Gewissheit sagen, dass du für mich nie ein bequemer Gatte sein wirst.«
Er neigte den Kopf. »Ich wage zu bezweifeln, dass du einen bequemen Gatten willst, ebenso wenig wie ich eine bequeme Ehefrau will. Nein, ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass eine Frau mit deinem Temperament sich mit einem Weichling einlässt.«
Arabella lachte leise auf. »Genau das versuche ich dir vergeblich klarzumachen. Ich möchte überhaupt keinen Ehemann, ganz gleich ob Weichling oder nicht. «
»Ja, das hast du bereits hinreichend deutlich gemacht.« Marcus lehnte sich entspannt zurück. »Aber erlaube mir, dich darauf hinzuweisen, dass deine Einschätzung meines Charakters auf Gerüchten und Anspielungen gründet. «
»Mag sein. Dennoch scheint mir erwiesen, dass du dieselbe Art Mann bist, wie mein Vater es war.«
»Ah, nun dringen wir langsam zum Kern der Sache vor! « Marcus streckte seine langen Beine aus und faltete die Hände über seinem Bauch. »Du hegst allgemein eine Aversion gegen Wüstlinge.«
Arabella lächelte verbittert. »Kann man es mir verübeln? Mein Vater war ein Schwerenöter erster Güte, und ich habe nicht vor, mich einem Ehemann auszuliefern, der ebenso ist. «
»Dann verurteilst du mich, ohne mich zu kennen?«
»Du denkst, ich kenne dich nicht? 'Wie viele Gespielinnen hast du zurzeit?«
Er zog eine Braue hoch, als wäre die Frage höchst impertinent. »Geht dich das wirklich etwas an, mein Liebling?«
»Tut es, sofern du erwartest, dass ich deinen Antrag überdenke.« Als er nicht gleich antwortete, hakte Arabella nach. »Es ist eine ganz einfache Frage, Marcus Wie viele Affären hast du? «
»Gegenwärtig keine.«
»Aber du hast durchaus eine Mätresse, die du regelmäßig aufsuchst? «
»Ich hatte, früher. Die meisten Gentlemen, die über die Mittel verfügen, haben eine,
Sie sah ihn fragend an, wobei sie ihrerseits die Brauen hochzog. »Ehebruch ist etwas, dem ich eindeutig, ablehnend gegenüberstehe und das ich auf keinen Fall tolerieren könnte. Bei meinem Gatten würde ich weder Affären noch Untreue
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