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SUMMER DAWN (Sommerdämmerung) (German Edition)

SUMMER DAWN (Sommerdämmerung) (German Edition)

Titel: SUMMER DAWN (Sommerdämmerung) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David J. Dives
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die beiden Schaufel-bewehrten Männer füllten die lose, feuchte Erde wieder in das Loch zurück. Saunders besorgte den Finish. Er verteilte ein paar Steine, Gräser samt Wurzeln und Äste über der aufgefüllten Grube. Danach platzierte er das Gerät zur Übertragung des Funksignals in der obersten Erdschicht und deckte es nur mit einer Handvoll Erde zu. Er wirkte wie ein Gärtner, der mit höchster Sorgfalt einen Naturgarten herrichtete. Von bloßem Auge deutete nichts mehr auf den vergrabenen C4 hin.  
    Das Codewort für den sofortigen Abzug von Nummer sechs, der nordwestlich von der Grabungsstelle die Umgebung überwachte, schreckte Saunders auf. Alle hatten die Stimme per Kommunikationseinheit in ihren Gehörgängen laut und deutlich vernommen.  
    Nummer eins befahl ihnen per Handbewegung, sich flach auf den Boden zu legen und die Sturmgewehre zu entsichern.  
    Nummer vier kam aus Südosten in geduckter Haltung angerannt und warf sich auf den Boden. Nummer eins deutete in die andere Richtung. Sofort machten sich die Männer dem Boden entlang robbend auf den Weg.  
    Nummer fünf kam ebenfalls zur Grabungsstelle zurück und schloss sich den abziehenden Kameraden an.  
    Nummer eins verharrte an Ort und Stelle und lehnte sich an einen toten Baum in unmittelbarer Nähe des Sprengloches.  
    Saunders hatte sich als Letzter den anderen angeschlossen und war einen Moment liegengeblieben, um nach Nummer eins zu sehen. Der Kommandant schmierte sich sumpfige Erde ins Gesicht und verließ die Grabungsstelle in der Richtung, aus der Nummer Fünf Alarm geschlagen hatte.  
    Was hat er jetzt wieder vor? Verdammt! Hoffentlich kommt er heil zurück.
    Er drehte sich wieder in Richtung der Flucht und folgte den anderen.  
    Nach zweihundert Schritt erhoben sich die fünf Männer und rannten geduckt in Richtung Fahrzeug zurück. Von Nummer eins keine Spur.  
    Als sie das Fahrzeug erreichten, stiegen sie ohne Zögern ein. Nummer zwei entfernte sich ein paar Meter vom Fahrzeug in westlicher Richtung, Nummer vier in östlicher Richtung.  
    Das Zündgerat für die Sprengung befand sich in der Tasche von Nummer eins.  
    Der weiß schon, was er tut. Keine Panik.  
    Niemand sagte ein Wort. Der schwere Wagen, in dem Saunders mit Nummer fünf und Nummer sechs saß, hatte rundherum getönte Scheiben. Sie starrten gebannt nach draußen und hielten die Umgebung im Auge. Die Kalaschnikovs entsichert und schussbereit.
    Ein paar lange Minuten vergingen, gefühlte Stunden. Unvermittelt stieg einen Kilometer hinter ihnen eine Staubwolke auf.  
    Ein Fahrzeug. Die kommen näher. Verdammt! Nummer eins! Wo bist du?!
    Die Wolke kam näher. Die Landstraße, welche zu der Stelle führte, wo der Wagen des Teams stand, war kurvenreich und der Boden trocken. Besonders schnell konnte man hier nicht fahren.  
    Auf einmal waren Schüsse zu hören. Die Laute kamen von Süden her, aus der Richtung, wo sie die Ladungen vergraben hatten.
    Nummer zwei und Nummer vier kehrten von ihren Beobachtungspositionen zurück und stiegen hastig in den Wagen. Nummer zwei setzte sich ans Steuer.  
    «Er kommt zurück.»
    Saunders drehte den Kopf nach rechts. Ein Mann kam aus dem hohen Schilf auf den Wagen des Teams zugerannt. Die Kleider klitschnass, die Kalaschnikow im Anschlag. Kurz vor dem Wagen drehte er sich um und feuerte drei, vier einzelne Kugeln in die Richtung seiner unsichtbaren Verfolger. Er sprintete die Böschung herauf und stieg auf der Beifahrerseite ein. Er atmete schwer und schwitzte wie ein Tier. Er starrte den Fahrer an.
    «Los! Gib Gas! Wir müssen hier auf der Stelle verschwinden. Die verdammte Ladung hat nicht gezündet! Das war eine Falle, die Ausrüstung Schrott! Jemand will uns auffliegen lassen. Los! Weg hier!»
    Nummer zwei startete den Wagen und gab Vollgas. Der Allradantrieb fraß sich in den harten Boden, der Wagen preschte aus der Nische neben der Straße. Das Fahrzeug wurde heftig durchgeschüttelt, es war kaum möglich, einen klaren Blick aus dem Seitenfenster zu erhaschen. Die Verfolger kamen näher.  
    «Nummer drei, Nummer fünf! Feuer frei!»
    Saunders drückte auf den Knopf unterhalb des Fensters und senkte das schwarz getönte Glas. Er drehte sich auf seinem Sitz um, setzte sich auf den Fensterrand und wickelte die Sicherheitsgurte um seine Beine. Dann packte er das russische Sturmgewehr und legte an. Die Verfolger machten immer mehr Boden gut. Ein dunkeloliver alter Geländewagen, die Front voller Dreck und Staub, mit

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