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Summer and the City - Carries Leben vor Sex and the City: Band 2 (German Edition)

Summer and the City - Carries Leben vor Sex and the City: Band 2 (German Edition)

Titel: Summer and the City - Carries Leben vor Sex and the City: Band 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Candace Bushnell
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Schluck, gieße noch etwas Wodka nach und gebe frische Eiswürfel dazu. Obwohl ich im Peartree’s nicht gerade wenig Wein getrunken habe, habe ich noch nicht einmal einen kleinen Schwips. Im Gegenteil, ich fühle ich mich stocknüchtern und bin unfassbar schlecht gelaunt. Wenn ich wenigstens aufhören könnte, auf jeden um mich herum neidisch zu sein.
    Nachdem Rainbow und ich noch ein paar Höflichkeitsfloskeln ausgetauscht haben, schlendere ich ins Wohnzimmer und setze mich zu Maggie und Ryan auf die Couch. »Worüber redet ihr?«
    »Über dich«, sagt Ryan ohne zu zögern. Ich habe ihn also richtig eingeschätzt – er kann einfach nicht lügen.
    Maggie läuft rot an. »Ryan!«, schimpft sie.
    »Was denn?«, fragt er und sieht von Maggie zu mir. »Ich dachte, ihr wärt beste Freundinnen. Erzählen sich beste Freundinnen nicht sowieso immer alles?«
    Maggie kichert. »Du hast echt keine Ahnung von Frauen.«
    »Zumindest versuche ich sie zu verstehen. Im Gegensatz zu den meisten anderen Männern.«
    »Und was habt ihr über mich geredet?«, frage ich.
    »Maggie hat mir von dir und Bernard erzählt.« Ryan spricht den Namen mit einem ehrfürchtigen Unterton aus. Anscheinend ist Bernard Singer für ihn und Capote so eine Art Idol, und dass ich mit ihm zusammen bin, hebt meinen Status in ihren Augen. Es ist nicht so, als wäre mir das nicht bewusst.
    »Maggie mag ihn nicht. Sie findet, dass er zu alt für mich ist.«
    »Das habe ich nicht behauptet. Ich habe nur gesagt, dass er nicht der Richtige für dich ist.«
    »Also mir macht das Hofnung«, lacht Ryan. »Wenn Carrie sich für einen älteren Mann interessiert, kriege ich, wenn ich dreißig bin, vielleicht auch noch eine Jüngere ab.«
    Maggie verzieht angewidert das Gesicht. »Willst du echt mit einer Siebzehnjährigen zusammen sein, wenn du dreißig bist?«
    »Vielleicht nicht siebzehn.« Ryan zwinkert. »Ich würde schon warten, bis sie volljährig ist.«
    Maggie kichert. Ryans Aussehen und sein Charme scheinen seine Ignoranz, was Frauen angeht, wettzumachen.
    »Wie kommst du eigentlich darauf?«, fragt er. »Wer ist denn hier erst siebzehn?«
    »Na, Carrie«, sagt Maggie vorwurfsvoll.
    »Ich werde in einem Monat achtzehn«, zische ich und werfe ihr einen wütenden Blick zu. Warum tut sie mir das an?
    »Weiß Bernard, dass du erst siebzehn bist?«, fragt Ryan für meinen Geschmack ein bisschen zu interessiert.
    »Nein«, antwortet Maggie an meiner Stelle. »Und sie wollte, dass ich auch lüge und behaupte, ich wäre schon zwanzig.«
    »Und irgendwann macht ihr euch nicht mehr älter, sondern jünger«, meint Ryan lachend.
    Es klingelt erneut an der Tür. »Da kommt die Verstärkung!«,
ruft Ryan und kurz darauf betreten drei Typen im studentischen Intellektuellenlook — dunkle Jeans, dunkler Rollkragen, Cordjackett – in Begleitung zweier ernst dreinblickender Mädchen das Wohnzimmer.
    »Lass uns fahren«, sage ich zu Maggie.
    Ryan sieht uns überrascht an. »Was? Ihr könnt jetzt nicht gehen«, protestiert er. »Die Party fängt doch gerade erst an.«
    »Er hat recht«, sagt Maggie. »Außerdem amüsiere ich mich prächtig.« Sie hält ihre leere Bierflasche hoch. »Kannst du mir noch eins besorgen?«
    Ich stehe kopfschüttelnd auf und gehe in die Küche. Die Neuankömmlinge trotten mir hinterher und da ich gerade sowieso nichts Besseres zu tun habe, versorge ich sie gleich mit.
    Als mein Blick auf das Telefon an der Wand neben dem Kühlschrank fällt, beschließe ich spontan, Bernard anzurufen. Maggie ist so damit beschäftigt, Ryan anzuhimmeln, der jetzt im Schneidersitz neben ihr sitzt und ihr gestenreich irgendeine Geschichte erzählt, dass sie mich wahrscheinlich nicht vermissen würde, wenn ich die Veranstaltung hier ohne sie verlassen würde.
    Ich nehme den Hörer ab, wähle Bernards Nummer und hoffe, dass er mittlerweile wieder zu Hause ist.
    Ofenbar nicht, zumindest geht er nicht dran. Ich lege auf und frage mich, wo er steckt. Ist er noch in einen Club weitergezogen? Aber warum hat er mich und Maggie dann nicht gefragt, ob wir Lust haben, mitzukommen? Hat er im Peartree’s eine andere Frau kennengelernt, ist mit ihr nach Hause gegangen und schläft womöglich jetzt gerade mit ihr? Oder – meine größte Angst — ist er zu dem Schluss gekommen, dass ich zu jung für ihn bin, und geht absichtlich nicht ans Telefon, weil er
sich schon denkt, dass ich es bin? Die Ungewissheit bringt mich schier um. Ich versuche es noch einmal.
    Niemand meldet sich.

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