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SUMMER DAWN (Sommerdämmerung) (German Edition)

SUMMER DAWN (Sommerdämmerung) (German Edition)

Titel: SUMMER DAWN (Sommerdämmerung) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David J. Dives
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richtigen, je nachdem, wie man’s sieht.»
    Tony vermied es tunlichst, nach den genaueren Umständen dieses Zwischenfalles zu fragen.  
    Tatsache war, dass Vince seinem Bruder geholfen hatte, weil Carl etwas gegen die Phy Corporation im Schilde führte und Vince so eine Art Chance auf Vergeltung bekam. Und auf eine stattliche Summe Geld.  
    «Du wurdest davongejagt, man wollte dich töten, und trotzdem konntest du Carls Unterlagen dem Personalchef unterjubeln?»
    «Ich hatte mich nach Frankreich abgesetzt, die Schergen der Phy-Bosse hatten keine Ahnung wo ich steckte. Aber ich konnte Carl natürlich sagen, wer bei der Firma für sowas zuständig ist. Tja – und der Anwerber wusste natürlich nichts von seinem Glück. Die Unterlagen gelangten ganz normal per Einschreiben zu ihm. Die Aufgabe, die Carl mir gab, bestand darin, die Dokumente mit seinem Werdegang und Profil exakt so zurechtzustutzen und aufzupimpen, dass sie perfekt auf das Anforderungsprofil passten.»
    Vince erzählte weiter, dass das Unterfangen am Ende geglückt sei. Und dass er kein gutes Gefühl dabei gehabt habe. Carl sei sehr verbittert gewesen, und schien besessen von dem Vorhaben.  
    «Seither hab ich nichts mehr von ihm gehört. Ich mache meinen Aushilfsjob als Mechaniker auf dem alten Rummelplatz, helfe an der Kasse aus und lebe mein miserables Leben. Kümmere mich nicht darum, was andere tun .»
    « Warum bist du vom Rummelplatz abgehauen, als ich deinen Namen nannte?»
    «Weil den hier niemand kennt. Dachte, du seist ein Bulle oder ein Privatschnüffler oder sowas. Oder einer von denen. Hier kennt man mich nur unter dem Namen Eric Blanc . Selbst bei der Phy Corp hatte ich einen anderen Namen. Offiziell gab es alle Mitglieder unserer Einheit nicht, denn es gehörte zum Aufnahmeprozedere, dass man vorher starb.»
    «Starb?»
    «Nun ja, zumindest offiziell. Laut einem amtlich bescheinigten Unfallprotokoll aus Johannesburg vom 29. September 2005 – ich bin gebürtiger Südafrikaner — ist neben einigen anderen Opfern ein Mann namens Vince Fuller bei einem Tankstellenbrand ums Leben gekommen. Seine Leiche in Stücke gerissen und verbrannt. Man fand nur noch eine Handvoll verkohlte Kleiderreste und ein paar versengte Inhalte seiner Brieftasche. Meiner Brieftasche.»
    «Eine Art Armee der Toten also?»
    «Nun ja. Eher Armee der Wiedergeborenen , wenn du so willst. Mit neuer Identität ausgestattet und bereit für alle möglichen Schandtaten.»
    «Das würde ja heißen, Carl ist offiziell auch gestorben. Richtig? Warum habe ich dann nichts davon gehört? Die Polizei hätte mich als seinen einzigen verbleibenden Angehörigen auf jeden Fall informiert. Irgendwas ist hier faul.»
    «Korrekt. Aber ich habe ein paar Verbindungen spielen lassen, um einen weiteren Wunsch Carls zu erfüllen. Er wollte einen gefälschten Pass, um unter einem falschen Namen zur PhyCorp zu gehen. Ist klar, sonst hätte er alle möglichen Freunde und Verwandten damit gefährdet. Die Leute von der Phy Corp wissen nicht, dass es einen Carl Tyler Levine gibt, der in ihren eigenen Reihen rumtanzt. Ich hab ihm den falschen Pass besorgt durch einen Kontakt in Marseille. Carls militärischen Leistungsnachweise auf den anderen Namen umzumünzen, war für den Fälscher ebenfalls ein Klacks.»  
    «Warum war Carl dermaßen hartnäckig? Wieso wollte er um jeden Preis zu dieser Einheit?»
    «Er hat mir nie viele Details erzählt, damit nicht alles auffliegt, falls ich mal ausgequetscht würde. Ich weiß nur, dass Carl im Militärkonzern einen grossen stinkenden Haufen vermutete, den es aufzudecken galt. Genauer gesagt: In meiner ehemaligen Abteilung.»  
    «In der Totenbrigade?»
    «Richtig! Hör zu! Ich denke das bin ich dir schuldig, wenn du schon den ganzen weiten Weg von New York City auf dich genommen hast, um mich altes Scheusal zu treffen. Hier kommts: Es gab diesen Toten-Trupp mit acht Mitgliedern, von denen ich Kenntnis habe. Geheimzeugs. Es gab entsprechend auch keinen offiziellen Namen dafür innerhalb der Firma.  
    Außer unserem Verbindungsmann zur Chefetage hatten wir keinen Kontakt zum Rest der Angestellten. Wir waren permanent unterwegs für irgend einen Job, oder auf Urlaub.  
    Die Einheit bestanden aus ehemaligen Elitesoldaten. Nicht besonders einfühlsam, um es mal gelinde auszudrücken. Bei unseren Aufträgen waren wir durch die diplomatische Immunität der international tätigen Mitarbeiter von Sicherheitsunternehmen geschützt. Nie hat jemand gegen uns

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