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Summer and the City - Carries Leben vor Sex and the City: Band 2 (German Edition)

Summer and the City - Carries Leben vor Sex and the City: Band 2 (German Edition)

Titel: Summer and the City - Carries Leben vor Sex and the City: Band 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Candace Bushnell
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nicht der Wahnsinn? Ich — ausgerechnet ich — hatte die ganze Nacht wilden Sex und fand es auch noch großartig! Und soll ich dir mal was sagen? Guter Sex verändert dein Leben. Ja! Ich bin sogar bereit, meine schlechtes Männerbild noch einmal zu überdenken. Vielleicht sind ja doch nicht alle Schweine.«
    »Hey, das ist toll«, sage ich schwach und kämpfe gegen die Tränen an, als mir auch schon die erste über die Wange läuft.
    »Carrie, Süße, was ist los?«
    »Nichts.«
    »Aber warum weinst du denn?« Miranda runzelt besorgt die Stirn. »Du bist doch nicht etwa böse auf mich, weil ich jetzt einen Freund habe?«
    Ich schüttle den Kopf.
    »Was dann? Ich kann dir nicht helfen, wenn du mir nicht sagst, was los ist«, sagt sie sanft.
    Ich schlucke ein paarmal und dann bricht plötzlich alles aus mir heraus — das katastrophale Trefen mit Bernard im Peartree’s, die Sache mit Maggie und Ryan, mein nächtlicher Anruf bei Bernard und dass er sich seitdem nicht mehr bei mir gemeldet hat, weswegen ich die dunkle Ahnung habe, dass er mit mir Schluss machen wird. »Ich verstehe nicht, was ich falsch gemacht habe! Es ist vorbei, bevor es richtig angefangen hat«, schluchze ich. »Ich habe nicht einmal mit ihm geschlafen und jetzt bleibe ich wahrscheinlich für den Rest meines Lebens Jungfrau. Nicht einmal L’il ist noch Jungfrau. Und meine Freundin Maggie schläft sogar mit drei Typen gleichzeitig! Was mache ich bloß falsch?«
    »Och, meine Süße, komm mal her.« Miranda drückt mich fest an sich. »Ich glaube, du hattest einfach nur einen schlechten Tag.«
    »Einen?«, schniefe ich. »Die ganzen verdammten letzten Tage sind beschissen gelaufen.« Aber ich bin ihr unglaublich dankbar, dass sie entgegen ihrer sonst eher spröden Art so verständnisvoll reagiert. Vielleicht hat die achtundvierzigstündige Sexorgie mit Marty tatsächlich ganz neue Instinkte in ihr geweckt.
    »Jedenfalls würde ich mich an deiner Stelle nicht so sehr unter Druck setzen, was das erste Mal angeht«, sagt sie.
    »Aber ich will nicht die Letzte sein.«
    »Viele berühmte Menschen waren eher Spätzünder. Mein Vater sagt immer, das wäre gar nicht das Schlechteste, weil man nämlich dann, wenn die guten Dinge im Leben passieren, auch wirklich bereit dafür ist.«
    »So wie du vielleicht erst jetzt für Marty bereit warst?«
    »Ja, wahrscheinlich.« Sie nickt. »Es hat mir Spaß gemacht, Carrie. Es hat mir tatsächlich richtig Spaß gemacht.« Sie presst sich erschrocken die Hand auf den Mund. »Oh Gott. Kann ich überhaupt Feministin bleiben, wenn ich Sex jetzt gut finde?«
    »Natürlich kannst du das!« Ich nicke bekräftigend. »Das eine schließt das andere doch nicht aus. Ich glaube, es geht beim Feminismus eher darum, seine Sexualität selbstbestimmt zu leben. Du entscheidest, wann du mit wem schlafen willst, und setzt Sex niemals als Tauschmittel ein.«
    »Zum Beispiel, indem man mit einem widerlichen Typ schläft und ihn heiratet, nur um ein schönes Reihenhäuschen in der Vorstadt zu bekommen.«
    »Oder mit einem reichen Tattergreis oder mit jemandem, der erwartet, dass du ihm jeden Tag Essen kochst und dich um die Kinder kümmerst«, sage ich und denke dabei an Samantha.
    »Oder mit so einem dauergeilen Typen, der dich ständig zum Sex drängt, auch wenn du gar keine Lust hast«, ruft Miranda und knallt die Hand auf den Tisch.
    Wir sehen uns so triumphierend an, als hätten wir gerade die Lösung für eines der größten Probleme der Menschheit gefunden.

19
    Gegen sieben Uhr abends – Miranda und ich sind mittlerweile auf Wodka umgestiegen und führen zur Musik von Blondie, The Ramones, The Police und Elvis Costello wilde Ausdruckstänze auf – geht plötzlich die Wohnungstür auf und Maggie kommt herein.
    »Mags!«
    Fest entschlossen, alles zu vergeben und zu vergessen, laufe ich mit ausgebreiteten Armen auf sie zu.
    Sie schaut fragend zu Miranda, die eine Kerze wie ein Mikrofon umklammert und aus voller Kehle hineinsingt. »Wer ist das denn?«
    »Das ist Miranda!«, brülle ich über die laute Musik hinweg. »Miranda?«, rufe ich und zeige auf Maggie. »Das ist Maggie. Meine beste Freundin von der Highschool.«
    »Hi, Maggie!« Miranda winkt ihr mit der Kerze zu.
    Maggie winkt kurz zurück, dann entdeckt sie den Wodka, greift nach der Flasche und nimmt einen ordentlichen Schluck. »Keine Panik«, sagt sie, als sie mein erschrockenes Gesicht sieht. »Ich bin achtzehn und kann jederzeit neuen besorgen.«
    »Was ist los?«,

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