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Summer and the City - Carries Leben vor Sex and the City: Band 2 (German Edition)

Summer and the City - Carries Leben vor Sex and the City: Band 2 (German Edition)

Titel: Summer and the City - Carries Leben vor Sex and the City: Band 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Candace Bushnell
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und zum Egomonster mutiert. Nur, wo zum Teufel steckt sie?
    Ich rufe noch einmal bei ihr an. Keine Antwort.
    Dabei regnet es in Strömen, also wird sie bestimmt nicht vor Saks stehen und Unterschriften sammeln. Seufzend greife ich noch einmal nach dem Hörer und wähle diesmal Bernards Nummer, aber der ist genauso wenig zu erreichen. Mittlerweile bin ich so sauer, dass ich es sogar bei Ryan probiere. Vergeblich. Wahrscheinlich wälzt er sich gerade mit Maggie im Bett und geht sämtliche Stellungen des Kamasutra mit ihr durch.
    Ich versetze dem Telefon einen kleinen Tritt und starre finster in den Regen hinaus. Tropf, tropf, tropf. Es ist deprimierend.
    Und dann klingelt es an der Tür plötzlich Sturm. Zweimal kurz, dann noch einmal sehr lang, als würde sich jemand gegen den Klingelknopf lehnen. Wahrscheinlich Maggie, meine treulose Freundin, die eigentlich nach New York gekommen ist, um mich zu besuchen, aber stattdessen lieber mit diesem blöden Ryan vögelt. Ich drücke auf den Türöfner, gehe in den Flur hinaus und beuge mich übers Geländer, um ihr gehörig die Meinung zu sagen, sobald sie in Sicht kommt.
    Aber es ist gar nicht Maggie, sondern Miranda, deren tropfnasse Haare wie ein roter Helm an ihrem Kopf kleben, als sie die Treppe hochgekeucht kommt.
    »Miranda!«, rufe ich überglücklich.
    »Was für ein Scheißwetter. Ich dachte, ich lege einen Zwischenstopp bei dir ein, bis es nicht mehr ganz so stark regnet.«
    »Komm rein.« Ich reiche ihr ein Handtuch, mit dem sie sich
so kräftig über die Haare rubbelt, dass sie anschließend wie bei einem Punkmädchen nach allen Seiten abstehen. Im Gegensatz zu mir scheint sie allerbester Laune zu sein. Sie flitzt in die Küche, reißt den Kühlschrank auf und späht erwartungsvoll hinein. »Hast du was zu essen da?«
    »Bloß Käse.«
    »Her damit. Ich bin am Verhungern.« Sie nimmt ein Messer aus der Schublade und schneidet den Cheddar in mundgerechte Würfelchen. »Hey. Ist dir eigentlich aufgefallen, dass du schon seit zwei Tagen nichts mehr von mir gehört hast?«
    Ehrlich gesagt ist es mir nicht aufgefallen, weil ich zu sehr mit Maggie und Samantha und Bernard beschäftigt war. »Stimmt«, sage ich. »Wo hast du denn gesteckt?«
    »Rate.« Sie grinst und zieht bedeutungsvoll die Brauen hoch.
    »Du warst in Washington demonstrieren?«
    »Nein. Du darfst noch mal raten.«
    »Nicht böse sein, Miranda, aber ich bin heute absolut nicht in der Stimmung für Ratespielchen.« Ich lasse mich in den Futon fallen, starre aus dem Fenster und zünde mir eine Zigarette an.
    »Ich hatte Sex!«
    »Wie bitte?« Vor lauter Schreck drücke ich die Zigarette gleich wieder aus.
    Miranda setzt sich auf die Armlehne der Couch und wirft sich einen Käsewürfel in den Mund.
    »Ich hatte Sex«, wiederholt sie und lässt sich auf das Sitzpolster rutschen. »Ich habe einen Typen kennengelernt, ihn mit zu mir nach Hause genommen und die letzten zwei Tage mit ihm im Bett verbracht. Nonstop. Das Schlimme war nur, dass ich die ganze Zeit nicht aufs Klo konnte. Erst als er heute Morgen gegangen ist, konnte ich wieder … du weißt schon.«
    »Moment … Du hast einen Mann kennengelernt?«
    »Ja, Carrie, stell dir vor. Ich habe einen Mann kennengelernt. Ofensichtlich gibt es tatsächlich Typen, die auf mich stehen.«
    »So habe ich das doch gar nicht gemeint. Ich dachte eher, dass es keine Typen gibt, auf die du stehst. Du hast doch selbst immer gesagt, dass …«
    »Ja, ja, ich weiß.« Sie nickt. »Ich habe gesagt, dass Sex schrecklich ist. Aber diesmal war es anders.«
    Ich sehe sie mit großen Augen an und bin fast ein bisschen neidisch. »Details!«
    »Er studiert Jura an der NYU«, erzählt sie und lehnt sich ins Polster zurück. »Ich habe ihn vor Saks kennengelernt. Erst wollte ich gar nicht mit ihm reden. Stell dir vor, er hat einen Anzug mit Fliege angehabt.«
    Ich schüttle fassungslos den Kopf. »Nein!«
    »Doch. Gelb mit schwarzen Punkten. Er ist mehrmals an mir vorbeigelaufen und ich habe die ganze Zeit so getan, als würde ich ihn gar nicht beachten, aber dann hat er die Petition unterschrieben und da musste ich mich ja praktisch mit ihm unterhalten. Jedenfalls hat sich dabei herausgestellt, dass er sich im Studium mit Prozessen zum Thema Meinungsfreiheit und Pornografie beschäftigt. Er hat mir erzählt, dass die grandiose Erfindung der Druckerpresse vor allem dazu genutzt wurde, pornografische Bilder und Geschichten in Umlauf zu bringen. Also zumindest waren das nach der

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