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Sukkubus 02 - One Way Ticket in die Hoelle

Sukkubus 02 - One Way Ticket in die Hoelle

Titel: Sukkubus 02 - One Way Ticket in die Hoelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jackie Kessler
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schließlich aufblickte und die Kreatur anstarrte, die jahrtause n delang meine Königin gewesen war.
    Für eine zierliche Person wirkte sie ganz schön bedrohlich. Ihre nackte Haut schimmerte in einem metallisch bronzenen Glanz, der alle Rassen umfasste – ein ständig wechselndes Farbgemisch: im einen Moment die goldenen Töne Asiens, im nächsten das tiefe Mokka Afrikas und dann wieder ein andere Nuance. Um ihr breites Gesicht herum baumelten Zöpfe von dichtem, drahtigem Haar, deren eingeflochtene Knochensplitter wie Edelsteine leuchteten. Lange Wimpern umrahmten ihre großen Augen, so schwarz wie faulendes Laub. Ihre Knollennase stellte ihre N a senlöcher offen zur Schau, und ihre wie von einer Wespe g e stochenen Lippen hätten Angelina Jolie vor Neid in den Wah n sinn getrieben. Ihre Apfelwangen leuchteten wie die Früchte vom Baum der Erkenntnis. Ihr Körper bestand aus unzähligen Kurven und Wölbungen – üppige Brüste, die geradezu dazu aufforderten, dass man an ihnen saugte, ein runder Bauch und frauliche Hüften, die ihr eine besondere Weichheit verliehen, kräftige Schenkel, die einen Liebhaber, der sie bestieg, mühelos zerquetschen konnten. Ihr dichtes Schamhaar verbarg und b e tonte zugleich ihren Venushügel und pries ihr Geschlecht an. Feingliedrige Hände und winzige Füße. Eine Fruchtbarkeitsgö t tin geformt aus Fleisch; sexuelle Aggression und Dominanz, verborgen in einer verführerischen Hülle.
    Lillith: die allererste Frau, das ursprüngliche Monsterweib und die oberste Psychoschlampe der Hölle.
    »Du bist mir was schuldig, Jezebel«, sagte sie, während ihre kleinen Fäuste vor Macht glühten. »Für das, was du mir Oben angetan hast. Du bist mir etwas schuldig.«
    Übel. Die Idee, benommen am Boden zu kauern, sollte ich besser auf später vertagen – sie war kurz davor, mich wegzublasen.
    Ich kam gerade stolpernd auf die Füße, als sie auf mich zielte. Ups. Ich spürte die Magie auf mich zudonnern, bevor ich sie sehen konnte. Mit letzter Kraft, von der ich gar nicht wusste, dass ich sie noch besaß, warf ich mich nach rechts. Der Blitz schlug mit einem gewaltigen KRAWUMM in die Wand ein und ließ eine Ladung Erde zu Boden rieseln.
    Sie bereitete sich auf einen weiteren infernalischen Angriff vor. »Du bist mir was schuldig dafür, dass du mir meinen Triumph streitig gemacht hast.«
    »He, du warst diejenige, die versucht hat, mich umzubringen«, sagte ich, während ich mich im Raum nach einer potenziellen Waffe umsah. Mist. Wer auch immer beschlossen hatte, dass die rangniederen Höllengeschöpfe keine eigenen Innendesigner verdient hatten, war sicherlich nie von einer randauerenden Dämonenkönigin attackiert worden.
    »Auf deinen Kopf war eine Belohnung ausgesetzt, Jezebel«, sagte sie, während sie Maß nahm. »Es war nie die Rede davon, dass der Kopf noch am Körper dran sein sollte.«
    Sie ballerte los; ich duckte mich und wurde nur um Haaresbreite verfehlt. Merke: Einen Handlanger zulegen, den man als lebe n den Schutzschild verwenden kann.
    Lillith kam langsam auf mich zu. Ihre Hände verströmten eine Energie, die ihre Macht nur allzu deutlich zum Ausdruck brachte. »Hast du eine Ahnung, wie lange ich gebraucht habe, um zu heilen, nachdem du meinen Wirtskörper von diesem Menschen hast erschießen lassen?«
    »Also, erstens hatte ich damit überhaupt nichts zu tun. Und zweitens, so circa dreißig Tage, würde ich schätzen.«
    »Miststück!« Sie ballerte erneut los, und ich stieß mich von der Wand ab, um nicht gegrillt zu werden. »Wenn mich nicht jemand geheilt hätte, müsste ich mich jetzt noch davon erholen!«
    »Es ist gut, Freunde zu haben, die einem helfen«, sagte ich, während ich mich insgeheim fragte, mit wem sie wohl geschlafen hatte, damit er ihre Wunden heilte. Dämonen heilten grundsät z lich nicht, es lag nicht in ihrer Natur. Wer also mochte ihr wohl geholfen haben? Ein Gott, der was gegen mich hatte?
    »Oh, durchaus, Jezebel«, schnurrte sie. »Ich habe Freunde. Mächtige Freunde. Freunde, die dich erniedrigt und gefoltert sehen wollen, weit mehr noch als ich.«
    Wer sonst mochte mich so sehr hassen wie sie?
    Höhnisch lächelnd fuhr sie fort: »Hast du eine Vorstellung d a von, was für Schmerzen das waren? Dieses verdammte Stück Eisen ist durch mich hindurchgeschossen, es hat mich zerrissen. Es hat mich innerlich zerfetzt!«
    »Für den menschlichen Wirt ist es wohl auch nicht gerade a n genehm gewesen«, sagte ich, während ich die Tür beäugte.

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