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Summer and the City - Carries Leben vor Sex and the City: Band 2 (German Edition)

Summer and the City - Carries Leben vor Sex and the City: Band 2 (German Edition)

Titel: Summer and the City - Carries Leben vor Sex and the City: Band 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Candace Bushnell
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zurück und mustert mich stirnrunzelnd. »Du siehst ziemlich fertig aus.«
    »Kater«, erkläre ich lapidar. »Ließ sich leider nicht vermeiden. «
    »Hast du deine Geschichte fertig geschrieben? Heute sollen doch die ersten Arbeiten besprochen werden.«
    Ich lache. Meine Stimme klingt wie Schmirgelpapier. »Wann denn?«
    »Du musst Viktor sagen, was passiert ist. Er hat bestimmt Verständnis.«
    »Viktor? Seit wann nennst du ihn Viktor?«
    »So heißt er doch, oder?«, antwortet sie und geht vor mir ins Gebäude.
     
    Mir fiel ein ganzer Felsbrocken vom Herzen, als Samantha sich ohne viel Aufhebens bereit erklärte, mich bei sich aufzunehmen. Kaum waren wir in der Wohnung, fing sie an, sich umzuziehen und erzählte mir währenddessen, sie hätte spontan beschlossen, mal wieder ohne Charlie auszugehen, um ihm dadurch ihre Unabhängigkeit zu demonstrieren. Zuerst begeisterte mich die Aussicht, mit Samantha auszugehen – für sie stand außer Frage, dass ich sie begleiten würde –, erst als mir klar wurde, dass »ausgehen« in ihrem Wörterbuch ein Synonym für »die Nacht durchfeiern« war, begann ich mir Sorgen zu machen.
    Unsere erste Station war das One Fifth, ein Restaurant, das wie ein eleganter Kreuzfahrtdampfer eingerichtet und Samantha zufolge gerade extrem angesagt war. Ich sah zwar niemanden, der einen Teller vor sich stehen hatte, aber das scheint in trendy Restaurants so üblich – man geht dort nicht hin, um zu essen, sondern um gesehen zu werden. Den ersten Cocktail gab uns der Barkeeper aus, die darauf folgenden zwei nicht unattraktive Anzugträger – Typ angehende Investmentbanker –, die neben uns an der Bar saßen. Irgendwann beschloss jemand, wer, weiß ich nicht mehr, dass wir in einen Club namens Xenon weiterziehen sollten. Als ich mich gerade daran gewöhnt hatte, dass alle Leute in dem von Schwarzlicht beleuchteten Club aussahen, als hätten sie zu lange auf der Sonnenbank gelegen, traf Samantha irgendwelche Freunde, die noch in einen anderen Club wollten,
der The Saint hieß. Also verließen wir das Xenon wieder, verteilten uns auf mehrere Taxis und fuhren dorthin. Über der runden Tanzfläche im The Saint, die sich wie eine LP auf einem Plattenteller drehte, sodass diverse Leute das Gleichgewicht verloren und hinfielen, funkelten winzige Lämpchen, die die Illusion eines Sternenhimmels erzeugten. Eine paar Typen mit bunten Perücken zogen mich auf die Tanzfläche und ich verlor Samantha aus den Augen, fand sie aber nach einer Weile auf der Damentoilette wieder, wo in einer der Kabinen ein Pärchen laut stöhnend Sex hatte. Irgendwann später tanzte ich ausgelassen auf einer der riesigen Lautsprecherboxen und verlor dabei einen Schuh. Während ich gerade auf allen vieren über den Boden krabbelte und ihn suchte, kam Samantha und verkündete, sie und ihre Freunde hätten jetzt Hunger, ich solle den Schuh vergessen und mitkommen. Also verließ ich den Club barfuß, den verbliebenen Schuh in der Hand tragend, und stieg mit einem Pulk von Leuten in das nächste Taxi. Unterwegs ließ Samantha den Fahrer in Chinatown vor einem Asia-Supermarkt anhalten, der die ganze Nacht geöfnet hatte, und erklärte, dass wir mir jetzt »neue Schuhe« kaufen würden. Zu meiner Überraschung gab es dort tatsächlich welche: einfache Bambusschlappen, die allerdings perfekt zu meinem chinesischen Morgenrock passten. Um meine Verkleidung perfekt zu machen, setzte ich mir einen spitzen Reisbauernhut auf, was bei den anderen für so viel Heiterkeit sorgte, dass sie sich ebenfalls mit Bambusschlappen und Hüten eindeckten. Irgendwann saßen wir wieder im Taxi und fuhren zu einem Diner in einem ausrangierten Eisenbahnwaggon, wo wir Rühreier mit Speck aßen.
    Es muss gegen fünf Uhr morgens gewesen sein, als wir endlich nach Hause kamen. Ich wagte es nicht, auf die Uhr zu sehen,
aber die Vögel zwitscherten. Wer hätte gedacht, dass in New York so viele Vögel leben? Weil ich bei dem Pfeifkonzert, das sie veranstalteten, nicht schlafen konnte, stand ich nach kurzer Zeit wieder auf und setzte mich an meine Schreibmaschine. Ein paar Minuten später kam Samantha, die sich eine Schlafmaske aus Samt in die Stirn geschoben hatte, ins Zimmer gestürzt.
    »Carrie?«, rief sie entgeistert. »Um Gottes willen, was machst du da?«
    »Ich schreibe.«
    »Kannst du das bitte auf morgen verschieben?«, stöhnte sie. »Ich habe meine Tage und entsetzliche Bauchkrämpfe.«
    »Natürlich, überhaupt kein Problem«, entschuldigte ich

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