Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
SUMMER DAWN (Sommerdämmerung) (German Edition)

SUMMER DAWN (Sommerdämmerung) (German Edition)

Titel: SUMMER DAWN (Sommerdämmerung) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David J. Dives
Vom Netzwerk:
links kamen die Polizeiwagen mit Blaulicht wieder in Sicht. Offenbar hatten sie einen anderen Zugang genommen und setzten ihre Verfolgung abseits der Flugzone fort. Die Flughafenzentrale schien noch nichts von dem Chaos auf ihrem Flugfeld mitbekommen zu haben.  
    Wir befinden uns ja auch nicht direkt unter deren Nase. Dahin will ich auch nicht.
    Nabadoons Plan war riskant, aber wirkungsvoll. Er hatte vor, die Flugzone an deren Nordostecke zu kreuzen, und so die Polizei abzuhängen. Danach zurück auf den Highway und ab nach Somalia. 10 Meilen auf der Autostraße, und sie hätten es geschafft.
    Die Polizeiwagen näherten sich von links, der gewaltige Jet von rechts,   ihr Laster fuhr direkt in den spitz zulaufenden Schnittpunkt aller Wege.
    Das Dröhnen des Jets war ohrenbetäubend. Die Polizeiwagen links wurden langsamer. Sie wagten es nicht, in die Flugzone vorzudringen.
    Der Laster war schon mittendrin.  
    Sehr gut. Aber kaum ist der Jet weg, werden sie uns folgen. Wir brauchen den Vorsprung. Noch hundert Meter. Mist! Der Jet ist zu schnell. Das wird verdammt eng.
    Suleyman zu Nabadoons Linken betete und duckte sich erneut hinter die Konsole.
    50 Meter.
    Alle vier Insassen des Lasters starrten gebannt nach rechts. Der Jet befand sich immer noch auf der Startbahn, der linke Flügel war jetzt zum Greifen nah. Das Brüllen der Motoren war ohrenbetäubend.  
    Suleyman klammerte sich hinter das Steuerrad.
    Der Truck kreuzte die Startbahn. Das Donnern und Schreien der Triebwerke fuhr Nabadoon und seinen Gefährten durch den Kopf und über den Nacken wie das Heulen des Leibhaftigen.
    Keine Sekunde nachdem sie auf die andere Seite der Startbahn gelangt waren, schwebte der rechte Flügel des Jets über sie hinweg. Der Vogel hob ein kurzes Stück weiter vorn vom Boden ab.
    Erneut brach Jubel aus in der Führerkabine.  
    Lediglich Suleyman machte einen elenden Eindruck.
    Die Piloten haben wahrscheinlich nichts von ihrem Glück bemerkt. Wohl besser für sie. Jetzt nichts wie weg hier!
    Der Truck erreichte das Ende der Nebenpiste; das Geholper ging von neuem Los. Das grelle mottenumschwirrte Licht der Scheinwerfer vom Flughafen erleuchteten diesen Teil des Rollfeldes nur schwach.  
    Der Laster schüttelte und rüttelte.
    «Nimmt das denn nie ein Ende?!» Kalil klammerte sich an die Konsole vor dem Beifahrersitz, auf dem er saß.
    Der Laster erreichte den Grenzzaun des Flughafens und durchschlug ihn.  
    Mit einem Mal waren die Blaulichter wieder da. Einer der Polizisten in seinem Wagen hatte Nabadoons Plan offenbar durchschaut und hatte den Flughafen nordöstlich umfahren, um hier auf den Laster zu lauern. Der weiße Polizeiwagen wartete im Graben der Schnellstraße, auf welche der Laster nun wieder einbog.
    Schüsse gellten durch die Nacht.  
    Suleyman schrie auf und sackte in sich zusammen. Blut spritzte auf die Innenseite der Frontscheibe. Kalil und Arif erschraken und neigten sich zur Seite weg vom Fahrer. Ein heftiger Ruck ging durch den Lastzug, das Fahrzeug sackte mit einem Mal nach links zur Mittelleitplanke hin weg.  
    Nabadoon packte geistesgegenwärtig das Steuerrad, um den Kurs nicht abreißen zu lassen.
    Nein! Einer der Reifen …
    Nabadoon sah die rostige Mittelleitplanke unausweichlich näherkommen. Sie rasten direkt darauf zu. Keine Chance, die Bremse zu erreichen. Suleymans Körper versperrte den Weg, sein Fuß drückte unentwegt auf das Gaspedal.  
    Der Laster krachte ungebremst in die Leitplanke, die Welt drehte sich. Nabadoon kam gerade noch dazu, «FESTHALTEN!» zu schreien, bevor alles in sich zusammenbrach.
    Die Führerkabine neigte sich nach rechts, das Zugfahrzeug kippte um. Mehr erfasste Nabadoons Geist nicht mehr.
    Als er wieder zu sich kam, schmeckte er Blut in seinem Mund. Seine beiden Kameraden regten sich nicht, stöhnten vor Schmerz und vom Schock. Dem Anschein nach waren sie nicht allzu schwer verletzt. Der Laster lag auf der Seite.  
    Nabadoon zog sich hoch und kletterte aus dem Fahrzeug, vollgepumpt mit Adrenalin.
    Er sah um sich herum zwei völlig zerstörte Autowracks, etwas weiter hinten stand ein Wagen, dessen Fahrer offenbar ausgestiegen und davongerannt war.  
    Die Autostraße wirkte, als wäre eine Hellfire-Rakete eingeschlagen. Überall war beißender Rauch, der Nabadoons Augen zum Tränen brachten. Aus der Ferne näherten sich Sirenen und der Schein von Blaulicht.
    Hinter Nabadoon kletterten Kalil und Arif aus dem Fahrzeug und betrachteten ungläubig die zerbeulte

Weitere Kostenlose Bücher