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Süßes Spiel der Sehnsucht

Süßes Spiel der Sehnsucht

Titel: Süßes Spiel der Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicole Jordan
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verführerischen Charme und seiner Großzügigkeit gegenüber ihren Schwestern. Doch sie würde nicht zulassen, dass er noch mehr geschwächt wurde.
    In nicht einmal einer Woche war ihre Wette vorbei. Sie musste nur noch bis nächsten Montag durchhalten, danach wäre sie für immer unabhängig von ihm. Und bis dahin müsste sie lediglich so tun, als würden die neuen Enthüllungen über ihn sie nicht berühren.
    Sie war so tief in Gedanken, dass sie beinahe mit Fanny Irwin zusammenstieß, die mit ihrem Begleiter zu ihrer Loge zurückging.
    »Verzeih mir, Fanny«, murmelte Arabella. »Ich habe nicht hingesehen.«
    Fanny beäugte sie sorgenvoll. »Stimmt etwas nicht, Arabella?«
    Sie lächelte angestrengt. »Nein, nein, ich war nur in Gedanken. Es ist sehr schön, dich zu sehen, meine liebe Fanny.«
    Damit schien Fanny sich zufriedenzugeben. Sie blickte sich auf dem Korridor um und sagte dann leise: »Man sollte uns nicht sehen, wie wir in der Öffentlichkeit miteinander sprechen. Deine blaublütigen Freunde könnten es bemerken.«
    Arabella folgte Fannys Blick zu Marcus' Tante, Lady Beldon, die in der Tür ihrer Loge stand und mit unverhohlenem Missfallen zu ihnen schaute.
    »Das macht nichts«, erwiderte Arabella. »Ich habe keine Veranlassung, mir die gute Meinung Ihrer Ladyschaft zu sichern.«
    »Aber was ist ... «
    »Ich schreibe dir morgen, Fanny. Winifred«, rief Arabella über ihre Schulter. »Du erinnerst dich doch gewiss an meine gute Freundin, Miss Irwin.«
    Höflich lächelnd grüßte Winifred sie, und sie plauderten für einen Moment, bevor Arabella zur Loge weiterging. Als sie da war, saß Marcus' Tante wieder auf ihrem Platz. Arabella war inzwischen ruhiger und dachte etwas klarer. Dennoch konnte sie nicht umhin, zu überlegen, wie recht Fanny gehabt hatte, sie vor den verführerischen Avancen des Earls zu warnen.
    Als sie sich neben Winifred setzte, sprach Lady Beldon sie an. »Ihnen ist hoffentlich bewusst, Miss Loring, dass es sich für eine Lady nicht ziemt, Umgang mit Frauen solchen Schlags zu pflegen.«
    In diesem Moment kam Eleanor herein, nahm ihren Platz zwischen ihrer Tante und Arabella ein und fragte: »Frauen welchen Schlags, Tante?«
    Lady Beldon rümpfte die Nase. »Miss Loring weiß, wen ich meine.«
    Der strenge Ton der Viscountess erregte Arabellas Trotz. Vorhin noch hatte Lady Beldon keinerlei Skrupel gehabt, die ehebrechende Lady Eberly zu grüßen. Wie himmelschreiend ungerecht es doch anmutete, dass einer verheirateten Frau der Ehebruch verziehen wurde, wohingegen eine unverheiratete, die mit ihrem Lebenswandel niemanden verletzte, als gefallenes Mädchen galt.
    Nichtsdestotrotz mühte Arabella sich, höflich zu sein, als sie erwiderte: »Miss Irwin ist eine Freundin aus Kindertagen, Mylady. Wir wuchsen zusammen auf und standen uns nahe wie Schwestern.«
    »Das ist keine Entschuldigung dafür, sie heute noch zu grüßen. «
    Eleanor blickte neugierig zu Fanny hinüber. Mit einem unbeschwerten Lachen versuchte sie, die Wogen zu glätten. »Pah, Tantchen, ich finde, du bist zu penibel. Es spricht doch sehr für Miss Lorings Loyalität, dass sie ihre Freundin nicht schneidet.«
    Ihre Tante presste die Lippen zu zwei schmalen Linien zusammen. »Ich hoffe, ich habe dir beigebracht, wie du dich in einer vergleichbaren Situation verhältst, mein Kind.«
    Eleanor sah immer noch zu Fanny. »Ja, hast du, liebste Tante, aber das heißt nicht, dass es mir gefällt. Vielmehr denke ich, ich würde Miss Irwin gern einmal kennenlernen. Sie führt zweifellos ein faszinierendes Leben, abgesehen von den wenigen Einschränkungen, die unverheiratete junge Damen hinnehmen müssen.«
    Marcus kehrte gerade rechtzeitig in die Loge zurück, um den letzten Satz seiner Schwester mitzuhören. Stirnrunzelnd reichte er seiner Tante und Arabella ihren Wein.
    Arabella, die sich über die Viscountess ärgerte, mied es, Marcus anzusehen, als sie ihr Glas entgegennahm. »Oh, da stimme ich zu, Lady Eleanor«, murmelte sie. »Ich beneide Miss Irwin durchaus um ihre Freiheit. Sie ist ihr eigener Herr, bestimmt selbst über ihr Leben ohne sich über einen Vormund ärgern zu müssen, der jeden ihrer Schritte kontrolliert.«
    Jetzt erst blickte sie zu Marcus auf, von dem sie eine Entgegnung auf ihre Spitze erwartete, doch Lady Beldon war offenbar noch nicht fertig mit ihrer Zurechtweisung. Denn während Marcus und seine Freunde sich hinter sie setzten, fuhr sie fort: »Es ist unziemlich für eine angehende Countess, sich

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